Verbraucherschutz

Irreführende Vodafone-Werbung: Weiteres DVB-T-Schreiben im Umlauf

Nachdem wir in der vergangenen Woche über eine irreführende Vodafone-Werbesendung berichtet hatten, ist nun eine weitere Version zur DVB-T-Abschaltung im Umlauf.
Von David Rist

Eine Vodafone-Simkarte liegt auf einer Smartcard von Kabel Deutschland. Auch zur kommenden DVB-T-Abschaltung hat die Vodafone Kabel Deutschland GmbH eine entsprechende Werbesendung
Bild: dpa
Es ist genau eine Woche her, da erreichte uns eine Presse­meldung der Verbraucher­zentrale Sachsen, die von einer irre­führenden Vodafone-Werbesendung berichtete. Irre­führend deshalb, weil das Schreiben einen sehr amtlichen Eindruck machte. Sprich, der Empfänger hätte leicht vermuten können, dass es sich dabei um ein Schreiben von offizieller Seite handeln könnte. Wie Spiegel-Online nun berichtet, hatte Vodafone noch eine weitere Version dieser Art von Werbung verschickt.

Diesmal handelte es sich aber nicht um eine Post­karte, sondern um einen richtigen Brief mit Umschlag. Auch wird der Empfänger nicht über Neuerungen des Telefon- und Internet­anschlusses informiert, sondern über die kommende DVB-T-Umstellung. Das Prinzip dahinter scheint aber dasselbe zu sein: Vodafone gibt sich nicht sofort zu Erkennen und fordert den Empfänger auf, bis zu einer gewissen Frist anzurufen.

Absender zu erkennen, aber schwer

Eine Vodafone-Simkarte liegt auf einer Smartcard von Kabel Deutschland. Auch zur kommenden DVB-T-Abschaltung hat die Vodafone Kabel Deutschland GmbH eine entsprechende Werbesendung
Bild: dpa
Wer genau hinsieht kann zwar auch dieses Mal wieder den eigentlichen Absender ausmachen, doch dürfte das eben nicht jeder tun. Auch rein rechtlich bewegt sich Vodafone hier wohl gerade noch auf der legalen Seite. Immerhin wird bei genauem hinsehen klar, wer dahinter steckt. Vodafone scheint hier also die Grenze des Möglichen auszuloten, um auf Kundenfang zu gehen. Es bleibt die Frage, wieso Vodafone überhaupt zu solchen Mitteln greift, "die man ansonsten eher aus dem Bereich fragwürdiger Gewinnspiel­werbung kennt", meint auch Julia Rehberg von der Verbraucher­zentrale Hamburg gegenüber Spiegel Online.

Ein Kollege von heise online hatte sein Erstaunen über diese Werbe­maßnahme in einem Kommentar veröffentlicht. Die diversen Medien­berichte und dieser Kommentar scheinen auch Wirkung gezeigt zu haben: Immerhin bestätigte Vodafone gegenüber heise-Redakteur Jo Bager die Werbe­sendungen inzwischen eingestellt zu haben. Allerdings werde man die Sendungen überarbeiten und etwa "den aufgedruckten Stempel nicht mehr einsetzen". Es klingt also ganz so, als ob Vodafone demnächst eine abgeschwächte Version der Werbe­sendungen verschicken wird. Bleibt abzuwarten, ob der Absender dann besser zu erkennen ist, als bei der Vodafone-Werbung von vergangener Woche.

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