Gesetzesentwurf

Amtliche Wetterdaten sollen kostenfrei nutzbar werden

Einem Gesetzesentwurf zufolge sollen amtliche Wetter- und Klimadaten künftig kostenfrei für Geschäftsideen und interessierte Nutzer zur Verfügung stehen.
Von dpa / Paul Miot-Paschke

Amtliche Wetter- und Klimadaten aus ganz Deutschland für Geschäftsideen und interessierten Nutzer bald kostenlos? (Symbolfoto) Amtliche Wetter- und Klimadaten aus ganz Deutschland für Geschäftsideen und interessierten Nutzer bald kostenlos? (Symbolfoto)
Foto: dpa
Amtliche Wetter- und Klimadaten aus ganz Deutschland sollen künftig kostenfrei für Geschäftsideen und interessierte Nutzer zur Verfügung stehen. Dafür soll die bisherige Verpflichtung des Deutschen Wetterdienstes aufgehoben werden, zahlreiche Daten nur gegen Gebühr bereitzustellen. Einen entsprechenden Gesetzentwurf des zuständigen Ministers Alexander Dobrindt (CSU) hat das Bundeskabinett verabschiedet.

Bundestag muss noch zustimmen

Amtliche Wetter- und Klimadaten aus ganz Deutschland für Geschäftsideen und interessierten Nutzer bald kostenlos? (Symbolfoto) Amtliche Wetter- und Klimadaten aus ganz Deutschland für Geschäftsideen und interessierten Nutzer bald kostenlos? (Symbolfoto)
Foto: dpa
"Wir öffnen einen einzigartigen Datenschatz", sagte Dobrindt. Eine Vernetzung mit anderen Anwendungen schaffe digitale Geschäfts­möglichkeiten über Wettervorhersagen und Wetterwarnungen hinaus. Allerdings muss der Bundestag noch zustimmen.

Wie das Ministerium erläuterte, werden Wetter- und Klimadaten unter anderem für den zunehmenden Einsatz erneuerbarer Energien oder computer­gesteuerter Autos benötigt. Neben Entwicklern und Firmengründern könnten von einem einfacheren Zugang zu den amtlichen Daten auch andere Anbieter von Wetter­informationen profitieren. Der Deutsche Wetterdienst ist eine Behörde des Bundesverkehrs­ministeriums.

Massive Kritik vom Verband Deutscher Wetterdienstleister

Massive Kritik an den Plänen hatte bereits der Verband Deutscher Wetter­dienstleister geäußert, der private Wetterdienste vertritt. Die Pläne verzerrten den Wettbewerb. Der Fortbestand der privaten Wetter­dienstleister in Deutschland werde aufs Spiel gesetzt.

"Die Unternehmen der privaten Wetterwirtschaft teilen die Einschätzung des Bundesverkehrs­ministeriums nicht", sagte Joachim Klaßen, Geschäftsführer von Wetter Online und Vorstandsmitglied im Verband der Wetterdienst­leister, der Rheinischen Post. Knackpunkt sei die kostenfreie Warnwetter-App des Deutschen Wetterdienstes. "Das entgeltfreie und steuerfinanzierte Anbieten von Endprodukten durch den DWD ist eine Wettbewerbsverzerrung."

Gerade bei kalten Temperaturen sind auch viele Wintersportler unterwegs. Über die besten iOS- und Android-Apps für diese Zielgruppe informieren wir in einem anderen Artikel.

Mehr zum Thema Politik