Vodafone verkauft Verizon-Wireless-Anteile für 130 Mrd. Dollar (Update)
Verizon kauft Vodafone für 130 Milliarden Euro die Anteile an Verizon Wireless ab.
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Einer der größten Deals in der
Wirtschaftsgeschichte steht laut Medienberichten kurz vor dem
Abschluss. Der britische Mobilfunkriese Vodafone verkauft demnach
seinen 45-Prozent-Anteil am amerikanischen Mobilfunker Verizon
Wireless an dessen Mutterkonzern Verizon. Dieser stimmte nach
Informationen der Nachrichtenagentur Bloomberg und des Wall Street
Journal der Komplettübernahme seiner Tochter für rund 130 Milliarden
Dollar (98,5 Milliarden Euro) zu. Vodafone soll das Geld für seinen Anteil
je zur Hälfte in Aktien und bar erhalten, wie Bloomberg am späten
Sonntagabend unter Berufung auf mit den Verhandlungen vertraute
Personen berichtete.
Update, 18:32 Uhr: Vodafone bestätigt Einigung
Am frühen Abend hat Vodafone nun den erfolgreichen Abschluss der Gespräche bekannt gegeben. Tatsächlich verkauft Vodafone seine Beteiligung am US-Mobilfunkriesen Verizon Wireless für 130 Milliarden US-Dollar (rund 98,5 Milliarden Euro). Der Anteil von 45 Prozent geht an den Mutterkonzern Verizon, wie beide Unternehmen nach Börsenschluss mitteilten. Der Deal, dem die Wettbewerbsbehörden noch zustimmen müssen, wäre damit einer der größten der Wirtschaftsgeschichte. Das Geschäft soll im ersten Quartal 2014 abgeschlossen sein. (Ende Update)
Vodafone bestätigt weit fortgeschrittene Gespräche
Verizon kauft Vodafone für 130 Milliarden Euro die Anteile an Verizon Wireless ab.
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Vodafone bestätigte inzwischen, dass die Gespräche weit
fortgeschritten seien. Eine offizielle Erklärung der Unternehmen
könnte nach Medienberichten noch heute erfolgen. Am
Aktienmarkt kam dies gut an: Die Vodafone-Papiere zogen am Morgen
deutlich an und stiegen auf den höchsten Stand seit mehr als zehn
Jahren. Im frühen Handel legten sie um mehr als vier Prozent zu.
Das amerikanische Unternehmen will den Kauf unter anderem mit einem Kredit über mehr als 60 Milliarden Dollar stemmen. Dieser soll zu gleichen Teilen von der Bank of America, Barclays, JPMorgan und Morgan Stanley kommen. Zudem will Verizon den 23-prozentigen Anteil an Vodafone Italia abgeben. Die Briten wollen wiederum nicht allzu lange einen großen Anteil an Verizon halten. Die Anteile, die sie für den Verkauf des Mobilfunkunternehmens erhalten, sollen schnell an die eigenen Aktionäre weitergereicht werden.
Vodafone konzentriert sich auf den europäischen Markt
Mit dem Verkauf seines US-Geschäfts würde sich Vodafone von einem seiner wertvollsten Konzernteile trennen. Die Briten schlagen seit einiger Zeit Sparten los, die sie nicht vollständig kontrollieren. So hatte der britische Konzern unter anderem auch seinen Anteil am zweitgrößten französischen Mobilfunker SFR verkauft.
Allerdings braucht Vodafone auch dringend Geld, um das Europageschäft auf Vordermann zu bringen. Hier ist Vodafone wegen der starken Konkurrenz unter anderem durch die Deutsche Telekom einem erheblichen Preisdruck ausgesetzt.
Konzernchef Vittorio Colao setzt auf Zukäufe
Konzernchef Vittorio Colao holt deshalb zum Befreiungsschlag aus und setzt auf die Verbindung von Mobilfunk und Kabelnetzen, um so ein Paket von Mobilfunk, Festnetz, Internet und Fernsehen anbieten zu können. Dafür setzt Colao auf Zukäufe von Kabelnetzbetreibern. So kaufte er in Großbritannien den Glasfasernetzbetreiber Cable & Wireless für rund eine Milliarde Pfund.
Auf dem wichtigen deutschen Markt will Colao Kabel Deutschland übernehmen. Er bietet 87 Euro je Aktie. Sollte die Übernahme gelingen, müsste er knapp elf Milliarden Euro auf den Tisch legen. Vodafone könnte also eine ordentliche Kapitalspritze wie etwa aus dem Verkauf der Verizon-Wireless-Anteile gut gebrauchen.
Verizon will schon lange alleinige Kontrolle
Verizon wiederum hatte in der Vergangenheit schon mehrfach Interesse angemeldet, die volle Kontrolle über die Mobilfunktochter zu übernehmen. Das US-Unternehmen hätte damit wieder freie Hand, um Verizon Wireless für den zunehmend härteren Kampf auf dem amerikanischen Mobilfunkmarkt zu rüsten.
Im April sollen Vodafone und Verizon bereits über den jetzt anstehenden Mega-Deal gesprochen haben. Doch zu diesem Zeitpunkt lagen die Preisvorstellungen der beiden Partner offenbar noch weit auseinander. Jetzt scheinen sie sich zu treffen.