Preiserhöhung auch bei Vodafone: DSL wird teurer
Vodafone erhöht für viel Kunden die DSL-Tarife.
Bild: picture alliance/Federico Gambarini/dpa
Vodafone-Kunden, die DSL über das Leitungsnetz der Deutschen Telekom nutzen, müssen ab 1. September tiefer in die Tasche greifen. Betroffene unterrichtete der Telekommunikationsanbieter dieser Tage mit einem Schreiben. Der Anschluss verteuert sich demnach um 1,39 Euro inklusive Mehrwertsteuer. Vodafone reiche damit eine Erhöhung der Leitungsmiete für die letzte Meile weiter, die die Deutsche Telekom seit 1. Juli 2019 verlangt, erklärt der Telekommunikationsanbieter auf seiner Homepage. Diese Miete kann nicht willkürlich erhöht werden, sie unterliegt der Preisaufsicht der Bundesnetzagentur.
Sonderkündigung möglich
Vodafone erhöht für viel Kunden die DSL-Tarife.
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Weil die Erhöhung eine einseitige Verschlechterung der Vertragsbedingungen darstellt, haben die Vodafone-Kunden ein Sonderkündigungsrecht. In 13 Bundesländern haben die Kunden auch die Option, in das Kabelnetz zu Vodafone zu wechseln. Durch die Wahl dieser Option sei ein unterbrechungsfreier Übergang gewährleistet, die Kunden könnten zudem ihre Rufnummer kostenlos mitnehmen, so Vodafone. Vorteil für Vodafone: Nach einem solchen Wechsel kassiert die Deutsche Telekom nicht mehr mit.
Allerdings: Der diesjährige Festnetztest der Zeitschrift connect bescheinigt den Vodafone-Kabelnetzen zum Teil zu geringe Bandbreiten beim Upload im Verhältnis zum vertraglich vereinbarten Wert. Möglicherweise wird sich dieses Problem aber schon bald erledigt haben. Durch die Fusion mit Unitymedia (wir berichteten) kann Vodafone die Infrastruktur des Breitbandanbieters in die eigene integrieren und die gilt als eine der schnellsten im Markt. Das dürfte den Zwei-Kampf mit der Telekom um die Breitbandkunden noch weiter anheizen.
Telekom erhöht Preis für die eigenen Endkunden
Denn auch die Deutsche Telekom will offenbar ein größeres Stück vom Kuchen abhaben. Sie hat Anfang Juli nicht nur für Vodafone an der Preisschraube gedreht, sondern will ab September auch den eigenen Festnetzkunden tiefer in die Tasche greifen. Dabei sind ausschließlich Festnetzkunden betroffen, die kein DSL-Paket nutzen. Möglicherweise soll die Preiserhöhung sie dazu bewegen, doch noch einen Internet-Zugang dazu zu buchen oder diesen zu wechseln. So sollen entsprechende Call-Tarife steigen, allerdings nur um einen Euro. Auch Kunden, die den T-net-Standard-Anschluss nutzen, der seit 2005 nicht mehr vermarktet wird, müssen tiefer in die Tasche greifen. teltarif.de berichtete.