Online-Shopping

Online-Händler: Preise nach dem Zufallsprinzip

Das Marktwächter-Team der Verbraucherzentrale Brandenburg hat 16 Online-Shops im Rahmen einer Studie geprüft. Danach ändern 15 Online-Shops regelmäßig ihre Preise.
Von mit Material von dpa

Viele Online-Shops ändern häufig ihre Preise. Viele Online-Shops ändern häufig ihre Preise.
Foto: stokkete-fotolia.com, Grafik/Montage: teltarif.de
Ob Bekleidung oder Elektroartikel: Die Preise von Produkten ändern sich im Online-Handel öfter und schneller, als es die Verbraucher von den Geschäften in den Innenstädten gewohnt sind. Dies ist das Ergebnis einer heute veröffentlichten Studie des Marktwächter-Teams der Verbraucherzentrale Brandenburg. Demnach änderten 15 von 16 untersuchten Online-Händlern regelmäßig die Preise für Teile ihres Sortiments.

Schwankungen waren bei 37 Prozent der beobachteten Preise der Fall. Knapp zwei Drittel der variierten Preise änderten sich bis zu dreimalig, 36 Prozent vier- bis 15-malig und 4 Prozent sogar häufiger, bis zu 32 Mal, innerhalb der beobachteten 34 Tage.

Info: Unter anderem wurden die Online-Shops von Mediamarkt, Douglas, Obi, Zalando und ATU bei der Untersuchung berücksichtigt. Amazon, als Deutschlands größter Online-Händler, wurde nicht einbezogen.

16 Online-Shops wurden beobachtet

Viele Online-Shops ändern häufig ihre Preise. Viele Online-Shops ändern häufig ihre Preise.
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Die Verbraucherschützer hatten mehr als einen Monat lang die Preise von 1133 Produkten in 16 Online-Shops kontrolliert. Das Ergebnis: Bei mehr als einem Drittel der Produkte gab es in diesem Zeitraum Preisveränderungen. Bei einzelnen Produkten schwankte der Preis praktisch jeden Tag. Besonders viele Schwankungen registrierten die Verbraucherschützer bei Elektronik-Produkten und Medikamenten.

Zum Teil waren die Veränderungen erheblich. So schwankte der Preis einer Designer-Hose nach Angaben der Verbraucherschützer innerhalb weniger Tage mehrfach von 79,95 auf 199,95 Euro und zurück. Der Preis für ein Paar Sportschuhe pendelte zwischen 39,99 und 59,99 Euro.

Ob morgens oder abends - entscheidend für den angezeigten Preis ist auch der Zeitpunkt: Beim Online-Händler ATU waren im Untersuchungszeitraum Autobatterien oder Reifen jeweils am Vormittag bis zu 30 Prozent teurer als am Nachmittag zuvor. Bei den Versandapotheken DocMorris und Sanicare gingen an einzelnen Tagen Preissenkungen mit Preiserhöhungen anderer Artikel einher. „Wer zusätzlich zu heruntergesetzten Produkten noch weitere bestellt, sollte daher aufpassen“, erklärt Michèle Scherer, Referentin Digitale Welt der Verbraucherzentrale Brandenburg.

Marktwächter-Teamleiterin Kirsti Dautzenberg warnte vor den möglichen Folgen einer solchen für den Verbraucher kaum nachvollziehbaren Preispolitik: "Der Kunde kann nicht einschätzen, ob er bei seinem Kauf gerade spart oder draufzahlt." Damit könne sich der Online-Handel am Ende selbst schaden. Denn die fehlende Transparenz lasse das Vertrauen der Kunden schwinden.

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