Vodafone: Vor Unitymedia-Fusion wieder in schwarzen Zahlen
Vodafone legt seine Quartalszahlen vor.
dpa
Der britische Telekommunikationskonzern Vodafone hat
vor der geplanten Übernahme des deutschen Kabelkonkurrenten
Unitymedia wieder schwarze Zahlen geschrieben. Nach zwei Jahren mit
hohen Milliardenverlusten in Folge verdiente Vodafone im abgelaufenen
Geschäftsjahr (Ende März) unter dem Strich 2,79 Milliarden Euro, wie
der Konzern heute in London mitteilte.
Die Kunden wollen High Speed-Anschlüsse
Vodafone legt seine Quartalszahlen vor.
dpa
Konzernchef Vittorio Colao räumt nach der richtungweisenden
Vereinbarung zum Kauf großer Teile des Kabelriesen Liberty Global in
Europa das Feld, sein Nachfolger wird ab Oktober der bisherige
Finanzchef Nick Read. Colao hatte seit Jahren am 18,4 Milliarden Euro
schweren Deal gefeilt.
Neben dem Deutschland-Geschäft mit Unitymedia sollen auch die Liberty-Gesellschaften in Ungarn, Tschechien und Rumänien zu Vodafone wandern. Der Übernahme müssen noch die Kartellbehörden zustimmen.
Der Umsatz des Konzerns sank im vergangenen Jahr um 2,2 Prozent auf 46,6 Milliarden Euro. Das lag vor allem an der Ausgliederung des niederländischen Geschäfts sowie unvorteilhaften Wechselkursen. Vodafone berichtet seit einiger Zeit in Euro, weil das Unternehmen auch jetzt schon den Großteil der Geschäfte auf dem Kontinent macht - vor allem in Deutschland, dem wichtigsten Einzelmarkt.
In Deutschland wuchsen die Erlöse um 2,6 Prozent, weil das Unternehmen im Kabelbereich einen guten Lauf hat. Das Wachstum im DSL- und Kabelschäft ist trotz regulatorischer Einschnitte durch abgesenkte Terminierungsentgelte beim Festnetz um 3,5 Prozent gestiegen, beim DSL-Geschäft wurde ein Wachstum von 1,3 Prozent erreicht. Insgesamt hat Vodafone im Geschäftsjahr 2017/18 6,62 Millionen Kunden im Festnetzbereich, 5,8 Prozent mehr als zuvor. Und auch die Kabelglasfaser-Technologie kommt bei den Kunden an, denn mit einem Zuwachs von 7,7 Prozent (3,598 Millionen Kunden) scheint es, als sei die Nachfrage nach hohen Geschwindigkeiten ungebremst.
Ein Umstand, den auch der Deutschland-Chef von Vodafone, Hannes Ametsreiter bemerkt: "Speed matters. Über 70 Prozent unserer Kabel-Neukunden entscheiden sich mittlerweile für 200, 400 oder 500 MBit/s schnelle Tarife." Das um Sondereffekte bereinigte Konzernergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen wuchs um 4,2 Prozent auf 14,74 Milliarden Euro.
In einer weiteren Meldung berichten wir über weitere Neuerungen aus dem Hause Vodafone.