Nach Netflix: Auch YouTube und Amazon drosseln Bildqualität in Europa (Update)
Auch YouTube drosselt jetzt die Streamingqualität
picture alliance/Carsten Rehder/dpa
Nach Netflix wird auch YouTube die Bildqualität in
Europa etwas verschlechtern, um die Netze in der Coronavirus-Krise zu
entlasten. Alle Videos sollen zunächst in den kommenden 30 Tagen nur
noch in Standard-Auflösung statt HD-Qualität übertragen werden, wie
die zu Google gehörende Videoplattform heute ankündigte.
EU-Kommissar Thierry Breton, der die Maßnahme angestoßen hatte,
begrüßte den Schritt.
Besseres Bild = Mehr Datenverbrauch
Auch YouTube drosselt jetzt die Streamingqualität
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Bei einer höheren Bildauflösung gibt es ein schärferes Bild, weil
mehr Pixel dargestellt werden. Dafür werden aber auch mehr Daten
übertragen. Netflix empfiehlt für HD (High Definition) eine
Internet-Geschwindigkeit von fünf Megabit pro Sekunde, während es bei
Standard-Auflösung drei Megabit pro Sekunde sind. Einen richtig
großen Sprung gibt es dann aber bei dem noch besseren
Ultra-HD-Format: Hier werden zum Beispiel bei Netflix 25 Megabit pro
Sekunde benötigt. Auch auf YouTube gibt es Ultra-HD-Videos.
Netflix hatte nach Gesprächen mit Breton bereits am Donnerstagabend angekündigt, den Datendurchsatz in Europa für zunächst 30 Tage zu drosseln. Die Netflix-Nutzer sollten trotzdem einen Dienst mit "guter Qualität" bekommen, versicherte die US-Firma. Nach Einschätzung des Unternehmens wird Netflix durch den Schritt aber 25 Prozent weniger Datenverkehr verursachen.
In Europa gibt es insgesamt die Sorge, dass die verstärkte Heimarbeit und Nutzung von Unterhaltungsangeboten die Netze verstopfen können. Internet-Anbieter versicherten bisher, dass sie den Anstieg schultern können.
Update 16:15 Uhr: Auch Amazon Prime Video drosselt Videos
Nach Netflix und YouTube hat nun auch Amazon Prime Video angekündigt, die Streaming-Qualität in Europa für zunächst 30 Tage zu reduzieren. Das berichtet der Guardian unter Berufung auf einen Amazon-Sprecher.
Auf diesem Weg will Amazon dazu beitragen, dass die Netzwerke nicht überlastet werden. Die Kunden sollen dennoch eine akzeptable Streaming-Qualität bekommen. Vor allem durch Videokonferenzen im Homeoffice rechnen Experten damit, dass das Internet deutlich stärker als in "normalen Zeiten" in Anspruch genommen wird.
Auch in anderen Ländern wie der Schweiz und Spanien ist Netzüberlastung ein Thema. Mehr dazu lesen Sie in einer weiteren News.
Mehr zum technischen Hintergrund der Drosselung bei Streaming Services in unserem nachfolgenden Artikel Drosselung bei Netflix, YouTube und Co. - was bedeutet das?