Ausbau

Telekom & Co.: 80 000 Haushalte surfen jetzt mit mindestens 50 MBit/s

Weit mehr als 80 000 Haushalte haben in den vergangenen Wochen erstmals Zugang zu schnellen Internetanschlüssen bekommen. Wir zeigen, wo die Leitungen jetzt zur Verfügung stehen.
Von Thorsten Neuhetzki

Glasfaserleitungen sind das Non-Plus-Ultra für schnelle Internetanschlüsse Glasfaserleitungen sind das Non-Plus-Ultra für schnelle Internetanschlüsse
Foto: dpa
In loser Folge fasst teltarif.de die abgeschlossenen Ausbauprojekte sowie angelaufene Vermarktungen und Ausbaupläne der Telekom, aber vor allem auch der zahlreichen lokalen und regionalen Anbieter in Deutschland zusammen. Dabei können wir stets nur eine Auswahl veröffentlichen, da viele Anbieter ihre teils sehr lokalen Ausbauarbeiten gar nicht bundesweit kommunizieren. Anbieter, die Interesse haben, in den Ausbau-Übersichten zu erscheinen, können sich jedoch gerne mit der Redaktion in Verbindung setzen.

Telekom mit schnellerem Internet in mehr als 40 Städten

Glasfaserleitungen sind das Non-Plus-Ultra für schnelle Internetanschlüsse Glasfaserleitungen sind das Non-Plus-Ultra für schnelle Internetanschlüsse
Foto: dpa
Den wohl größten Wurf hat in dieser Woche die Deutsche Telekom geschafft. Sie hat nach eigenen Angaben am gestrigen Montag insgesamt 80 000 Haushalte in mehr als 41 Städten mit schnellerem Internet versorgt. Dabei geht es wie immer nicht um die kompletten Städte, sondern einzelne Ortsteile oder gar nur Straßenzüge. Nach Angaben der Telekom handelt es sich dabei um Bergen-Sülze, Bingen, Bockenem, Bodenwerder, Bredstedt, Chemnitz, Dannenberg, Dresden, Eberbach, Einbeck, Enger, Erding, Eschershausen, Euskirchen, Hamburg, Hameln, Harpstedt, Herten, Hitzacker, Lampertheim, Langelsheim, Lauf, Mayen, Meißen, Moers, Mönchengladbach-Rheydt, Murrhardt, Nettetal-Kaldenkirchen, Niebüll, Oberhausen, Potsdam, Ronnenberg, Sandhausen, Stendal, Sülfeld, Vechelde, Waibstadt, Wankendorf, Wennigsen Deister, Wesel und Wiesloch. Die Datenraten sollen hier bei "bis zu 100 MBit/s liegen".

In den vergangenen Wochen hatte die Telekom aber noch mehr VDSL-Freischaltungen vorgenommen. So wurde seit unserer vorherigen Ausbau-Meldung der eigenwirtschaftliche Ausbau von VDSL Vectoring mit bis zu 100 MBit/s Downstream in diesen Orten fertig: Dinklage, Eitting, Gunzenhausen, Muhr am See, Triefenstein und Trunkelsberg, Grafing (bei München), Großen-Buseck, Grünberg (Kernstadt und ST Beltershain, Lumda, Queckborn, Reinhardhain und Stangenrod), Laubach (Kernstadt und ST Gonterskirchen und Lauter), Lich (Kernstadt) und Reiskirchen (Kerngemeinde), Prosselsheim, Robach, Schwalmstadt ( OT Ascherode, Rommershausen, Treysa, Wiera und Ziegenhain) und in Willingshausen (OT Lohshausen und Wasenberg).

Die Ausbau-Planungen haben in Bad Brückenau, Borken, Brakel, Dreieich, Hattorf am Harz, Homburg (ST Einöd), Markt Ottobeuren, Odenthal, Schmitten im Ts., Velen, Weeze, Zusmarshausen, Bad Ditzenbach, Duingen, Jembke, Kerken, Kürten-Dürscheid, Marktbreit, Rheinberg-Orsoy, Uslar-Volpriehausen und Wölfersheim begonnen. Mit dem Bau begonnen hat die Telekom in Herzberg am Harz und Nüsttal-Haselstein (Baustart kreisweiter Ausbau im Landkreis Fulda).

Zudem hat die Telekom einige geförderte Verträge für den Breitbandausbau mit bis zu 50 MBit/s abschließen können. Zum Teil wird hier auch echtes Glasfaser bis zum Kunden mit derzeit bis zu 200 MBit/s gebaut. Es handelt sich um Bad Windesheim, Lichtenau, Postmünster, Deggendorf und Malching. Der geförderte VDSL-50-Ausbau ist in Blankenheim, Seefeld, Weißdorf, Wörth, Diepholz, Haarbach und Lülsfeld abgeschlossen worden.

htp: VDSL auch für Wesseln

Wesseln erhält VDSL. Die lokale Telefongesellschaft htp wird im Teil des Ortes mit der Vorwahl 05064 in naher Zukunft Bandbreiten von bis zu 100 MBit/s anbieten. Das Unternehmen will 80 000 Euro aus eigenen Mitteln investieren.

In Wesseln liegt eine besondere Situation vor, da ein Teil des Ortes unter der Vorwahl 05063, der andere 05064 erreichbar ist. "Wir bauen in sechs Ortsteilen Bad Salzdetfurths bereits VDSL-Technik auf und wollten sicherstellen, dass Wesseln ebenfalls eine neue Infrastruktur erhält. Daher haben wir schnellstmöglich den Zugang zu den örtlichen Kabelverzweigern beantragt und für den Bereich mit der Vorwahl 05064 auch erhalten", sagt htp-Geschäftsführer Thomas Heitmann. In Groß Düngen, Heinde, Hockeln, Klein Düngen, Lechstedt und Listringen sind die Vorbereitungen für den Ausbau bereits abgeschlossen, in den nächsten Wochen werden die benötigten zwölf Verteilerschränke aufgebaut. Im April und Mai wird dann der Tiefbau erfolgen. Für die Baumaßnahmen wird das Unternehmen 655 000 Euro investieren.

In Wolfenbüttel hat htp außerdem das Gewerbegebiet Am Park mit Glasfaserleitungen direkt bis in die Gebäude erschlossen. Dadurch sind Bandbreiten bis zu 1 GBit/s möglich.

Breitband-Kampf in Ascheberg

Im münsterländischen Ascheberg haben die Kunden bald die Qual der Wahl: Die Telekom bietet VDSL an und Unitymedia will das Kabelnetz auf FTTB-Basis ausbauen. Der regionale Carrier HeLiNet mit einer Ankündigung: Hier soll zusammen mit der Deutschen Glasfaser ebenfalls ein Glasfaser-Netz errichtet werden - im Unterschied zu Unitymedia aber als Open-Access-Modell. Das Netz kann also von anderen Anbietern mitgenutzt werden. Noch muss es aber gebaut werden.

EWE Tel mit VDSL und FTTH

Im Rahmen des kürzlich angekündigten großen FTTH-Ausbauvorhabens startet EWE in Herzlake und schließt rund 1300 Haushalte in der Gemeinde an das eigene Glasfasernetz an. Im Mai soll die Vermarktung beginnen, sodass dann die ersten Kunden ihren Hochgeschwindigkeitsanschluss beauftragen können. Das Besondere ist, dass bei Vertragsabschluss von Mai bis August Sonderkonditionen gelten: Das Legen des Anschlusses bis ins Haus wird in diesem Zeitraum kostenlos sein. Die Highspeed-Anschlüsse bis ins Haus werden dann voraussichtlich ab Frühjahr 2018 verfügbar sein.

600 Haushalte der Gemeinde Börger bekommen ab sofort VDSL von EWE tel. EWE hat in Börger vier KVz mit eigener Technik erschlossen und macht damit schnelleres Internet für diese Haushalte möglich. An den Kabelverzweigern sind die einzelnen Teilnehmeranschlussleitungen der jeweiligen Haushalte gebündelt. Bei einer Erschließung führt EWE seine Glasfaserkabel an den Kabelverzweiger heran und ermöglicht so in Kombination mit der Zusatztechnologie Vectoring Bandbreiten von bis zu 100 MBit/s. Im Neubaugebiet "Großer Sand II" wird das Glasfaserkabel direkt bis in Haus gelegt, sodass hier künftig 35 Haushalte schnelles Internet bekommen können. Der Ausbau im Neubaugebiet beginnt voraussichtlich im 2. Quartal.

Mit Fördermitteln erreicht EWE in Westerstede in Kürze 400 neue Haushalte. Hier sind dann bis zu 50 MBit/s möglich, da Vectoring nicht zum Einsatz kommen darf.

EWE will in den kommenden Jahren insgesamt eine Million Haushalte mit einer direkten Glasfaserleitung anschließen.

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