Narrowband-IoT

Vodafone plant Netz für Narrowband-IoT in ganz Deutschland

Nicht nur die Telekom setzt auf Narrowband-IoT für Geschäftskunden, auch Vodafone ist führend auf dem Gebiet. Die neusten Pläne für die Maschinen­kommunikation sehen ein deutschlandweites Netz vor.
Von Stefan Kirchner mit Material von dpa

Narrowband-IoT Maschinen funken bei Vodafone noch dieses Jahr deutschlandweit
Logo: Vodafone, Grafik/Montage: teltarif.de
Vodafone will ein Maschinennetz für das Internet der Dinge flächendeckend in Deutschland aufbauen. Rund 90 Prozent des LTE-Netzes würden dafür bis September mit dem sogenannten Narrowband aufgerüstet, kündigte das Unternehmen an. "Das Internet der Dinge boomt. Und die digitale Revolution Deutschlands wird im Maschinen­netz fortgeschrieben", sagte Hannes Ametsreiter, Chef von Vodafone Deutschland. Vom Fahrrad über den Fracht­container bis zum Wasserzähler könnten dann Dinge ihre Daten austauschen. In vielen Branchen gebe es einen großen Bedarf. Vodafone gehe von einem "ordentlichen zweistelligen Wachstum" aus, sagte Ametstreiter.

Auch die Deutsche Telekom arbeitet derzeit mit Hochdruck am Aufbau eines entsprechenden Netzes für das Internet der Dinge (IoT) und konzentriert sich in Deutschland vor allem auf die großen Ballungs­gebiete. Derzeit sei es an über 600 Orten in Deutschland verfügbar, hieß es zuletzt. Vor allem in der Fertigungs­industrie gilt das Internet der Dinge als ein wichtiger Wachstums­motor. Mit der Netz­anbindung lassen sich etwa Produktions­maschinen frühzeitig warten, noch bevor eine Komponente tatsächlich ausfällt, oder mit den generierten Daten auch neue Geschäftsmodelle entwickeln.

Der Bedarf steigt

Narrowband-IoT Maschinen funken bei Vodafone noch dieses Jahr deutschlandweit
Logo: Vodafone, Grafik/Montage: teltarif.de
Das IoT-Netz von Vodafone soll ab Herbst bundesweit zur Verfügung stehen und bis zu 4 Milliarden Dinge gleichzeitig vernetzen. Der großflächige Ausbau solle erstmals auch Anwendungen ermöglichen, die sich über ganz Deutschland erstrecken, etwa in der Logistik. Die Sensoren an den Geräten sollen dabei nur dann Strom verbrauchen, wenn sie Daten übertragen.

Vodafone selbst forscht schon länger an der Narrowband-Technologie, wofür eigens das ehemalige GSM-Netz auf 900 MHz für LTE umgerüstet wird. In mehreren Pilotprojekten haben deutsche Netzbetreiber die Funktionsweise von Narrowband-IoT bereits erproben und entsprechende Dienste anbieten können. Bei Vodafone ist zum Beispiel die Landwirtschaft schon ein großer Kunde, womit Landwirte und Tierärzte frühzeitig bei der Geburt von Kälbern unterstützend eingreifen konnten.

Auf lange Sicht wird 5G als Träger­technologie die Grundlage für Narrowband-IoT bilden, was mit an den technischen Vorteilen einer erheblich geringeren Latenz und mehr Kapazitäten liegt. Bis jedoch die nötigen 5G-Netze überhaupt aufgebaut sind, werden schon jetzt Anwendungen auf Basis von LTE900 angeboten und weiter ausgebaut.

In einem weiteren Beitrag lesen Sie, was Vodafone in seinem IoT-Labor alles testet, wo teltarif.de einen exklusiven Blick reinwerfen konnte.

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