Mehr Kontrolle

WhatsApp: Gruppenaufnahme nur noch mit Zustimmung

Gegen Belästigung: Der Messenger-Dienst lässt die Nutzer ab sofort selbst entscheiden, wer sie in Gruppen aufnehmen darf.
Von Wolfgang Korne

WhatsApp gibt seinen Nutzern mehr Kontrolle über die Gruppenrechte. WhatsApp gibt seinen Nutzern mehr Kontrolle über die Gruppenrechte.
Screenshot: WhatsApp
WhatsApp nimmt sich eines der am meisten kritisierten Datenschutz-Problemen an. Der Messenger-Dienst ändert die Optionen für die Teilnahme an Gruppen. Bisher konnten beliebige Nutzer andere WhatsApp-Nutzer in Gruppen aufnehmen, auch wenn die das gar nicht wollten. Nun sollen die Nutzer selbst entscheiden, wie sie mit solchen Gruppenanfragen umgehen wollen.

WhatsApp gibt seinen Nutzern mehr Kontrolle über die Gruppenrechte. WhatsApp gibt seinen Nutzern mehr Kontrolle über die Gruppenrechte.
Screenshot: WhatsApp
In den Einstellungen/Account wird es dazu unter „Datenschutz“ einen neuen Punkt „Gruppen“ geben. Dort lässt sich festlegen, wer erfolgreich einladen darf: „Niemand“, „meine Kontakte“ oder „alle“.

Falls jemand eingeladen wird, der die Option „alle“ eingestellt hat, dann bekommt dieser einen entsprechenden Link, der 72 Stunden Gültigkeit hat. In dieser Zeit kann das potenzielle neue Mitglied der Gruppe entscheiden, ob es beitreten möchte oder nicht.

Ausrollen gestartet – in Indien

Wer jetzt versucht die entsprechenden Einstellungen auf seinem Handy zu finden, wird möglicherweise enttäuscht werden. Das jetzt in Indien angelaufene Update wird zwar alle weltweiten Installationen betreffen, aber es passiert nach und nach. Bis die neue Version bei jedem WhatsApp-Nutzer angekommen ist, kann es ein paar Wochen dauern.

Mit den neuen Einstellungen reagiert WhatsApp auf eine Reihe von Beschwerden, vor allem eben auch in Indien. Dort haben politische Organisation angesichts der kurz bevorstehenden Parlamentswahlen WhatsApp immer wieder dazu genutzt, um Wahlwerbung zu machen und ihre Ansichten möglichst breit zu verteilen. Eine WhatsApp Gruppe war das ideale Vehikel dazu.

WhatsApp auch gegen Fake News

WhatsApp versucht in Indien auch gegen „Fake News“ vorzugehen. Im laufenden Wahlkampf werfen sich die Kandidaten und Parteien nämlich gegenseitig vor, Falschinformationen zu verbreiten. Wie die Zeitung „The Hindu“ schreibt, hat WhatsApp dazu eine spezielle Nummer eingerichtet, an die indische Nutzer potenzielle Falschnachrichten schicken können. In einer Antwort soll ihnen dann mitgeteilt werden, ob die Meldung als wahr, falsch, irreführend, umstritten oder nicht erfasst klassifiziert wurde.

Bei der Prüfung arbeitet WhatsApp mit unterschiedlichen Firmen und Organisationen zusammen. Geprüft werden demnach Inhalte in Form von Bildern, Videos oder Texten in den Sprachen Englisch, Hindi, Telugu, Bengali und Malayam.

Auch Facebook reagiert auf unerwünschte Wahlwerbung und wird zur Europawahl politische Werbung unterbinden, die aus dem Ausland finanziert wird. Damit solle in den jeweiligen EU-Staaten eine ausländische Einflussnahme auf die Abstimmung verhindert werden, teilte das Online-Netzwerk in der vergangenen Woche mit. teltarif.de berichtete.

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