Nur wenige Widersprüche gegen Microsoft Streetside
Microsoft und Navteq spüren nur wenig Widerspruch gegen die Kamerafahrten
Microsoft
Gegen den Microsoft-Internetdienst Bing Streetside
regt sich in Deutschland verhältnismäßig wenig Widerspruch. Während
Google im vergangenen Jahr mit seinem Straßenbilderdienst
Street View
wochenlang in den Schlagzeilen stand, bleiben die aktuellen
Kamerafahrten von Microsoft weitgehend unbemerkt. Wie das
Nachrichtenmagazin Spiegel
am Sonntag vorab meldete, gibt es laut
Microsoft bisher etwa 40 000 Vorabwidersprüche gegen Streetside von
Mietern oder Hausbesitzern. Gegen Googles Street View gingen mehr
als 240 000 Widersprüche ein.
Microsoft und Navteq spüren nur wenig Widerspruch gegen die Kamerafahrten
Microsoft
Der für den Microsoft-Dienst zuständige Präsident des bayerischen
Landesamts für Datenschutzaufsicht, Thomas Kranig, sagte dem
Magazin, seine Behörde habe im August mit einem Ansturm gerechnet.
Tatsächlich seien aber nur wenige Anfragen eingegangen.
Kranig und Microsoft äußerten sich im Spiegel.
Kranigs Fazit: "Offenbar haben sich die Gemüter rund um dieses
Thema beruhigt." Microsoft sagt, man habe davon profitiert,
dass sich die Menschen bei Google Street View selbst ein Bild
davon machen konnten, wie ein solcher Dienst funktioniert, und
deshalb jetzt eine eigene "sachliche Risiko-Nutzen-Abwägung" vornehmen können.
So funktioniert der Widerspruch
Seit Ende Mai lässt Microsoft in den 50 größten deutschen Städten Straßen- und Häuserzüge fotografieren und stellt die Aufnahmen ins Netz. Bis Ende September kann auf einer gemeinsamen Internetseite von Navteq und Microsoft [Link entfernt] vorab Widerspruch gegen die Veröffentlichung eingelegt werden.
Der Widerspruch ist zum einen einfach, aber doch aufwendig: Neben der Angabe persönlicher Daten muss das betroffene Gebäude - Einfamilienhaus, Mehrfamilienhaus, Doppelhaus oder Reihenhaus - in Lage, Bauart, Dach und Farbe detailliert beschrieben werden. Microsoft verschickt nach dem Ausfüllen des Online-Formulars eine automatische Bestätigung. Haus- und Gebäudenummern werden bei der Verarbeitung der Bilder nach Angaben von Microsoft automatisch unkenntlich gemacht. Ein gesonderter Antrag sei dafür nicht erforderlich.
Auch nachträglich ist ein Entfernen oder Unkenntlichmachen der Bilder noch möglich.