Xiaomi Smartphones sollen Nutzerdaten an chinesische Behörde leiten
Das Xiaomi Redmi Note soll die Daten des Nutzers an die chinesische Internetbehörde weiterleiten
Bild: xiaomi
Der Hersteller Xiaomi hat laut Marktforschern die
Spitzenposition im Smartphone-Geschäft in China erklommen. Die Firma
habe mit einem Absatz von knapp 15 Millionen Geräten im vergangenen
Quartal den weltweiten Marktführer Samsung überholt, berichtete die
Analysefirma Canalys. Die erst wenige Jahre alte Firma
Xiaomi, die technisch hochgerüstete Geräte besonders günstig
anbietet, kam demnach auf einen Marktanteil von 14 Prozent.
Apple nicht unter den Top 5
Das Xiaomi Redmi Note soll die Daten des Nutzers an die chinesische Internetbehörde weiterleiten
Bild: xiaomi
China ist der weltgrößte Smartphone-Markt. Dort wird inzwischen rund
jedes dritte Computerhandy weltweit verkauft. Samsung lag laut
Canalys mit gut 13,2 Millionen Smartphones knapp vor dem weltgrößten
PC-Hersteller Lenovo (13,03 Millionen Smartphones). Vier der fünf größten Anbieter in China waren
einheimische Firmen. Apple kam mit seinem iPhone nicht in die Top 5. Dagegen gerade noch in die
Top 5 hat es Huawei mit knapp 11,9 Millionen verkauften Computerhandys geschafft.
Diese chinesischen Hersteller werden in Zukunft auch in der westlichen Welt immer bekannter. So hat beispielsweise der chinesische Hersteller mit seinem Xiaomi Mi4 Apple bereits den Kampf angesagt. Bei Samsung sank mit den Rückgängen in China auch der konzernweite Smartphone-Absatz, der Gewinn der Südkoreaner fiel im vergangenen Quartal um fast 20 Prozent.
Sicherheit bei chinesischen Smartphones
Die Verbindungsdaten des Xiaomi Redmi Note
Bild: ocworkbench
Wie es allerdings um die Privatsphäre und Sicherheit der Verbraucher bei den chinesischen Geräten
steht, ist noch unklar. So stellte laut der Internetseite OCWorkbench der Besitzer eines Xiaomi Redmi Note aus
Hong Kong beim Auswerten der Verbindungsdaten seines Smartphones fest, dass das Gerät Fotos, SMS und andere Daten über WLAN an zwei chinesische IP-Adressen weiterleitet. Laut einiger Forenbeiträge des Users Kenny Li gehören die IP-Adressen zu der chinesischen Internetbehörde.
Die IP-Adressen gehören zu der chinesischen Internetbehörde
Bild: ocworkbench
Überraschend ist, dass auch nach dem Rooten des Smartphones und dem Installieren einer anderen Firmware
auf dem Gerät die Übertragung der Daten im Hintergrund weiterhin stattfindet. Ob dieser Datenaustausch
lediglich zur Erstellung eines Backups für die Nutzerdaten dienen soll oder die Informationen
weiter verwendet werden, ist noch unklar. Allerdings wurde vor einigen Wochen bekannt,
dass in einigen anderen Geräten chinesischer Hersteller auch Abhörsoftware installiert ist. Dies ist beispielsweise beim Star N9500, einem Plagiat des Samsung Galaxy S4, der Fall.