Nach Einstellung

Die besten Alternativen zu Watchever

Bevor der VoD-Dienst Watchever am 31. Dezember seine Pforten schließt, stellt sich die Frage, welche Alternativen es gibt. Wir geben einen Überblick.
Von Daniel Rottinger

Watchever-Nutzer können sich für Alternativanbieter entscheiden Watchever-Nutzer können sich für Alternativanbieter entscheiden
Bild: teltarif-Montage/Watchever
Watchever galt schon seit längerer Zeit als Wackelkandidat unter den VoD-Diensten. Auch wir hatten hautnah mitbekommen, dass bei dem Betreiber nicht alles am Schnürchen läuft, als wir Watchever im Zuge unseres "4K bei den VoD-Diensten"-Artikels Anfang des Jahres um ein Statement baten. Das Resultat: Erst nach mehrmaliger Kontaktaufnahme erhielten wir überhaupt Antwort. Die Bekanntgabe der Watchever-Einstellung im Juli 2016 überraschte daher nur wenig, zumal es bereits zuvor entsprechende Gerüchte gegeben hatte. Bei Watchever-Bestandskunden dürfte sich nach der Einstellung des Dienstes, welche nach dem 31. Dezember vollzogen wird, eine Lücke im Entertainment-Bereich auftun. Wir zeigen mögliche Alternativen auf:

Amazon Prime Video

Watchever-Nutzer können sich für Alternativanbieter entscheiden Watchever-Nutzer können sich für Alternativanbieter entscheiden
Bild: teltarif-Montage/Watchever
Der zum Versandhändler Amazon gehörende Video-Dienst Prime Video hält Serien und Filme zum Abruf bereit. Monatlich wird dafür eine Abogebühr in Höhe von 7,99 Euro fällig, sofern sich der Nutzer für die Variante mit kurzer Bindung entscheidet. Alternativ lässt sich Prime Video auch über eine Jahresmitgliedschaft von Prime für aktuell 49 Euro jährlich nutzen, die auch Versandservices und weitere Zusatzangebote bereitstellt. Eine Gebührenerhöhung ist für das kommende Jahr geplant. Auf den einzelnen Monat heruntergerechnet werden dann nur etwas mehr als vier Euro fällig. Neben eingekauften Filmen und Serien produziert Amazon auch selbst Inhalte. So laufen etwa die Serien Mad Dogs, The Man in the High Castle und Bosch exklusiv bei Amazon Prime. Die neueren Amazon-Eigenproduktionen stehen dabei auch als 4K-Stream bereit. Ein regelmäßig wechselndes Angebot an Filmen soll für die nötige Abwechslung sorgen. Damit die Nutzung des Diensts auch unterwegs möglich ist, lassen sich Videos über die Amazon-Prime-Video-App auch offline auf dem Smartphone abspeichern. Maximal lassen sich bei Prime Video bis zu drei Videos gleichzeitig streamen.

Nutzer können das Angebot 30 Tage kostenfrei testen. Eine rechtzeitige Kündigung ist erforderlich, falls der Nutzer das Angebot nicht länger verwenden möchte. Für die Nutzung ist eine kostenfreies Amazon-Konto erforderlich.

Netflix

Neben Amazon Prime ist auch Netflix in der VoD-Branche tätig. Im Gegensatz zu Amazon liegt der Fokus bei Netflix ausschließlich auf dem Streaming-Geschäftsfeld. Für das Angebot aus Filmen und Serien verlangt der Anbieter in der günstigsten Basis-Mitgliedschaft 7,99 Euro, wobei Inhalte dann nur in SD-Qualität wiedergeben werden. Erst ab einer Monatsgebühr von 9,99 Euro stehen die Inhalte auch in HD zum Abruf bereit. Maximale können zwei Teilnehmer mit der Standard-Mitgliedschaft auf den Dienst zugreifen. Bei der Premium-Mitgliedschaft für monatlich 11,99 Euro ist neben 4K-Streaming auch der Zugriff mit bis zu vier Geräten gleichzeitig möglich. Wie auch Prime Video von Amazon setzt Netflix bei seinem Angebot stark auf Eigenproduktionen, wie etwa Narcos, eine Dramaserie über den Drogenboss Pablo Escobar. Wer die Netflix-App auf seinem Smartphone mit Android oder iOS installiert hat, kann seit wenigen Wochen Filme und Serien für die Offline-Wiedergabe herunterladen.

Interessenten können das Angebot in im ersten Monat kostenfrei nutzen, eine rechtzeitige Kündigung ist erforderlich, wenn der Nutzer die Mitgliedschaft nicht fortsetzen möchte.

Maxdome

Der zur Pro7Sat.1-Sendergruppe gehörende Dienst Maxdome stellt sein VoD-Angebot für monatlich 7,99 Euro zur Verfügung. Alternativ lässt sich der Zugang zu Maxdome über Lidl You erwerben. Die Prepaidkarte mit zwei Monaten Maxdome-Mitgliedschaft kostet 6,99 Euro. Laut eigenen Angaben sind in dem Maxdome-Paket über 50 000 Titel enthalten. Als Highlight hebt der Anbieter etwa die FBI-Serie Quantico hevor, die Kenner des Pro7-TV-Programms bereits bekannt vorkommen dürfte. Alle Videos liegen maximal in HD-Auflösung vor. 4K-Inhalte sind hingegen nicht Teil des Angebots. Der Nutzer kann sein Konto auf maximal fünf Geräten verwenden. Auf Reisen können Anwender ebenfalls auf die Inhalte von Maxdome zugreifen. Insgesamt lassen sich bis zu 25 Videos auf einem Smartphone mit Android, Windows Phone oder iOS für die Offline-Wiedergabe abspeichern. Alternativ können ICE-Fahrgäste künftig auch direkt über das ICE-Portal mit ihrem Maxdome-Abo auf eine Sammlung von 1000 Inhalten zugreifen. Allerdings können Nutzer die Videos nicht auf einer SD-Speicherkarte auslagern. Anwender können sich im Rahmen eines Gratis-Probemonats einen Eindruck von dem Dienst machen, vor dem Laufzeitende sollte eine Kündigung erfolgen, sofern Anwender Maxdome nicht mehr nutzen möchten.

Sky Ticket

Nicht nur im Pay-TV-Geschäft betätigt sich das Medienunternehmen Sky, auch im VoD-Bereich stellt der Konzern mehrere Offerten bereit: Für Serienfans hat der Anbieter Sky Ticket Entertainment in petto, welches aktionsweise 4,99 Euro monatlich innerhalb der ersten drei Vertragsmonate kostet und Zugriff auf hunderte Serien-Staffeln ermöglicht. Regulär kostet das Paket 9,99 Euro monatlich. Für Cineasten bietet Sky das Paket Cinema aktionsweise für monatlich 7,49 Euro innerhalb der ersten drei Vertrags­monate an - ansonsten werden für Sky Ticket Cinema pro Monat 14,99 Euro fällig. Die Rabatte gelten bei Buchung bis 31. Dezember über die Webseite. Der Abruf der Inhalte erfolgt maximal in HD-Qualität. Auf einen Stream in 1080p- bzw. 4K-Auflösung müssen Anwender hingegen verzichten. Ebenfalls fehlt im direkten Vergleich mit den Mitbewerbern ein Offline-Wiedergabe-Modus. Das Angebot kann nur auf einem Endgerät angesehen werden, eine parallele Nutzung ist nicht vorgesehen. Sky Ticket bietet Anwender keinen kostenfreien Testmonat, das Bezahlabo kann monatlich gekündigt werden.

Amazon Prime Video Netflix Maxdome Sky Ticket
Monatsgebühr regulär: 7,99 Euro 7,99 Euro - 11,99 Euro 7,99 Euro 9,99 - 14,99 Euro
reduzierte Monatsgebühr ca. 4 Euro 7,99 Euro 3,50 Euro 4,99 -
7,49 Euro
4K-Support ja ja nein nein
Offline-Funktion ja ja ja nein
Stand: 28. Dezember 2016

Beste Watchever-Alternative?

Nutzer stehen vor der Wahl zwischen mehreren Anbietern. Neben den technischen Parametern dürfte für viele Anwender vor allem zentral sein, welche Filme und Serien der jeweilige Dienst in seinem Portfolio hat. Der größte Vorteil als Neukunde ist der Gratis-Probemonat, den Maxdome, Netflix, Amazon Prime Video und Maxdome offerieren. Bei Sky Ticket ist der Monatspreis aktuell reduziert, weshalb nur Anwender mit 4,99 Euro bzw. 7,49 Euro zunächst nur ein geringes finanzielles Risiko eingehen.

Fazit: Bereits nach wenigen Nutzungstagen lässt sich meist feststellen, ob man das Angebot gegen Bezahlung nach dem Probemonat weiternutzen möchte. Eine rechtzeitige Kündigung ist erforderlich, sofern der Anwender für den Service im Anschluss nichts (mehr) bezahlen möchte.

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