Sicher?

WhatsApp, Telegram, Threema: Sicherheit in Messengern

Wir haben uns gefragt: Welche Sicherheitsfunktionen werden in Messengern angeboten? Verglichen haben wir WhatsApp, Telegram, Threema, Facebook Messenger, Viber, Signal und Wire.
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Um eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung in Chats zu garantieren, müssen Nutzer im Facebook Messenger selbst aktiv werden. Eine General-Einstellung gibt es nicht, die Verschlüsselungsmethode muss für jeden Chat einzeln eingestellt werden. Dazu müssen Nutzer im Chatfenster auf einen Kontakt klicken, um das Einstellungsmenü aufzudecken. Mit der Option "Geheime Unterhaltung" lässt sich ein Chat aktivieren, der die Nachrichten per Ende-zu-Ende auf allen Geräten verschlüsselt. Sichtbar wird das durch ein Schloss-Symbol auf dem Profilbild des Kontakts. Unterhaltungen im Facebook Messenger sind nicht automatisch Ende-zu-Ende verschlüsselt. Unterhaltungen im Facebook Messenger sind nicht automatisch Ende-zu-Ende verschlüsselt.
Screenshot: teltarif.de

Viber

Auch bei Viber ist die Verschlüsselung als Ende-zu-Ende angelegt. Zusätzlich lassen sich weitere Einstellungen vornehmen: Den Online-Status können Nutzer alle 24 Stunden ändern. Die Identität jedes Kontakts lässt sich überprüfen, in dem im Info-Menü des Kontakts die Option "Diesem Kontakt vertrauen" angeklickt wird. Anschließend können Nutzer den Kontakt anrufen und den persönlichen Schlüsselcode miteinander vergleichen. Viber-Nutzer können Einstellungen bei der Verarbeitung personenbezogener Daten vornehmen. Viber-Nutzer können Einstellungen bei der Verarbeitung personenbezogener Daten vornehmen.
Screenshot: teltarif.de
So soll sichergestellt werden, dass es sich um den vertrauenswürdigen Kontakt handelt. Funktionsweise: Nutzer können beim Klick auf ein QR-Code-Symbol ihre persönliche Kennung einstellen. Dazu müssen aber ein Name und ein Foto vorhanden sein.

Mit jedem Kontakt kann auch ein geheimes Chatfenster eröffnet werden. Nutzer haben die Möglichkeit, eine Zeit festzulegen (1 Sekunde bis 7 Tage) nach deren Ablauf sich der Chat selbst zerstört. Viber bietet dem Nutzer die Option, Einstellungen an den personenbezogenen Daten vorzunehmen. Unter anderem lässt sich die Personalisierung von Inhalten und interessenbasierte Anzeigen ausschalten. Eine Option, die App vor unerwünschtem Zugriff zu starten, wenn das Smartphone in die Hände Dritter gerät, haben wir nicht gefunden.

Signal

Signal verwendet genau wie seine Messenger-Konkurrenten Ende-zu-Ende-Verschlüsselung. Die App lässt sich per Touch ID und Face ID entsperren, Lesebestätigungen können deaktiviert werden. Per "Bildschirmschutz aktivieren" lassen sich Signal-Vorschauen verhindern. Signal erlaubt die Aktivierung eines Bildschirmschutzes. Signal erlaubt die Aktivierung eines Bildschirmschutzes.
Screenshot: teltarif.de

Wire

Ein möglicher Vorteil von Wire ist, dass Nutzer nicht zwingend eine Telefonnummer angeben müssen, um den Messenger verwenden zu können, eine E-Mail-Adresse reicht. Die Suche von Kontakten kann über den Benutzernamen, der standardmäßig mit "@" beginnt, vorgenommen werden. Im regulären Chatverlauf lässt sich einstellen, dass eine Nachricht verschwindet (10 Sekunden bis 4 Wochen). Seltene Funktion: Nutzer können sich aus der App ausloggen. Dann wird allerdings der Nachrichtenverlauf in der App gelöscht. Wire kann mit Touch ID oder einem Passwort gesperrt werden. Wird Wire nicht mehr benutzt, kann die App automatisch bei Inaktivität gesperrt werden. Wird Wire nicht mehr benutzt, kann die App automatisch bei Inaktivität gesperrt werden.
Screenshot: teltarif.de

Ein Account, mehrere Geräte?

Telegram bietet die Nutzung eines Accounts mit der gleichen Telefonnummer auf mehreren Geräten an. Threema unterstützt prinzipiell nur ein Gerät pro Threema-ID. Um den Messenger aber beispielsweise auf einem Tablet nutzen zu können, muss für das Gerät eine neue Threema-ID erstellt werden, die aber nicht mit der angegebenen Telefonnummer oder der E-Mail-Adresse verknüpft werden darf. Die neue ID wird auf allen Geräten als neue Gruppe angelegt. Der Facebook Messenger kann problemlos auf mehreren Geräten genutzt werden, genauso wie Viber. Über einen QR-Code-Scanner lassen sich bei Signal weitere Geräte mit einem Account koppeln. Der Wire-Messenger kann auch mit mehreren Geräten verwendet werden, die je einen eigenen "Fingerabdruck" zur Identifizierung erhalten. WhatsApp erlaubt die Verwendung auf mehreren Geräten nicht. Nutzer müssen auf die Desktop-Version ausweichen. Wer WhatsApp zum Beispiel auf einem zweiten Smartphone nutzen will, muss die gleiche Telefonnummer neu verifizieren. Anschließend ist der Messenger auf dem vorherigen Gerät nicht mehr verfügbar. Es ist jedoch nicht ratsam, den Vorgang allzu oft zu wiederholen, weil Nutzer sonst unter Umständen vom Verifizierungsprozess ausgeschlossen werden. Dann brauchen sie erst eine neue Telefonnummer, um WhatsApp wieder nutzen zu können.

Alle Messenger lassen sich als Desktop-Version verwenden. Dazu muss für Betriebssysteme wie Windows und Mac in der Regel eine eigene App heruntergeladen werden. Die Desktop-Versionen lassen sich mit den mobilen Varianten synchronisieren. Beispiel WhatsApp: Beim Öffnen der App auf dem Desktop erscheint ein QR-Code, der mit dem Smartphone innerhalb des WhatsApp-Programms gescannt werden muss. Anschließend erscheinen Chats und Verläufe in der Desktop-Version auf dem Computer. Damit die Kopplung aber bestehen bleibt, muss das Smartphone über eine permanente Internetverbindung verfügen.

Messenger-Vergleich: Fazit

Messenger-Entwickler werben teilweise damit, dass sie die sicherste Messaging-App überhaupt haben. Im Grunde entscheidet darüber aber nicht die Marketingstrategie, sondern die Sicherheitstechnologie. Mit Ende-zu-Ende ist die bei allen vorgestellten Apps zunächst einmal gleich. Ob die eine oder andere Messenger-App interessanter ist und damit für den Nutzer sicherer erscheint, entscheiden letztlich Zusatzfunktionen, um erweiterte Sicherheitseinstellungen vornehmen zu können.

Die Parallel-Nutzung von Messengern kann durchaus seinen Reiz haben. So ist Telegram komfortabel, wenn Nutzer zwei Smartphones mit der gleichen Telefonnummer verwenden wollen. Ganz frei in der Entscheidung, welchen Messenger Nutzer auf ihrem Smartphone installieren wollen, sind sie allerdings nicht. Wer einen auswählt, muss erst seine Kontakte überzeugen, überzusiedeln, wenn sie den gleichen Messenger nicht schon zufällig verwenden. WhatsApp und Facebook Messenger dürften das kleinere Problem sein, weil diese sehr verbreitet sind. Bei Threema lockt zudem die Hürde eines kostenpflichtigen Dienstes von einmalig 3,49 Euro (für Android 2,99 Euro) nicht jeden.

Der Facebook Messenger soll bald ein Feature zum Löschen falsch verschickter Nachrichten erhalten. Mehr dazu lesen Sie in einer weiteren Meldung. WhatsApp bekommt neue Features spendiert. Details zu den Funktionen lesen Sie ebenfalls in einer weiteren News.

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