3G

Zusammenfassung: Mobiles Internet über UMTS im Test

Wir fassen unsere Tests in den UMTS-Netzen von Telekom, Vodafone und Telefónica zusammen und zeigen auf, warum der Verzicht auf LTE auch abseits von Geschwindigkeit und Ansprechzeiten ein gravierender Nachteil ist.
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In diesem Jahr haben wir erstmals auch Netztests durchgeführt, bei denen wir bewusst auf die LTE-Nutzung verzichtet haben. Schließlich steht der 4G-Internet-Zugang vor allem in den Netzen der Deutschen Telekom und von Vodafone auch im Jahr 2016 für viele Kunden gar nicht zur Verfügung - entweder weil sie noch ein älteres Smartphone ohne LTE-Funkmodul besitzen oder bei ihr Tarif das Einbuchen ins 4G-Netz nicht vorsieht.

Unsere Netztests haben wir mit dem Apple iPhone 6S Plus durchgeführt. Wir waren in Hessen und Niedersachsen, Berlin und Brandenburg unterwegs und haben den 4G-Zugang über das Menü abgeschaltet. Über UMTS bieten alle deutschen Netze den DC-HSPA-Standard an, der maximale Datenübertragungsraten von 42 MBit/s vorsieht. Damit liegt die Performance zumindest in der Theorie auf einem ähnlichen Niveau wie VDSL-Anschlüsse im Festnetz.

Theoretische Höchstwerte unerreicht

UMTS-Netze im Test UMTS-Netze im Test
Foto: teltarif.de
Wie schon in den LTE-Netzen haben wir auch über UMTS nicht einmal annähernd die Übertragungsgeschwindigkeiten erreicht, die in der Theorie möglich wären. Das heißt aber nicht, dass der 3G-Internet-Zugang in Deutschland schlecht wäre. Im Netz der Deutschen Telekom lagen unsere typischen Messwerte bei 15 bis 20 MBit/s im Downstream und bei 1,8 bis 2,5 MBit/s im Upstream. Mit einem DSL-16000-Anschluss konnte der Zugang folglich allemal mithalten.

Kaum schlechter waren unsere Messwerte bei Downloads im Vodafone-Netz. Uploads waren beim Düsseldorfer Mobilfunk-Netzbetreiber teilweise sogar mit höherer Geschwindigkeit als bei der Deutschen Telekom möglich. Bei Telefónica waren die Downstream-Werte etwas niedriger als bei den Mitbewerbern. 14 bis 16 MBit/s sollten aber für die meisten Anwendungen ebenfalls ausreichen. Im Upstream lag Telefónica auf einem ähnlichen Niveau wie die Deutsche Telekom.

Pingzeiten zwischen 40 und 60 ms

Einzig die Pingzeiten lassen daran erinnern, dass wir es eben doch mit einer mobilen Datenverbindung und mit keinem kabelgebundenen Anschluss zu tun haben. Typisch waren in allen Netzen Werte zwischen 40 und 60 ms - mit Ausreißern nach oben und unten. Damit gestaltet sich das Surfen im Netz "gefühlt" deutlich langsamer als über LTE oder DSL, Gamer werden mit einem UMTS-Zugang sicher auch nicht glücklich. Für nahezu alle anderen Anwendungen ist die Performance aber ausreichend.

Wirklich zufrieden sein kann man mit dem mobilen Internet-Zugang unter Verzicht auf LTE allerdings doch nicht. Der für 3G in Deutschland genutzte Frequenzbereich um 2100 MHz bietet physikalisch bedingt schlechtere Ausbreitungsbedingungen als beispielsweise das LTE-Band 20 bei etwa 800 MHz. Dadurch werden mehr Basisstationen für die Flächenversorgung benötigt und die Versorgung innerhalb von Gebäuden ist schlechter.

Auf Seite 2 berichten wir darüber, warum Telekom-Kunden bei Verzicht auf LTE im Vorteil sind und warum man sich gut überlegen sollte, auf den 4G-Zugang zu verzichten.

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