Selbstfahrend

VW und Mobileye: Partner­schaft für autonomes Fahren

Der Hersteller für Fahrer­assistenz­systeme Mobileye und der Auto­hersteller Volkswagen gehen eine Partner­schaft ein. Ab 2018 sollen Daten in Fahr­zeugen von VW gesammelt werden.
Von David Rist

Prof. Amnon Shashua (Chairman Mobileye) and Dr. Herbert Diess (Chairman Volkswagen brand). Prof. Amnon Shashua (Mobileye) und Dr. Herbert Diess (Volkswagen)
Bild: Volkswagen
Die israelische Firma Mobileye wird künftig mit Volkswagen zusammen­arbeiten. Das hat der deutsche Auto­hersteller bekannt gegeben. Mobileye ist seit 1999 im Bereich der Fahrer­assistenz­systeme tätig und kann bereits auf Kooperationen mit BMW, Opel, Hyundai, Kia oder Tesla zurück­blicken. An Volkswagen wird man aber keine Technik für Fahrer­assistenz­systeme wie etwa Tesla's Autopilot liefern, sondern in Zusammen­arbeit mit den Wolfsburgern Daten für die Zukunft des autonomen Fahrens sammeln.

Road Experience Management ab 2018 in VWs

Prof. Amnon Shashua (Chairman Mobileye) and Dr. Herbert Diess (Chairman Volkswagen brand). Prof. Amnon Shashua (Mobileye) und Dr. Herbert Diess (Volkswagen)
Bild: Volkswagen
Ab 2018 sollen Fahr­zeuge von Volkswagen mit Mobileyes Road Experience Management (REM) ausgestattet werden. Die Software sammelt im Zusammen­spiel mit an der Vorder­seite der Fahr­zeuge angebrachten Kameras Straßen­daten, wie etwa Spurmarkierungen, und übermittelt die Informationen anschließend an eine Cloud. Das besondere daran: Die Daten sollen nicht nur von Fahr­zeugen von VW gesammelt werden. Denn Mobileye plant eine riesige Straßen­karte für selbst­fahrende Autos, die als Crowdsourcing-Projekt mehrerer Hersteller entstehen soll.

So arbeitet das REM-System

Weitere Hersteller sollen mitwirken

Die Zusammen­arbeit mit Volkswagen ist also nur der erste Schritt eines deutlich größeren Projektes, an dem vor allem auch die kooperierenden Auto­hersteller Interesse haben dürften. Denn, dass selbst­fahrende Autos in Zukunft eine wichtige Rolle spielen werden, gilt als nahezu sicher. Größtes Problem bisher ist aber die Sicher­heit der teil- oder voll-autonomen Fahrer­assistenz­systeme. So hat abgesehen von Tesla bisher kein Auto­hersteller ein Assistenz­system in einem Serien­wagen verbaut, welches das Fahren theoretisch komplett übernehmen könnte.

Mobileye hatte die Zusammen­arbeit mit Tesla allerdings im vergangenen Jahr beendet, weil Telsa nach Ansicht der Israelis zu risiko­freudig wäre. Auch hat Mobileeye inzwischen verstanden, dass nur die Zusammen­arbeit mehrerer Hersteller zu brauch­baren Ergebnissen in absehbarer Zeit führen wird. Die Zukunft des autonomen Fahrens hänge davon ab, detaillierte Straßen­karten wirtschaftlich zu erstellen und zu pflegen, so Professor Amnon Shashua, Mitgründer und CTO von Mobileye. Die Zusammen­arbeit mit Volks­wagen sei ein Wende­punkt und würde den Grund­stein für eine branchen­weite Kooperation von Auto­herstellern legen, so Shashua weiter.

In einem anderen Artikel erklären wir, warum Tesla den ehemaligen Autopilot-Chefentwickler verklagt.

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