Volkswagen steigt bei Spezialist für Auto-Vernetzung ein
Ab 2020 will Volkswagen mehr als 5 Millionen VW-Autos vollvernetzt auf den Markt bringen.
picture alliance/Hauke-Christian Dittrich/dpa
Volkswagen will in Sachen Digitalisierung weiter
aufrüsten: Nach der strategischen Partnerschaft mit dem
Software-Riesen Microsoft steigt der Konzern bei einem deutschen
Digital-Spezialisten ein. VW erwerbe 49 Prozent der Anteile am
Digitalisierungsdienstleister Diconium in Stuttgart, teilte der
Konzern in Wolfsburg mit. Dies stehe noch unter dem Vorbehalt der
kartellrechtlichen Genehmigung. Über den Kaufpreis sei Stillschweigen
vereinbart worden, sagte Christoph Hartung, Leiter Mobilitätsdienste
der Marke Volkswagen.
Ziel: Vollvernetzte Fahrzeuge
Ab 2020 will Volkswagen mehr als 5 Millionen VW-Autos vollvernetzt auf den Markt bringen.
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Anliegen ist nach VW-Angaben, den Autokäufern künftig in vollvernetzten
Fahrzeugen schnell digitale Dienste wie kabellose Updates oder
automatisches Bezahlen anbieten zu können. Gemeinsam wollen die
Unternehmen auch eine Vertriebsplattform auf den Weg bringen, über
die VW-Kunden online Dienste und Funktionen für vernetzte Autos
kaufen und verwalten können. Dafür brauche VW die Kompetenz des neuen
Partners, betonte Hartung. Diconium beschäftigt rund 800 Mitarbeiter
in Deutschland, Portugal, den USA und Indien.
Nach Hartungs Worten peilt VW an, mit dem Marktstart der elektrischen ID-Modellfamilie ab 2020 auch Over-the-Air-Updates anzubieten, also kabellose Updates über eine Funkschnittstelle. Die geplante elektronische Vertriebsplattform beschreibt er wie ein Einkaufszentrum mit verschiedenen Shops und einem gemeinsamen Bezahlsystem - dort sollen Lösungen etwa für das Laden von E-Autos angeboten werden. Dazu entwickle VW eine Ladekarte, mit deren Hilfe Kunden bei Bedarf Ladesäulen freigeben könnten. Darüber hinaus könne die Plattform um Mobilitätsdienste wie Carsharing erweitert werden, auch die Shuttle-Dienste der VW-Tochter Moia sollten auf lange Sicht darüber buchbar sein.
Investitionen in Höhe von 44 Milliarden Euro
Volkswagen hatte kürzlich Investitionen von 44 Milliarden Euro für Digitalisierung, autonomes Fahren und E-Mobilität in den kommenden fünf Jahren angekündigt. Auch andere Autobauer wollen ihr Geschäftsmodell zunehmend vom Verkauf von Fahrzeugen auf digitale Dienste umstellen.
Mit Hilfe der Cloud-Dienste von Microsoft soll die "Volkswagen Automotive Cloud" entwickelt werden, die alle digitalen Dienste und Mobilitätsangebote des Autobauers bündelt. Damit will VW künftig in der Lage sein, digitale Dienste auf die gesamte Flotte auszuweiten. Auch geht es um den sicheren Datenaustausch zwischen Fahrzeug und Cloud. Ab 2020 sollen jährlich mehr als 5 Millionen Autos der Marke VW vollvernetzt auf den Markt kommen.