Verzögerung

WhatsApp: Kostenlose Telefon-Funktion erst im neuen Jahr

WhatsApp hat die Einführung seines geplanten kostenlosen Telefonie-Dienstes auf Anfang kommenden Jahres verschoben. In unserem Bericht erfahren Sie die Hintergründe der Verzögerung und die Pläne des Anbieters für den VoIP-Dienst.
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WhataApp Call kommt später WhataApp Call kommt später
Foto: iPhone Italia
Im Frühjahr hatte WhatsApp die Möglichkeit angekündigt, mit dem Smartphone-Messenger künftig auch Telefonate zu führen. Damit sollen die Nutzer untereinander kostenlos kommunizieren können, sieht man einmal von den 89 Cent pro Jahr ab, die WhatsApp nach den ersten zwölf Monaten Nutzung (und ohne Berücksichtigung von Rabatten für ein längerfristiges Abonnement) für seinen Dienst verlangt.

Eigentlich sollte das Feature für den Messenger schon im Sommer eingeführt werden. Inzwischen haben wir Spätherbst, doch Telefongespräche mit WhatsApp sind nach wie vor nicht möglich. Lediglich einige versteckte Features in Beta-Versionen der Android-Anwendung von WhatsApp deuteten auch in den vergangenen Monaten darauf hin, dass der Anbieter weiterhin an der Umsetzung der VoIP-Funktion arbeitet.

WhatsApp Call soll im ersten Quartal 2015 kommen

WhataApp Call kommt später WhataApp Call kommt später
Foto: iPhone Italia
Wie es jetzt in einem Bericht von Fierce Wireless [Link entfernt] unter Berufung auf WhatsApp-CEO Jan Koum heißt, müssen sich Interessenten noch einige Monate bis zur Umsetzung des neuen Features gedulden. Als neuen Termin für die Einführung des WhatsApp Calls wird nun das erste Quartal 2015 angestrebt.

Der Bericht liefert auch gleich die Begründung dafür, warum es mit der Umsetzung länger dauert als zunächst gedacht. So gebe es unerwartete Probleme bei der Programmierung der Funktion. Es sei bei einigen Smartphones schon eine Hürde, überhaupt Zugriff auf das Mikrofon zu erhalten. Dieses Argument leuchtet allerdings nicht ganz ein, denn auch für Push-to-Talk, das WhatsApp schon seit geraumer Zeit anbietet, ist der Mikrofon-Zugriff erforderlich.

Schwieriger könnte es da schon sein, einen Sprachcodec zu implementieren, der sich auch mit schwachen mobilen Internet-Verbindungen nutzen lässt. WhatsApp plant nach eigenen Angaben, den Kunden selbst mit EDGE-Verbindungen in GSM-Netzen Telefongespräche über die App zu ermöglichen. Dabei soll die Sprachqualität nicht wesentlich schlechter als bei schnelleren Verbindungen über das UMTS- oder LTE-Netz sein.

Die Konkurrenz bietet VoIP-Gespräche bereits an

Andere Smartphone-Messenger wie Viber und Line ermöglichen ihren Kunden schon seit geraumer Zeit Telefonate, die - wie beim geplanten WhatsApp-Dienst - über das Internet abgewickelt werden. Allerdings untersagen die Tarifbestimmungen vieler Netzbetreiber und Provider VoIP-Verbindungen. Im Mobilfunknetz der Deutschen Telekom werden Internet-Telefonate in Tarifen, bei denen dies nicht ausdrücklich gestattet ist, sogar technisch unterbunden.

Spannend könnten WhatsApp Calls in Verbindung mit der von E-Plus angebotenen Prepaidkarte WhatsApp SIM sein. Hier belasten Messenger-Verbindungen nicht das Highspeed-Datenvolumen. Zudem ist WhatsApp selbst ohne Prepaid-Guthaben noch nutzbar.

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