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WhatsApp-Datenschutz? Nutzerdaten gehen an Facebook

Schon länger beschäftigen sich Datenschützer mit der Datenweitergabe der Nutzerdaten zwischen WhatsApp und Facebook. Jetzt werden die schlimmsten Befürchtungen wahr, denn der Messenger teilt kräftig.
Von Dominik Haag

WhatsApp WhatsApp teilte viele Nutzerdaten.
dpa
Bereits 2016 kündigte der Messenger-Dienst WhatsApp an, alle Telefonnummern zu Werbezwecken an seinen Mutterkonzern Facebook weiterreichen zu wollen. Natürlich sehr zum Ärger von Nutzern selber und Datenschützern. Jetzt tritt die Ankündigung tatsächlich ein und WhatsApp teilt die Informationen nicht nur mit dem sozialen Netzwerk. Wie Golem berichtet, werden die Daten auch an "vertrauenswürdige Drittanbieter" weitergegeben.

Datenschützer sieht Verstoß gegen die DSVGO

WhatsApp WhatsApp teilte viele Nutzerdaten.
dpa
In seinen eigenen Datenschutzrichtlinien von WhatsApp finden sich zwar keine genauen Beschreibungen, wie die Weitergabe konkret aussieht, allerdings sind unter "So arbeiten wir mit den Facebook-Unternehmen" Erläuterungen zu finden, die das Ausmaß verdeutlichen. Zumindest sieht das der Hamburger Datenschutzbeauftragte Johannes Caspar so. Ebenso wie einen eindeutigen Verstoß gegen die am 25. Mai in Kraft tretende EU-Datenschutz-Grundverordnung. Bereits im letzten Jahr konnte Caspar vor dem Oberverwaltungsgericht Hamburg durchsetzen, dass Facebook nicht massenhaft Daten von WhatsApp für eigene Zwecke nutzen darf.

Dies gilt nicht nur für Reichweitenmessung oder Werbungsoptimierung, auch für die vom sozialen Netzwerk angegebene Plattform- und Nutzersicherheit. Der Messenger-Dienst selber hatte sogar angekündigt, Daten in Zukunft nur in voller Übereinstimmung" mit der neuen Datenschutz-Grundverordnung weiterzugeben.

Doch jetzt will WhatsApp laut eigener Angaben mit der Weitergabe von Daten an Facebook-Unternehmen und "vertrauenswürdige Drittanbieter" herausfinden, wie Personen "die WhatsApp-Dienste im Vergleich zu anderen Apps oder Diensten der Facebook-Unternehmen nutzen. Und das wiederum trägt dazu bei, dass WhatsApp mehr Möglichkeiten hat, sich mit potenziellen Funktionen auseinanderzusetzen oder Produktverbesserungen zu fördern". Zudem will Facebook mit dem Datenabgleich besser gegen Spam vorgehen oder Nutzer identifizieren, "der gegen unsere Nutzungsbedingungen verstößt oder ein Sicherheitsrisiko für andere darstellt".

Was kann man gegen die Weitergabe tun?

Die Weitergabe klingt erstmal beunruhigend, jedoch werden nicht die WhatsApp-Kontakte selber geteilt. Wer allerdings verhindern möchte, dass generell eigene Daten weitergegeben werden, dem bleibt nichts anderes übrig, als sein Konto beim Messenger-Dienst zu kündigen. Das kündigt das Unternehmen auch selber in den neuen Nutzungsbedingungen an: "Wenn du es ablehnst, dass deine Informationen mit anderen Mitgliedern der Facebook-Unternehmen für die in den Nutzungsbedingungen und der Datenrichtlinie beschriebenen Zwecke geteilt werden, hast du die Möglichkeit, diesen Dokumenten nicht zuzustimmen und den WhatsApp-Dienst nicht zu benutzen."

In einer weiteren Meldung finden Sie alle Informationen rund um WhatsApp und den Datenschutz.

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