UKW-Versteigerung

Uplink Network steigt aus eAuktion um UKW-Anlagen aus

Ob Privatradios weiter auf UKW verbreitet werden können, ist davon abhängig, ob Media Broadcast die Sendeanlagen verkaufen kann. Mit Uplink Network ist ein potenzieller Käufer nun aus der eAuktion ausgestiegen.
Von

Viele UKW-Anlagen haben noch keinen neuen Käufer gefunden. Viele UKW-Anlagen haben noch keinen neuen Käufer gefunden.
Foto: Media Broadcast
Viele private Hörfunkveranstalter in Deutschland zittern. Da sich der Sendernetzbetreiber Media Broadcast aus dem UKW-Geschäft zurückziehen will, befürchten die kommerziellen Sender, dass sich für UKW-Anlagen, über die sie verbreitet werden, kein Käufer findet. Das wäre gleichbedeutend mit einem - zumindest vorübergehenden - Aus ihrer Verbreitung über die analoge Technik. "Wenn die Sendeanlagen weder verkauft noch ersteigert wurden, werden wir sie abbauen", sagte Media Broadcast-Geschäftsführer Wolfgang Breuer in einem Interview mit dem Branchendienst "Radioszene". "Es gibt dann keinen Vertrag mit einem Kunden und wir räumen den Standort. Eine regulatorische Verpflichtung, Antennenzugang bis 2019 gewähren zu müssen, besteht ganz eindeutig nicht".

Uplink zieht sich zurück - ohne Angabe von Gründen

Viele UKW-Anlagen haben noch keinen neuen Käufer gefunden. Viele UKW-Anlagen haben noch keinen neuen Käufer gefunden.
Foto: Media Broadcast
Viele Sender hofften bis zuletzt, dass die bisherigen direkten Konkurrenten Divicon Media und Uplink Network die meisten Anlagen von Media Broadcast erwerben. Doch einer der beiden ist inzwischen nicht mehr im Rennen: Uplink Network hat überraschend mitgeteilt, dass das Unternehmen aus der eAuktion der Media Broadcast um UKW-Sendeanlagen aussteigt. Die Düsseldorfer haben die bis zum 15. Dezember 2017 laufende Versteigerung für UKW-Antennen und -Sender der Media Broadcast am 7. Dezember 2017 verlassen und dies der Media Broadcast und den Regulierungsbehörden mitgeteilt, heißt es in einem Bericht der Arbeitsgemeinschaft Privater Rundfunk (APR).

Auf Grund der bestehenden Vertraulichkeitsvereinbarungen könne Uplink "unsere vielfältigen und guten Gründe für diesen Schritt zum jetzigen Zeitpunkt nicht offenlegen", wird das Unternehmen zitiert. Man habe der Media Broadcast aber angeboten, nach dem Ende der Auktion ein Kaufangebot für alle nicht verkauften Antennen und Sender zu unterbreiten. Weiterhin habe man die Media Broadcast aufgefordert, die Drohung eines Abbaus von Sendeanlagen zurückzunehmen um weiteren Schaden für den UKW-Markt zu vermeiden sowie die Protokolle der eAuktion zur Auswertung den Regulierungsbehörden und weiteren interessierten Stellen auszuhändigen.

Divicon Media scheitert vor Bundeskartellamt

Bereits vor Beginn der eAuktion hatte Media Broadcast Sendeanlagen direkt an Mitbewerber verkauft. Ob auch Uplink Network dabei Antennen erworben hat und an welchen Standorten, ist bislang unbekannt. Ein Antrag von Mitbewerber Divicon Media beim Bundeskartellamt hiergegen scheiterte zuvor mit dem Hinweis des Amtes, dass der allgemeine Zivilweg offen stehe. Divicon sah offenbar keine Chance für eine angemessene Preisbildung als Grundlage für Kaufentscheidungen, so der APR.

Mehr zum Thema Radio