Volkswagen setzt auf eigenes 5G-Funknetz
Noch werden die Materialwagen von Hand verschoben, künftig fahren sie autonom über 5G.
Foto: Picture Alliance / dpa
Der Volkswagen-Konzern will eigene 5G-Netze in seinen Werken installieren. Das klingt pathetischer als es ist. "Ja, wir streben den Erhalt privater 5G-Funklizenzen für die industrielle Nutzung an", sagte der zuständige VW-Sprecher Jonas Kulawik der Deutschen Presse-Agentur.
Gemeint sind private Industrienetze zur Steuerung von Produktionsanlagen. Telefoniert wird über diese Netze nicht.
Schrittweise zu 5G
Noch werden die Materialwagen von Hand verschoben, künftig fahren sie autonom über 5G.
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Die neue 5G-Technologie solle für die Marke Volkswagen schrittweise umgesetzt werden. "Wir wollen deshalb zunächst einen Pilotbetrieb etablieren, daraus lernen und dann lokale 5G-Netzwerke in den Fabriken ausrollen." Die genauen Standorte für den Pilotbetrieb stehen noch nicht fest, doch gelten Wolfsburg (Niedersachsen) und Zwickau (Sachsen) als Favoriten.
Spätere Kooperation nicht ausgeschlossen
Obwohl eine Kooperation mit den etablierten Netzbetreibern zu einem späteren Zeitpunkt nicht ausgeschlossen wird, strebt Volkswagen für die eigenen Standorte den Eigenausbau an. Der Konzern will seine Fertigung so flexibler und effizienter gestalten. Das gilt etwa für die Vernetzung der rund 5000 Roboter im Wolfsburger Volkswagen-Werk, aber auch weitere Maschinen und Anlagen. Da der Software-Anteil in den Fahrzeugen deutlich steigt, wird zudem die Übertragung großer Datenmengen in die Fahrzeuge nötig. Die 5G-Technologie biete eine Art "Software-Betankung" zu einem flexiblen Zeitpunkt der Produktion.
Bei der Tochter Audi laufen bereits bei Ingolstadt Vorversuche mit einer schon installierten Funkzelle - was fehlt, sind noch 5G-fähige Baugruppen, denn die Standards sind noch gar nicht fertig.
Auch Porsche strebt an, ab 2020 bereits erste funktionsfähige Infrastrukturen in den Erprobungsbetrieb nehmen zu können.
Auch andere Unternehmen setzen auf 5G
Im Zuge der Vernetzung von Maschinen und Anlagen sind Firmen auf schnelle Datennetze auch im Mobilfunk angewiesen. Die Deutsche Messe in Hannover rüstet sich für den neuen Mobilfunkstandard mit einem eigenen Netz.
Derzeit läuft die Auktion der 5G-Frequenzen. Über die Osterfeiertage hat die Bundesnetzagentur eine Pause eingelegt, es geht erst am Dienstag (nach Ostern) beim Stand von 5,357 Milliarden Euro weiter. Wo die Auktion preislich am Ende landen wird, weiß derzeit niemand so genau.