Investition

WhatsApp-Mitgründer investiert in bessere Verschlüsselung

Nach wie vor gehört WhatsApp zu den führenden Messengern für Smartphones, bekommt aber zunehmend mehr Druck von der Konkurrenz. Nun sorgt einer der WhatsApp-Mitgründer dafür, dass die Konkurrenz noch sicherer wird.
Von dpa / Stefan Kirchner

Sicherheit durch Verschlüsselung WhatsApp wird indirekt sicherer
Foto: picture alliance / dpa
Ein WhatsApp-Mitgründer steckt 50 Millionen US-Dollar in Technologie für verschlüsselte Kommunikation. Das Geld von Brian Acton kommt der App Signal Messenger zugute, mit deren Software unter anderem auch WhatsApp abgesichert wird. Er wolle als Vorsitzender der neu geschaffenen Signal-Stiftung auch eine aktive Rolle bei der Produkt­entwicklung und im Tages­geschäft übernehmen, schrieb Acton in einem Blogeintrag bei Signal.

Die treibende Kraft hinter Signal ist der Programmierer und Kryptografie-Experte Moxie Marlinspike, der an der Spitze bleiben wird. Signal betreibt einen eigenen komplett verschlüsselten Kurz­mitteilungs­dienst und stellt die Technologie auch anderen Firmen zur Verfügung - darunter auch WhatsApp.

Investition für die Zukunft

Sicherheit durch Verschlüsselung WhatsApp wird indirekt sicherer
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Actons Finanzspritze ist die erste bedeutende Investition in das Projekt, das bisher mit kleinen Beträgen auskam und auf Geld von Risiko­investoren verzichtete. Das Ziel sei, den Datenschutz für alle und überall sicherzu­stellen, schrieben Marlinspike und Acton. Mit der Stiftungs-Struktur solle der Druck herausgenommen werden, profitabel zu sein.

Acton hatte WhatsApp im vergangenen Herbst verlassen, während der zweite Mitgründer Jan Koum den Messaging-Dienst weiterführt. Der Verkauf an Facebook für am Ende rund 22 Milliarden US-Dollar hatte Acton und Koum 2014 ein Milliarden­vermögen eingebracht, auch wenn der Verkauf des Messenger-Dienstes an Facebook alles andere als auf Gegenliebe seitens der Nutzer stieß. Allerdings beschleunigte sich durch die Übernahme auch die Einführung neuer Funktionen, zu denen unter anderem auch Sprach- und Videotelefonie gehören.

Nach der Übernahme durch Facebook konnten zunächst Konkurrenzdienste wie Telegram und Threema stark an Popularität gewinnen, was vor allem auf die integrierte Verschlüsselung der Chats zurückzuführen war, und dem zur damaligen zeit aufkommenden NSA-Spionage-Skandals. Mittlerweile nutzt auch WhatsApp eine Verschlüsselung und setzt dabei auf den Kryptografie-Algorithmus von Open Whisper Systems, die sich für den Signal Messenger verantwortlich zeichnen.

Lesen Sie in einem weiteren Beitrag, welche Smartphone-Messenger die Daten ihrer Nutzer sicher verschlüsseln.

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