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Diese 17 Anbieter klagen gegen den Telekom-VDSL-Ausbau im Nahbereich

Wie berichtet, haben mehrere Anbieter gegen den Beschluss der Bundesnetzagentur zum Ausbau von VDSL Vectoring durch die Telekom im Nahbereich Klage eingereicht. Lesen Sie, welche Anbieter gegen diesen Ausbau sind.
Von Thorsten Neuhetzki

Gerichtsprozess: 17 Anbieter setzen auf Justitia Gerichtsprozess: 17 Anbieter setzen auf Justitia
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Am 10. Februar beginnt vor dem Verwaltungsgericht Köln (VG Köln) eine Verhandlung, in der sich insgesamt 17 verschiedene Telefongesellschaften in der gleichen Sachen an das Gericht gewendet haben und die Bundesrepublik Deutschland verklagen. Es geht dabei um einen Beschluss der Bundesnetzagentur vom Herbst vergangenen Jahres. Demnach darf die Telekom im Nahbereich der etwa 7900 Vermittlungsstellen nahezu exklusiv mit VDSL Vectoring versorgen. Das VG Köln hat gegenüber teltarif.de nun bekannt gegeben, welche Anbieter im Einzelnen klagen. Bislang hatten sich nur einzelne größere Gesellschaften öffentlich dazu bekannt, eine Klage anzustrengen.

Unter den öffentlich auftretenden Anbietern war unter anderem die EWE Tel. Ihr Geschäftsführer ist gleichzeitig Präsident des Bundesverbandes Breitbandkommunikation (Breko) und hatte frühzeitig mit einer Klage gedroht. Weitere große Anbieter, deren Klage gegen die BRD am 10. Februar verhandelt werden soll, sind NetCologne aus Köln sowie M-Net aus München. Nach Angaben des Gerichtes wird im gleichen Verfahren auch eine weitere Klage von verschiedenen Gesellschaften verhandelt. Bei diesen Firmen handelt es sich nach Angaben des Gerichtes um amplus, BITel, desaNet, eifel-net, GöTel, htp, Netcom Kassel, sdt.net, sewikom, Stadtwerke Hammelburg, Stadtwerke Schwedt, Thüga Metering Service, Thüringer Netkom sowie Wobcom.

Weitere große Mitbewerber klagen nicht

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Unternehmen wie Vodafone, 1&1 oder Telefónica tauchen in der Liste hingegen nicht auf. (Update: Seit dem 27. Januar ist bekannt, dass auch Vodafone gegen den Beschluss klagt) Die beiden letzten bauen schon seit geraumer Zeit auf die Vorleistungen der Telekom, haben also indirekt ein Interesse daran, dass das Netz der Telekom weiter ausgebaut wird. Vodafone hingegen setzt weitgehend mit dem Kabelnetz auf eine eigene Infrastruktur unabhängig von der Telekom-Technik. Die drohende Konkurrenz scheint man jedoch nicht zu fürchten. Die klagenden Unternehmen bauen vielfach eigene Glasfaser-Infrastrukturen auf und setzen dabei auf Leitungen bis zum Haus oder gar bis zur Wohnung des Kunden. Doch vielfach haben die Unternehmen auch VDSL-Technik aufgebaut. Durch den Beschluss der Bundesnetzagentur sind sie gezwungen, diese Technik auf den Vermittlungsstellen der Telekom auszubauen und Telekom-Vorleistungen einzukaufen.

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