Threema

WhatsApp-Alternative Threema derzeit zum Sonderpreis

Weil WhatsApp künftig Nutzer­daten an Face­book weiter­geben will, ist der Schweizer Messenger Threema wieder sehr beliebt. Damit Threema möglichst viele WhatsApp-Nutzer abwerben kann, wurde nun der Preis der App gesenkt.
Von David Rist

Ein iPhone zeit die Messenger-Dienste Facebook, Threema und WhatsApp. Threema erlebt derzeit einen deutlichen Zuwachs von Nutzern
Bild: dpa
Schon vor etwa zwei Wochen wurde bekannt, dass WhatsApp Nutzer­daten an Face­book weiter­geben wird. Zwar können bestehende WhatsApp-Mitglieder zumindest der Weiter­gabe ihrer Daten für die Personalisierung von Facebook-Werbung und Freunde-Vorschläge wider­sprechen, die Telefon­nummer soll aber in jedem Fall an Face­book übermittelt werden.

Allein das Bekannt­werden dessen sorgte anschließend für einen An­sturm auf den Schweizer Messenger-Dienst Threema, der vor allem mit seiner Daten­sicherheit wirbt. Die Down­loads von Threema sollen sich umgehende ver­dreifacht haben. Um möglichst viele WhatsApp-Nutzer zu einem Wechsel zu animieren, hat Threema jetzt den Preis seiner App deutlich gesenkt.

Vor allem iOS-User können richtig sparen: Die App gibt es momentan für 0,99 Euro statt 2,99 Euro im App Store. Um Threema nutzen zu können, muss mindestens iOS 8 beziehungs­weise Android 4 installiert sein. Nutzer eines Android-Gerätes sparen nicht ganz so viel, zahlen aber immerhin nur 1,29 Euro statt 2,99 Euro im Google Play Store.

Ist Threema wirklich sicherer?

Ein iPhone zeit die Messenger-Dienste Facebook, Threema und WhatsApp. Threema erlebt derzeit einen deutlichen Zuwachs von Nutzern
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In der Vergangen­heit war der Schweizer Messenger Threema eindeutig die sicherere Alternative zu WhatsApp, was in erster Linie an der sogenannten Ende-zu-Ende-Verschlüsselung lag. Die sorgt dafür, dass alle Chat­daten, die das Smart­phone verlassen, verschlüsselt sind. Ent­schlüsselt werden können die Nachrichten dann nur von dem Empfänger, für den die Nachricht bestimmt ist. Das geschieht im Hinter­grund und die Nutzer bekommen während des Nachrichten-Austausches nichts davon mit.

Seit April diesen Jahres hatte WhatsApp allerdings auch eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselung in seinem Messenger-Dienst integriert und ist somit, zumindest was die Verschlüsselung betrifft, auf demselben Niveau wie Threema angekommen. Daran hat sich auch inzwischen nichts geändert. Nur das jetzt eben Daten ganz offiziell seitens WhatsApp weitergegeben werden, um so etwa personalisierte Werbung schalten zu können.

Weil Threema das nicht tut, ist der Messenger also, zumindest was die Weitergabe von Nutzer­daten angeht, momentan die bessere Alternative für alle, die ihre Daten gerne für sich behalten würden. Den Chat-Verlauf, also die Nachrichten seiner Nutzer, liest aber keiner der beiden Messenger-Dienste aus, das beteuerte auch WhatsApp zuletzt nochmals.

In einem weiteren Artikel erklären wir wie bestehende WhatsApp-Nutzer der Daten­weitergabe an Face­book widersprechen können. Und auch in unserem wöchentlichen Editorial geht es um die Daten­weitergabe von WhatsApp an Face­book.

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