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Tablets mit Windows 8 RT: Microsoft lässt nicht jeden ran

Nur Asus, Lenovo, Samsung und Toshiba zum Start an Bord
Von Steffen Herget

Windows-8-Tablets darf nicht jeder bauen Windows-8-Tablets darf nicht jeder bauen
Bild: Microsoft
Bei Microsoft sind die Entwickler gerade mit den letzten Anpassungen des neuen Betriebssystems Windows 8 beschäftigt. Die neue Software kommt bekanntlich auch in einer eigenen Version für ARM-basierte Geräte auf den Markt, um Microsofts Chancen im Tablet-Segment zu verbessern. Die spezielle Version heißt Windows 8 RT (RT steht für Runtime) oder WOA (Windows on ARM), verschiedenste Hersteller hatten bereits angekündigt, Tablets mit dieser Software produzieren zu wollen - es ist allerdings zweifelhaft, ob alle das dürfen. Wie Unwired View [Link entfernt] unter Berufung auf die chinesische China Times berichtet, gestattet Microsoft nur einer Handvoll Firmen, direkt zum Start im Herbst 2012 Tablets mit Windows 8 RT auf den Markt zu bringen, der Rest bekommt vorerst keine entsprechende Lizenz.

Die Chip-Hersteller durften entscheiden

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Bild: Microsoft
Dem Bericht zufolge hat Microsoft allerdings nicht direkt selbst die Eintrittskarten für die eigene Tablet-Party verteilt. Es durften dem Bericht zufolge die Hersteller der verwendeten Prozessoren, also Nvidia, Qualcomm und Texas Instruments, entscheiden und jeweils zwei Partner nominieren. Nvidia entschied sich demnach für Asus und Lenovo, Texas Instruments verschenkte sein Herz einzig an Toshiba und Qualcomm setzte Samsung und HP auf die Liste. Hewlett Packard allerdings hat als gebranntes Kind nach dem Touchpad-Debakel angekündigt, vorerst keine ARM-Tablets bauen zu wollen. Es könnte sein, dass Dell hier noch in die Bresche springt. Nokia, Microsofts engster Partner bei den Smartphones mit Windows Phone, ist in der Reihe nicht zu finden, obwohl in der Vergangenheit häufig über ein Tablet der Finnen spekuliert wurde.

Diese Limitierung soll allerdings nicht von allzu langer Dauer sein. Bereits im Januar will Microsoft dem chinesischen Zeitungs­bericht zufolge die Vorgaben für eine erfolgreiche Lizensierung von Windows 8 RT auf einem ARM-Gerät lockern und so mehr Hersteller und Partner mit ins Boot holen. Diese allerdings haben dann schon das lukrative Weihnachtsgeschäft verpasst und könnten sich als "Partner zweiter Klasse" fühlen. Microsoft geht hier das Risiko ein, das zu erwartende Momentum nach dem Start des neuen Betriebssystems und der neuen Hardware im Herbst schnell versiegen zu lassen. Allerdings gelten die Einschränkungen offenbar nicht für Tablets, die auf das "normale" Windows 8 und eine x86-Plattform setzen.

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