Netzstandards

Vodafone: "Keine Pläne zur Abschaltung von GSM oder UMTS"

Vodafone will sein Frequenzspektrum bedarfsgerecht einsetzen, aber auf absehbare Zeit keine Dienste abschalten. GSM und UMTS stehen daher nicht zur Disposition.
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Vodafone hält an GSM und UMTS fest Vodafone hält an GSM und UMTS fest
Logo: Vodafone, Grafik/Foto: teltarif.de
Wie berichtet hat die Deutsche Telekom in ihren Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) einen Passus eingebaut, der die Abschaltung des UMTS-Netzes zum 31. Dezember 2020 zumindest theoretisch ermöglicht. Eine Verlängerung ist zwar durchaus wahrscheinlich. Dennoch deutet zumindest einer der drei deutschen Mobilfunk-Netzbetreiber an, dass es nicht geplant ist, auf Dauer drei Netzstandards parallel zu betreiben - zumal mit 5G der nächste Standard bereits in den Startlöchern steht.

Wir haben bei Vodafone als einem der Mitbewerber der Deutschen Telekom nachgefragt, ob es ähnliche Pläne gibt, auch wenn diese vielleicht noch nicht in den AGB schriftlich fixiert sind. Die Pressestelle des Düsseldorfer Mobilfunk-Netzbetreibers erklärte auf Anfrage von teltarif.de, bei Vodafone gebe es keine Pläne zur Abschaltung von GSM oder UMTS. Anders als die Telekom will das Unternehmen demnach auch längerfristig drei Netzstandards parallel einsetzen.

"Dank unserer Netzmodernisierung und Einführung von echter Single-RAN-Technologie an allen Basisstationen können wir recht flexibel die bislang jeweils nur für eine Mobilfunktechnologie genutzten Frequenzen so einsetzen, dass diese der tatsächlichen Verbreitung von Endgeräten und damit dem Kundenbedürfnis entsprechen", so die Vodafone-Pressestelle gegenüber teltarif.de.

Rasant zunehmende Verbreitung von LTE-Smartphones

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Der Düsseldorfer Netzbetreiber räumte aber auch ein, dass er eine rasant zunehmende Verbreitung von LTE-fähigen Smartphones in seinem Netz sieht. Das wiederum deutet an, dass einer der beiden älteren Netzstandards möglicherweise doch irgendwann verzichtbar sein könnte. Dennoch werde Vodafone keine Dienste abschalten. Stattdessen wolle der Netzbetreiber das zur Verfügung stehende Frequenzspektrum bestmöglich ausnutzen.

Anders als in einigen anderen Staaten dürfte eine GSM-Abschaltung bei den deutschen Mobilfunk-Netzbetreibern ohnehin vorerst nicht zur Debatte stehen, zumal hier oft auch die Kommunikation zwischen Maschinen stattfindet. Auch die Datenübertragung von Verkehrsdaten in Echtzeit auf Navigationsgeräte erfolgt oft über die GSM-Mobilfunknetze. Nach deren Abschaltung stünden die betroffenen Geräte ohne Datenmaterial dar.

Das UMTS-Netz wird wiederum - wie beim Netz der Deutschen Telekom - zumindest derzeit noch benötigt, um Discounter-Kunden einen Breitband-Internetzugang bereitzustellen. Kunden von Anbietern wie 1&1 oder Fyve haben nach wie vor keinen Zugriff auf das LTE-Netz von Vodafone, so dass für den Internet-Zugang abseits der sehr langsamen 2G-Technik nur das UMTS-Netz bleibt. Vor einigen Monaten haben wir in einem Test untersucht, wie groß die Unterschiede beim Internet-Zugang im Vodafone-Netz mit und ohne LTE sind.

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