Alternativen

Wetterdienst: Wetter-Infos auch ohne App aufs Smartphone erhalten

Sollte die Warnwetter-App des Deutschen Wetterdienstes verschwinden, ist das nicht besonders schlimm. Denn viele Wetter-Infos liefert die Behörde auch auf anderen Wegen aufs Smartphone.
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Wetter-Infos des Deutschen Wetterdienstes auch ganz ohne App Wetter-Infos des Deutschen Wetterdienstes auch ganz ohne App
Bild: Deutscher Wetterdienst / DWD
Das Gerichtsurteil zur Warnwetter-App des Deutschen Wetter­dienstes ist zwar noch nicht rechts­kräftig, zeigt aber, wie sich eine deutsche Behörde mit einem gut gemeinten Gratis-Dienst selbst in Bedrängnis bringen kann. Und zwar in wett­be­werbs­recht­licher Hinsicht: Fühlt sich ein kommerzieller Wett­be­werber durch die Dienste der steuer­finan­zierten Behörde be­nach­teiligt, klagt er dagegen. Ob die App aber wirklich verschwinden oder vielleicht nur kostenpflichtig wird, ist noch nicht entschieden.

Die seit 2015 existierende kostenlose Warnwetter-App des Deutschen Wetterdienstes ist nicht nur wegen ihrer offiziellen Infos beliebt, die App verzichtet auch darauf, sich im Gegensatz zu Konkurrenzprodukten zu viele Rechte auf dem Smartphone zu sichern. Außerdem war sie werbefrei und es gab keine Falle, versehentlich in In-App-Käufe zu geraten.

Außer den Wetter-Apps der kommerziellen Konkurrenz gibt es aber noch weitere Möglichkeiten, auf dem Smartphone an die Wetter-Warnungen und Hintergrund-Informationen des Deutschen Wetterdienstes zu kommen. Wir stellen einige Möglichkeiten vor.

Newsletter, OpenData, RSS und Messenger

Wetter-Infos des Deutschen Wetterdienstes auch ganz ohne App Wetter-Infos des Deutschen Wetterdienstes auch ganz ohne App
Bild: Deutscher Wetterdienst / DWD
Einen großen Teil der Wetterinfos und Unwetterwarnungen versendet der DWD per Newsletter. Dazu gehören nicht nur Un­wetter­warnungen, sondern auch Hitze- und Pollenflug-Infos sowie See- und Küsten­warnungen. Einige der Newsletter lassen sich vor der Bestellung umfangreich konfigurieren, zum Beispiel dass nur bei einer bestimmten Gefahr oder nur für eine bestimmte Region eine E-Mail versandt wird. Zum Newsletter schreibt die Behörde allerdings:

Der Deutsche Wetterdienst weist darauf hin, dass die Auslieferung der Newsletter beim Nutzer nicht garantiert werden kann. Aufgrund des Vorgehens der Provider im Fall von Massenmails oder bei Nicht-Erreichbarkeit des Postfachs kann es zu Problemen bei der Zustellung von Newslettern kommen. Das wiederholte Fehlschlagen der Zustellung kann zur Löschung Ihres Namens aus der Abonnenten-Datei und somit zur Löschung Ihres Abonnements führen.

Grundsätzlich stellt der Wetterdienst einen großen Teil seiner Daten auf einem OpenData-Portal bereit. Diese Daten können in verschiedene Applikationen eingebunden werden. Ein privater Entwickler liefert die Daten beispielsweise als RSS-Feed aus. Nach Auswahl der eigenen Warnregion wird der Link zum RSS-Feed angezeigt.

Derselbe Entwickler versendet die Wetterwarnungen auch per Messenger. Allerdings geschieht dies nicht per WhatsApp, sondern per Telegram-Messenger-Bot. Der WettWarn-Telegram-Bot befindet sich allerdings noch in Entwicklung und kann unter dem Telegram-Nutzernamen WettWarnDev getestet werden. Die finale Version wird dann unter dem Telegram-Nutzernamen WettWarnBot aktiv sein. Auf seiner Webseite nennt der Entwickler diverse Bot-Befehle, über die beispielsweise die Warnregion ausgewählt wird.

Kostenpflichtig: SMS und Telefon

Nicht ganz kostenlos ist der Versand der Wetter-Infos per SMS. Der Dienst ist guthabenbasiert, die Gültigkeit des Guthabens ist zeitlich nicht beschränkt und eine Auszahlung des Guthabens ist jederzeit möglich.

Tatsächlich nur in Notfällen verwenden sollte man die Flugwetterberatung und Agrarwetter-Infos [Link entfernt] per Telefon, denn dazu muss man direkt beim DWD teure 0900-Nummern anrufen, die schon vom Festnetz aus 62 Cent bis 1,24 Euro pro Minute kosten, vom Handy aus je nach Betreiber noch viel mehr.

Twitter, Instagram, Facebook, YouTube und Flickr

Wer sich zusätzlich zu aktuellen Warnungen noch für unterhaltsame Wetterinfos und Hintergrund-Themen interessiert, kann dem Twitter-Account oder dem Facebook-Profil des Wetterdienstes folgen.

Auf Instagram und Flickr zeigt die Behörde Fotos von interessanten Wetterphänomenen. Auf dem YouTube-Kanal wird eine bunte Mischung aus Videos zu aktuellen Warnungen und diversen Wetterphänomenen im In- und Ausland geboten.

Konkurrenten, die auf WhatsApp aktiv sind

Der Deutsche Wetterdienst ist bislang nicht auf WhatsApp mit einem Broadcast aktiv. Dies bietet aber beispielsweise wetter.com mit seinem WhatsApp-Dienst.

Einen derartigen Broadcast auf WhatsApp bietet auch das Unternehmen, das den DWD wegen der Warnwetter-App verklagt hatte, nämlich WetterOnline. Beide Dienste sind auch über den Facebook-Messenger und ganz ohne Anmeldung über die Insta-App verfügbar, WetterOnline auch über Telegram.

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