So wurden zahlreiche WLAN-Radios über Nacht "kastriert"
Das Sender-Menü ist nach Ländern und Genres unterteilt. Darunter gibt es eine Suchfunktion, ein Menü für populäre Sender (die offenbar von den Nutzern der Datenbank häufiger gehört werden) und ein Punkt, unter dem neu aufgenommene Radiostationen zu finden sind. Diese Menüstruktur erinnert ein bisschen an die Receiver-Radio-App für iOS und Android - kein Wunder, denn auch diese App basiert auf den Daten von Airable.
Ruft man das Länder-Menü auf, so sind die Regionen zunächst nach Kontinenten sortiert. Bei großen Staaten wie den USA gibt es zudem noch eine Unterteilung in Regionen bzw. Bundesstaaten. Am Mittwochvormittag, also kurz nach der Umstellung auf den neuen Datenbank-Anbieter, war der Zugriff auf die Senderlisten zum Teil sehr langsam. Erinnerungen an die Probleme, die schon mit vTuner als Dienstleister auftraten, wurden wach.
Anfangsprobleme schnell behoben
WCBS-FM ist offiziell nur in den USA empfangbar
Foto: teltarif.de
Wenige Stunden später war das Problem behoben und seitdem funktioniert die Navigation durch die Menüs schneller als je zuvor. Die in der Datenbank verfügbaren Programme lassen sich als Favoriten einrichten, sodass auch wieder ein schneller Zugriff auf die gewünschten Radiostationen möglich ist. Allerdings fehlt die komfortable Favoritenverwaltung am Desktop. Das bisherige Frontier-Silicon-Portal gibt es nicht mehr und soll nach Angaben auf der Webseite auch nicht wieder eingeführt werden.
Somit ist es nun auch nicht mehr möglich, eigene Streams zu programmieren. Radioprogramme, die in der Airable-Datenbank nicht gelistet sind, lassen sich mit den betroffenen WLAN-Radios damit gar nicht mehr empfangen. Frontier-Silicon empfiehlt für solche Fälle, ein Support-Ticket zu eröffnen, um die jeweilige Station hinzufügen zu lassen. Das soll innerhalb von 48 Stunden klappen.
In der Tat hatte Airable auch in der Vergangenheit selbst an Wochenenden sehr schnell reagiert, wenn es um den Wunsch ging, neue Programme aufzunehmen. Leider hat das aber Grenzen, die nicht oder nur bedingt in der Verantwortung des Datenbank-Anbieters liegen. So gibt es Programmanbieter, die ihre Streams nur in den Heimatmärkten gelistet haben möchten, auch wenn diese nicht geogeblockt sind und technisch weltweit empfangbar wären.
Diese Programme bleiben außen vor
Telstar Radio ist auch in der Airable-Datenbank zu finden
Foto: teltarif.de
Die vom Bauer-Konzern in Großbritannien produzierten Programme Greatest Hits Radio und Planet Rock sind Beispiele für "Geoblocking ohne Geoblocking". Wer über einen Internet-Zugang mit britischer IP-Adresse verfügt, findet diese Stationen in den einschlägigen Datenbanken. Wer über einen deutschen Internet-Zugang online geht, bekommt die Programme hingegen nicht angezeigt. Bislang ließen sich die Streams manuell für die WLAN-Radios nachprogrammieren. Das ist nun nicht mehr möglich.
In den USA ist iHeartRadio das wohl größte Netzwerk von Radioprogrammen. Die meisten Stationen streamen auch ins Internet und sind dabei nicht einmal geogeblockt. Technisch ist der Empfang somit auch in Deutschland möglich. iHeartRadio will die Programme aber neben UKW und HD Radio (dem amerikanischen DAB+-Pendant) nur über seine eigenen Apps verbreiten. Ergo tauchen Programme wie KOST 103.5 aus Los Angeles oder Big 105.9 aus Miami nicht einmal in den USA in Datenbanken für WLAN-Radios auf, geschweige denn im Ausland. Bislang konnten Interessenten durch manuelles Hinzufügen der Streams die Sender trotzdem empfangen. Diese Funktion ist ersatzlos weggefallen.
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