Vodafone: Mobiles Internet in zahlreichen Regionen kaum nutzbar
Das Daten-Netz von Vodafone leidet unter massiven Problemen. Wie sich bereits im Rahmen unseres Netztests im Juni und Juli gezeigt hat, bleibt die Performance des mobilen Internet-Zugangs deutlich hinter der des größten Mitbewerbers, der Deutschen Telekom, zurück. Bedenklich ist aber auch die Beobachtung, dass es offenbar immer mehr Regionen gibt, in denen Vodafone-Kunden praktisch keinen mobilen Internet-Zugang mehr zur Verfügung haben.
Bereits im vergangenen Jahr haben wir massive Probleme im GSM-Netz beobachtet. Vor allem in Funkzellen, die mit der GPRS-Erweiterung EDGE ausgestattet sind, war praktisch keine Datenübertragung mehr möglich. Unsere diesbezügliche Anfrage bei der Pressestelle des zweitgrößten deutschen Mobilfunk-Netzbetreibers, wann betroffene Kunden mit einer Behebung der Störungen rechnen können, blieb bis heute unbeantwortet.
Test: UMTS und LTE weitgehend mit guten Ergebnissen
Gutes Signal - aber kein Datenträger
Foto: teltarif
Auch in den vergangenen Wochen haben wir uns wieder verstärkt den mobilen
Internet-Zugang im Vodafone-Netz angesehen. Überall dort, wo UMTS
und LTE verfügbar sind, funktioniert der Zugriff
auf das World Wide Web gut - wenn auch nicht immer mit der gleichen Performance
wie im Netz der Deutschen Telekom. So sind die Ping-Zeiten in der Regel schlechter
als beim Mitbewerber, was vermutlich damit zusammenhängt, dass Vodafone viele
Basisstationen per Richtfunk anstelle einer Kabelverbindung versorgt.
Im UMTS-Netz kommt es immer wieder zu Überlastungserscheinungen, die sich in der Regel dadurch äußern, dass die Upstream-Performance höher als die Geschwindigkeit im Downstream ist. In einem Thread des Online-Forums Telefon-Treff äußern Nutzer, selbst über LTE stünde beispielsweise in Bad Doberan nur 1 MBit/s zur Verfügung. Zudem komme es immer wieder zu temporären Ausfällen und Störungen.
Störungsbeseitigung mit erheblicher zeitlicher Verzögerung
Datendienst laut Handy-Menü nicht verfügbar
Foto: teltarif
Netzausfälle werden auch von Vodafone-Kunden in anderen Gegenden moniert. Im
gleichen Thread beobachtete ein Nutzer, dass eine ausgefallene UMTS-Zelle erst
nach 18 Tagen wieder funktionierte. Im
Kunden-Forum des Netzbetreibers beklagen ebenfalls
zahlreiche Nutzer Ausfälle und Beeinträchtigungen. Auch wir haben im Bereich
der Kreisstadt des Main-Kinzig-Kreises, Gelnhausen, eine mehrtägige Störung
beobachtet.
Es gibt aber auch positive Stimmen, wie zum Beispiel von einem Kunden, der in München 6 MBit/s im Downstream und 3 MBit/s im Upstream zur Verfügung hat. Ein weiterer Nutzer aus Nordrhein-Westfalen räumt ein, zwar niemals die beworbenen "bis zu 50 MBit/s" im LTE-Netz zur Verfügung zu haben. 10 bis maximal rund 35 MBit/s seien es dann aber doch. Das ist immerhin deutlich mehr, als viele Internet-Fans am heimischen DSL-Netz zur Verfügung haben.
München: Kein Datenfluss abseits von 3G und 4G
Aus München erreichten die teltarif.de-Redaktion aber auch kritische Stimmen. Zwar sei der Internet-Zugang über UMTS und LTE gut. Sobald nur EDGE zur Verfügung stünde, was innerhalb geschlossener Räume durchaus vorkommen kann, würden jedoch keine Daten mehr fließen. Eine Beobachtung, die wir bereits im vergangenen Jahr in zahlreichen Gegenden gemacht haben.
Auf Seite 2 lesen Sie, welche Erfahrungen wir konkret im Bereich einer Vodafone-Basisstation mit EDGE-Versorgung gemacht haben.