Vodafone CallYa Digital: 10 GB, Allnet- & SMS-Flat, 20 Euro
Im neuen CallYa-Digital gibt es (noch) kein 5G, dafür aber LTE mit bis zu 500 MBit/s, passendes Handy und Netzabdeckung vorausgesetzt.
Foto: Vodafone
Tarif Innovationen kamen bisher eher von den sogenannten "Challengern", früher E-Plus (und seine zig Untermarken)
oder VIAG/o2. Heute morgen meldet sich einer der großen Anbieter zurück: Vodafone präsentiert einen neuen Tarif
zum Kampf-Preis, der CallYa Digital heißen wird.
CallYa = Prepaid? Nicht unbedingt!
Unter der Marke "CallYa" hat Vodafone seit dem Start (etwa 1998) nur (vorausbezahlte) Prepaid-Angebote verkauft. CallYa Digital ist erstmalig ein Laufzeitvertrag, aber mit "monatlicher" Kündigungsfrist und der Möglichkeit, Zahlungen zu pausieren. Damit, so glaubt Vodafone, sei CallYa Digital "Deutschlands attraktivster Netzbetreiber-Tarif". Was wird geboten?
10 Gigabyte Datenvolumen in 2G- bis 4G-Technologie und mit einer "Höchstgeschwindigkeit" von theoretisch 500 MBit/s, wenn Gerät und Netz vor Ort das können, für "monatlich" (= in Wirklichkeit nur 4 Wochen) 20 Euro. Mehr fürs Geld gäbe es bei keinem Netzbetreiber - auch nicht im Westerwald - behauptet Vodafone. Mit "Westerwald" ist der "neue" Netzbetreiber 1&1-Drillisch gemeint.
Einfach wie Spotify
Mobilfunk soll so einfach "wie Spotify" sein: Online buchen, administrieren und monatlich kündigen. Und er "kann auch telefonieren: Sprach- und SMS-Flat in alle deutschen Netze enthalten", bei vielen Anwendern ist klassische Telefonie - so scheint es - in Vergessenheit geraten.
Andreas Laukenmann, Geschäftsführer Privatkunden bei Vodafone Deutschland, möchte "mit einem echten Kampf-Tarif" ein neues Marktsegment betreten, und "den Discounter-Markt aufmischen. Wir wollen Kunden mit viel Daten für kleines Geld begeistern, mit maximaler Geschwindigkeit und minimaler Laufzeit."
Die Tarifdetails
Für 20 Euro stehen vier Wochen lang zehn Gigabyte Datenvolumen mit maximaler LTE-Geschwindigkeit sowie eine Allnet Flat für Voice und SMS zur Verfügung. EU-Roaming ist ebenfalls inklusive.
Mit dem "CallYa Digital" will Vodafone den Forderungen des Verbraucherministeriums für Angebote mit kürzeren Laufzeiten nachkommen. Denn Kunden können den Vertrag mit einer Mindestlaufzeit von einem Monat jederzeit kündigen oder die Abbuchung des Basispreises einfach pausieren. Bei der Buchung muss der Kunde eine Bankverbindung (IBAN) angeben. Von diesem Konto zieht Vodafone alle vier Wochen per Lastschrift den Basispreis ganz bequem ein.
Buchung nur online - keine Telefon-Hotline verfügbar
Die Buchung des Tarifs erfolgt ausschließlich online auf den Seiten von Vodafone. Den Link zur Bestellseite finden Sie auf unserer Tarifseite zu CallYa Digital. Für Kundenanliegen gibt es die MeinVodafone App mit integriertem Service-Chat, sowie eine Kontaktmöglichkeit via WhatsApp und SMS an 0172-2000229. Eine Hotline ist "daher nicht mehr notwendig" , findet Vodafone - mancher Kunde mag das anders sehen. Damit sei der CallYa Digital "der erste Tarif im deutsche Markt, der ganz auf die Bedürfnisse vieler preisbewusster Kunden anderer Mobilfunk-Discounter ausgerichtet" ist.
Update: Ein Tarifwechsel aus einem bestehenden Vodafone-CallYa Tarif ist nicht möglich. Interessenten müssen eine neue Karte bestellen und das Identifizierungsverfahren durchlaufen.
Eine Einschätzung:
Ein Tarif mit einer kurzen Laufzeit ist eine sehr gute Idee, denn zufriedene Kunden wechseln nicht. Von daher besteht für Vodafone ein geringes Risiko. Warum aber der Tarif unbedingt wieder im Vierwochen-Rhythmus abgerechnet werden muss (ein Monat hat in der Regel 30 oder 31 Tage!), wissen nur die Marketingstrategen. So kostet der CallYa Digital bei durchgehender Jahresnutzung nicht 20 Euro, sondern 22,50 Euro im Monat. Das mögen "Kleinigkeiten" sein, aber es löst bei vielen Kunden dumpfe Angstreflexe aus, ob der Mobilfunkanbieter es mit dem Kunden wirklich so gut meint.
Für Neueinsteiger oder Wechsler aus einem anderen Netz ist so ein Tarif ideal. Man kann in Ruhe testen. Wenn das Netz dann doch nicht den Erwartungen an Flächendeckung oder Netz-Verfügbarkeit entspricht, ist man schnell wieder weg. Für Vodafone-Freunde, denen 10 GB Volumen im Monat "viel zu viel" erscheinen, gibt es weiter den CallYa Flex-Tarif wo man 500 MB und 50 Minuten für "nur" 4,99 Euro "ausprobieren" kann bis hin zu 2,2 GB mit 50 Minuten/SMS für 9,99 Euro. Auf die Dauer ist der CallYa Digital sicherlich attraktiver.
Im neuen CallYa-Digital gibt es (noch) kein 5G, dafür aber LTE mit bis zu 500 MBit/s, passendes Handy und Netzabdeckung vorausgesetzt.
Foto: Vodafone
Im Vergleich dazu sieht die Telekom derzeit "etwas alt" aus, der vergleichbare Tarif MagentMobil Prepaid XL kostet aktuell 24,95 Euro (für 4 Wochen) und bietet nur 3 GB, ansonsten ebenfalls Sprache und Daten "flat". Ein Trostpflaster: Bei der Telekom sind die Telekom-WLAN-Hotspots und die Schweiz für Daten inklusive, was bei Vodafone richtig viel Geld kostet.
Bei o2 zahlt man im o2 my Prepaid L 24,99 Euro (für 4 Wochen) und bekommt wenigstens 5 GB Volumen dazu, im Vergleich dazu bietet Vodafone für ein Viertel weniger das doppelte Datenvolumen. Man darf auf die Reaktionen von Telekom und o2 gespannt sein.
Inzwischen gibt es nun weitere Details zu Vodafone CallYa Digital.
Wie sich der neue Vodafone CallYa Digital im Vergleich mit anderen Anbietern schlägt, können Sie in unserem Handytarif-Vergleich nachsehen.