VW und Mobileye: Partnerschaft für autonomes Fahren
Prof. Amnon Shashua (Mobileye) und Dr. Herbert Diess (Volkswagen)
Bild: Volkswagen
Die israelische Firma Mobileye wird künftig mit Volkswagen zusammenarbeiten. Das hat der deutsche Autohersteller bekannt gegeben. Mobileye ist seit 1999 im Bereich der Fahrerassistenzsysteme tätig und kann bereits auf Kooperationen mit BMW, Opel, Hyundai, Kia oder Tesla zurückblicken. An Volkswagen wird man aber keine Technik für Fahrerassistenzsysteme wie etwa Tesla's Autopilot liefern, sondern in Zusammenarbeit mit den Wolfsburgern Daten für die Zukunft des autonomen Fahrens sammeln.
Road Experience Management ab 2018 in VWs
Prof. Amnon Shashua (Mobileye) und Dr. Herbert Diess (Volkswagen)
Bild: Volkswagen
Ab 2018 sollen Fahrzeuge von Volkswagen mit Mobileyes Road Experience Management (REM) ausgestattet werden. Die Software sammelt im Zusammenspiel mit an der Vorderseite der Fahrzeuge angebrachten Kameras Straßendaten, wie etwa Spurmarkierungen, und übermittelt die Informationen anschließend an eine Cloud. Das besondere daran: Die Daten sollen nicht nur von Fahrzeugen von VW gesammelt werden. Denn Mobileye plant eine riesige Straßenkarte für selbstfahrende Autos, die als Crowdsourcing-Projekt mehrerer Hersteller entstehen soll.
So arbeitet das REM-System
Weitere Hersteller sollen mitwirken
Die Zusammenarbeit mit Volkswagen ist also nur der erste Schritt eines deutlich größeren Projektes, an dem vor allem auch die kooperierenden Autohersteller Interesse haben dürften. Denn, dass selbstfahrende Autos in Zukunft eine wichtige Rolle spielen werden, gilt als nahezu sicher. Größtes Problem bisher ist aber die Sicherheit der teil- oder voll-autonomen Fahrerassistenzsysteme. So hat abgesehen von Tesla bisher kein Autohersteller ein Assistenzsystem in einem Serienwagen verbaut, welches das Fahren theoretisch komplett übernehmen könnte.
Mobileye hatte die Zusammenarbeit mit Tesla allerdings im vergangenen Jahr beendet, weil Telsa nach Ansicht der Israelis zu risikofreudig wäre. Auch hat Mobileeye inzwischen verstanden, dass nur die Zusammenarbeit mehrerer Hersteller zu brauchbaren Ergebnissen in absehbarer Zeit führen wird. Die Zukunft des autonomen Fahrens hänge davon ab, detaillierte Straßenkarten wirtschaftlich zu erstellen und zu pflegen, so Professor Amnon Shashua, Mitgründer und CTO von Mobileye. Die Zusammenarbeit mit Volkswagen sei ein Wendepunkt und würde den Grundstein für eine branchenweite Kooperation von Autoherstellern legen, so Shashua weiter.
In einem anderen Artikel erklären wir, warum Tesla den ehemaligen Autopilot-Chefentwickler verklagt.