Alte Bekannte

WhatsApp: So wird die harmlose Ute Lehr zum "Virus"

Wieder da: "Ute Lehr" war bereits vor zwei Jahren schon mal in den Weiten des Messengers WhatsApp aktiv. Der Kettenbrief kann angeblich Daten klauen und die Festplatte zerstören. Stimmt das? Die Wahrheit ist eigentlich offensichtlich.
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WhatsApp-Kettenbriefe nerven WhatsApp-Kettenbriefe nerven
Logo: WhatsApp, Montage: teltarif.de
Der Inhalt der Nachricht sagt ja unmissverständlich alles: Wenn Ute Lehr fragt, ob der Nutzer ihre Kontaktanfrage annimmt, dann droht der Untergang! Denn Ute ist kein Mensch, sondern ein leibhaftiger Virus, der die ganze Festplatte zerstören kann. Damit auch die ganze Welt davon erfährt, soll der mittlerweile nervöse WhatsApp-Nutzer die Nachricht an möglichst viele Kontakte in seiner Liste weiterleiten.

Dabei ist aber nicht Ute selbst das Problem, denn ihr sind die Hände gebunden, sondern das Weiterleiten der Nachricht an unzählige Kontakte, die die Nachricht auch wieder an zig Leute schicken. Das Ergebnis: Ein nerviger Kettenbrief, der eine falsche Warnung vor einem echten Problem ausspricht.

WhatsApp-Kettenbriefe nerven WhatsApp-Kettenbriefe nerven
Logo: WhatsApp, Montage: teltarif.de
Damit aus der harmlosen Nachricht, hinter der sich keine drohende Infektion des Smartphones verbirgt, gar nicht erst ein nervtötender Kettenvirus wird, sollten derartige Nachrichten besser gelöscht und nicht weitergeleitet werden.

Vor zwei Jahren hat unser Kollege Thorsten Neuhetzki bereits über Ute Lehr berichtet. Geändert hat sich an den Aussagen im Text nichts.


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WhatsApp-Nachricht: Angeblicher Virus ist bloß ein nerviger Kettenbrief

Derzeit machen WhatsApp-Nachrichten die Runde, die wahlweise vor Ute Lehr oder Ute Christoff warnen. Was steckt dahinter?
Von Thorsten Neuhetzki mit Material von dpa

Auf WhatsApp macht ein Kettenbrief die Runde Auf WhatsApp macht ein Kettenbrief die Runde
Foto: dpa
Der Empfang einer Whatsapp-Nachricht, die vor einem Kontakt namens "Ute Christoff" oder auch "Ute Lehr" warnt, sollte keine Unruhe auslösen. Wer diesen Kontakt speichere, hole sich einen Daten stehlenden Virus auf das Gerät, der auch die Festplatte zerstören soll, heißt es in der Nachricht. Große Fernsehsender hätten das bereits bestätigt, wird in der Nachricht Angst gemacht.

Wörtlich heißt es in den Nachrichten, die leicht variieren können: "Sag mal bitte allen Leuten in deiner Liste, dass sie den Kontakt "Ute Lehr" nicht annehmen sollen! Das ist ein Virus (über whatsapp) der zerstört die ganze Festplatte und zieht sich die Daten runter, wenn ihn einer deiner Kontakte erwischt, bist du auch betroffen, weil er sich durch die Liste frisst! Wenn dich die Nummer 01719626509 anruft, nimm ja nicht ab! Ist ein Hacker und es werden auch all deine Kontakte betroffen sein! Es ist heute morgen auch von EUROP1 und SAT1 bestätigt worden! Weiterleiten!"

Doch wer solch eine Nachricht von einem seiner Kontakte empfängt, muss sich keine Sorgen machen. "Das ist pure Angstmacherei und komplett ausgedacht", sagt Dennis Schirrmacher vom Computermagazin "c't". Den Sender EUROP1 beispielsweise gibt es gar nicht. Den Sicherheitsexperten der Zeitschrift ist kein Fall bekannt, in dem schädliche Programme allein durch den Empfang einer Nachricht per Whatsapp aufs Telefon geladen wurden. "Da ist nichts dran", sagt Schirrmacher.

Nichts als ein nerviger Kettenbrief

Vielmehr steckt hinter diesen Nachrichten etwas ganz anderes: Das ist das alte nervige Prinzip des Kettenbriefs. So wie früher per E-Mail, werden solche Botschaften nun eben per Whatsapp und anderen Messenger-Apps verbreitet. Auch besagte "Ute Christoff" ist eine alte Bekannte. Schon mindestens seit dem Jahr 2015 geistern Nachrichten mit diesem Namen mal mehr und mal weniger durch die Messenger. Neu ist aktuell nur der angebliche Nachname Lehr.

So sieht die Nachricht aus So sieht die Nachricht aus
Screenshot: teltarif.de
Am Ende bleibt nur der Rat zum Löschen dieser und ähnlicher Nachrichten. Wer sich unsicher ist, kann auch Schlüsselwörter der Nachricht in eine Online-Suchmaschine eingeben. Oft gibt es schon zahlreiche Berichte zum Thema. Außerdem kann es lohnen, den Absender darauf hinzuweisen, dass an der vermeintlichen Warnung nichts dran ist.

Vorsichtig sein gilt übrigens auch beim Thema WhatsApp Gold. Statt vermeintlicher Premium-Features verbirgt sich dahinter ein Schadprogramm.