Windows 10

Fall Creators Update für Windows 10 kann getestet werden

Mit Windows 10 hat sich Microsoft von dem traditionellen Release-Zyklus für Betriebssysteme verabschiedet und veröffentlicht nur noch Feature-Updates. Das nächste namens Fall Creators Update, hat nun die öffentliche Testphase erreicht.
Von Stefan Kirchner

Auf der kürzlich stattgefundenen BUILD 2017 Konferenz hatte Microsoft die ersten Ausblicke auf das im Herbst 2017 erscheinende Fall Creators Update gegeben, was bisher auch als Redstone3 bekannt war. Mittlerweile ist die erste Version im Windows 10 Insider-Programm angelangt und wagemutige Tester können die ersten Neuheiten schon vorab ausprobieren.

Tester müssen allerdings damit rechnen, dass die Funktionen insgesamt noch alles andere als stabil arbeiten. Denn dafür ist das Windows 10 Insider Programm letzten Endes auch da: Die neuen Entwicklungen im Alltag testen, Fehler finden und diese dann beheben. Darum wird es in unregelmäßigen Abständen neue Test-Versionen geben, die nach Möglichkeit nicht auf einem Produktiv-System installiert werden sollten.

Aber was hat Microsoft eigentlich für das Fall Creators Update alles geplant? teltarif gibt Ihnen einen kleinen Überblick der geplanten neuen Funktionen.

Neue Möglichkeiten für Multimedia

Windows 10 Fall Creators Update Microsoft lässt die ersten Neuerungen des Windows 10 Fall Creators Update im Insider-Programm testen
Logo/Foto: Microsoft
Eine der größten Neuerungen des Fall Creators Update für Windows 10 wird Story Remix sein. Dabei handelt es sich um einen Editor für Fotos sowie Videos, der mit Hilfe von Deep Learning und einer künstlichen Intelligenz im Hintergrund automatisch passende Inhalte zusammenstellen und bestimmte Personen dabei in den Vordergrund holen kann. Mehrere Personen können gleichzeitig per PC und Smartphone zusammenarbeiten, die Software kümmert sich quasi um den Rest. Dazu gehören auch diverse Effekte passend zu den Inhalten, die am Ende ein kleines Video ergeben.

Das Besondere an Story Remix kommt durch die KI zustande: Diese ist in der Lage, Personen zu erkennen, und erstellt aus dem vorhandenen Material schließlich personalisierte Videos mit der erkannten Person im Mittelpunkt. Auf der BUILD-Konferenz wurde das anhand von Familienfotos von verschiedenen Familienmitgliedern demonstriert. Zusätzlich passen sich Effekte bei Bildübergängen der hinterlegten Musik an. Auf Wunsch lassen sich auch mit Paint 3D erstellte Inhalte in die Videos einfügen und mit diesen interagieren.

Zu einem der Highlights gehört jedoch die Möglichkeit, Objekte mit den Bildinhalten zu verknüpfen, sodass diese dem Geschehen selbstständig folgen. Im Beispiel von Microsoft während der BUILD-2017-Keynote wurde so ein Torschuss mit einer Flamme dramatisiert, was für großen Beifall sorgte (zu sehen ab etwa Minute 3:10).

Cross-Plattform und Energieverbrauch

Story Remix wird offiziell zusammen mit dem Windows 10 Fall Creators Update veröffentlicht und soll unter anderem als Universal-Windows-App bereitstehen, womit sich dieselbe App für Windows 10 als auch Windows 10 Mobile nutzen lässt. Dabei will es Microsoft allerdings nicht belassen: Story Remix wird auch für Android und iOS veröffentlicht und genau da wird es spannend. Microsoft will das Plattform-unabhänge Arbeiten im Team weiter forcieren und plant eine Art Cloud-Zwischenablage für verschiedene Geräte.

So stellt man sich in der Konzernzentrale vor, dass ein Nutzer im Büro auf seinem Windows-10-PC etwas in die Zwischenablage schiebt und die Dateien sowie Programme auf seinem iPhone oder Android-Smartphone weiter bearbeitet respektive nutzt. Im Fall der Programme ist es natürlich Voraussetzung, dass es diese auch für alle Systeme gibt. Die Office-Apps sowie OneDrive oder Skype sind da ein Beispiel.

Neu wird auch das sogenannte Power Throttling oder Stromdrosselung sein, was nichts anderes bedeutet, dass mit dem Windows 10 Fall Creators Update das Energie-Management weiter optimiert wird. Im Endeffekt wird ein Notebook und Tablet mit Windows 10 dadurch weniger Energie verbrauchen. Laut den Messungen von Microsoft sind das bis zu 11 Prozent weniger verbrauchte Energie in sehr anspruchsvollen Nutzungs­szenarien. Erreicht wird das von den Entwicklern mit Hilfe einer strikteren Limitierung für die Hintergrundaktivitäten von Programmen.

Kleine Helferlein

Weiter geht es mit einer verbesserten Bildschirmlupe für Nutzer mit einer Sehschwäche, deren Funktion erweitert und vereinfacht wurde. Außerdem lassen sich PDF-Dokumente nun im Microsoft Edge Browser direkt bearbeiten, respektive PDF-Formulare direkt ausfüllen und mit Notizen versehen, inklusive Unterstützung der Sprach­assistentin Cortana.

Für Nutzer die ihr Gmail-Konto in Outlook verwenden, wird nun die fokussierte Ansicht integriert, was Mails nach deren Relevanz im Posteingang vorsortiert. Eine weitere neue Funktion für Outlook ist die automatische Übernahme von Reisedaten oder Paket­lieferungen von Gmail-Konten in den Kalender.

Für Tablet-Nutzer hat Microsoft eine weitere Funktion geplant, die schon länger vermisst wird: Swype-Unterstützung für die On-Screen-Tastatur. Was für Smartphones mit Windows 10 Mobile schon seit Beginn an funktioniert, wird mit dem Fall Creators Update wohl auch für Windows 10 selbst nachgerüstet werden. Zumindest ist in der aktuellen Insider Preview genau solch eine Funktion vorhanden. Windows 10 Fall Creators Udpate Windows 10 Fall Creators Update bringt WordFlow-Funktion auf der Tastatur mit
Screenshot: Microsoft
Im Bezug auf die Handschrift­erkennung können Wörter per einfacher Geste wieder gelöscht werden, bereits geschriebene Buchstaben gewissermaßen überschrieben und Leerzeichen-Korrekturen eingefügt werden. Apropos Handschrift: Man kann den Stylus der Surface-Modelle nun suchen, wenn man ihn verlegt hat. Im Prinzip wird nur der Ort in Microsoft Maps markiert, wo man ihn zuletzt auf dem Gerät verwendet hat. Denn GPS fehlt in einem solchen Stylus bekanntlich.

Auf der nächsten Seite lesen Sie, warum das Fall Creators Update vor allem optisch eine große Sache ist.

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