Smart-Home-Standard Z-Wave: Das steckt dahinter
Die Heizung und Waschmaschine mit dem Handy fernsteuern oder zuhause von unterwegs die Rollos herunterlassen: Möglich machen dies Geräten aus dem Smart-Home-Bereich. Doch diese würden nicht so funktionieren, wie sie sollen, wenn es nicht die Übertragungsstandards wie Z-Wave, ZigBee oder DECT geben würde. Mit Hilfe dieser Smart-Home-Standards kann der Nutzer sein komplettes Zuhause automatisieren. Doch es gibt Unterschiede zwischen den Standards und einer davon sticht aus der Menge hervor: der Smart-Home-Distributor Z-Wave.
Z-Wave hat erstmalig auf der IFA einen großen Stand und informiert alle Smart-Home-Interessenten über die Neuheiten.
Wir hatten auf der IFA in Berlin die Gelegenheit, ein aufschlussreiches Gespräch mit Mike Lange, dem Marketing- und Vertriebs-Leiter von Z-Wave,
zu führen. Dieser hat uns kurz etwas über das Unternehmen und die Vorteile von Z-Wave gegenüber ZigBee und Co. erzählt.
So kann Z-Wave als eine Art offener Standard im Smart-Home-Bereich angesehen werden, für den jeder Hersteller
von Smart-Home-Geräten passende Komponenten entwickeln an.
Laut Lange stehen dafür die notwendigen Protokolle - wie auch
das Sicherheitsprotokoll - frei zur Verfügung. Insbesondere den Punkt "Sicherheit" - betont Lange im Gespräch - ist bei Smart Home
ein wichtiges Thema.
So sei Z-Wave vor Hackern geschützt - das Sicherheitsprotokoll samt dem Schlüssel sei dementsprechend optimiert.
Bei der Konkurrenz - meint Lange - verhält es sich da schon etwas anderes. So sei beispielsweise der Smart-Home-Standard Zigbee,
auf den die Telekom bei ihrer Smart-Home-Lösung Qivicon setzt, bereits gehackt worden. Durch das offene System von Z-Wave
sind auch mehr Anwendungen als bei einer geschlossen Insel-Lösung nutzbar.
Szenarien für Geräte mit Z-Wave
Bild: teltarif.de
Was steckt hinter Z-Wave?
Z-Wave ist an sich hierzulande noch als wenig bekannt einzustufen, allerdings existieren schon viele Smart-Home-Produkte von diversen Herstellern, die bei ihren Produkten auf Z-Wave setzen - Devolo, D-Link, Western Digital und viele weitere. Der Standard ist vor allem in den USA und Europa verbreitet, hält aber auch mehr und mehr auf den asiatischen Märkten wie China oder Südkorea Einzug in den Haushalten.
Positiv ist auch, dass der Z-Wave-Standard abwärtskompatibel ist, wodurch auch ältere Geräte heute noch kompatibel und verwendbar sind. Des Weiteren hat die Technologie laut dem Unternehmen einen geringen Energiebedarf und eine stabile Funkfrequenz (zwischen 850 und 950 MHz). Auf Nachfrage von teltarif.de, ob es durch Z-Wave-fähige Produkte sowie dem Controller zu Beeinträchtigungen
anderer Geräte kommen kann, meinte Lange, dass Z-Wave keine Störungen verursachen würde.
Z-Wave präsentiert sich auf der IFA
Bild: teltarif.de
Popp Hub als Controller für Z-Wave-Geräte
Z-Wave bietet aber nicht nur den Smart-Home-Standard an sich an, sondern entwickelt in den eigenen Laboren auch eigene Komponenten, die das Unternehmen anderen Firmen zum Beispiel auch als White-Label-Lösung zur Verfügung stellt. Mit dem Popp Hub (IP-Smart-Home-Gateway)
als Controller mit integriertem WLAN und Z-Wave erhält der Nutzer ein kompaktes, quadratisches Gerät, dessen wichtigen Antennen
im inneren integriert sind. Über den Popp Hub lassen sich ohne Aufwand neue Smart-Home-Produkte in ein bestehendes System integrieren. Dabei hat der Anwender die Möglichkeit, per Popp-Hub-App für Android oder iOS von unterwegs auf die Geräte zuzugreifen.
Als Beispiel führte hier Mike Lange Tür-Sensoren an, über die der Nutzer per Fernzugriff die Tür öffnen kann, wenn
ein Familienmitglied seine Schlüssel vergessen hat oder ähnliches. Die Sensoren erkennen die Zustände und lösen dabei die vordefinierten Aktionen aus.
Popp Hub als Z-Wave-Zentrale
Bild: teltarif.de
Testlabore bei Z-Wave
Mike Lange erzählte teltarif.de auch im Gespräch, dass Z-Wave eigene Test-Labore habe, durch die jedes neues Smart-Home-Produkt mit Z-Wave-Unterstützung der verschiedensten Hersteller einen Prozess durchlaufen muss, damit es die Bezeichnung "Z-Wave zertifiziertes Gerät" tragen darf. Dementsprechend kann sich der Nutzer dann auch sicher sein - so Lange -, dass das jeweilige Endgerät samt Z-Wave-Technologie mit dem bestehenden Smart-Home-System kompatibel ist. Die Vernetzung der Geräte soll dabei uneingeschränkt sein. Mike Lange zufolge existieren mittlerweile mehr als 1500 kompatible Geräte auf dem Markt. Zudem nutzen mehr als 375 Hersteller weltweit den Z-Wave-Standard. Alle Geräte und Automatisierungen sollen sich über eine gemeinsame Oberfläche steuern lassen.
Fazit: Generell existieren mittlerweile einige Smart-Home-Lösungen mit verschiedenen Standards - viele Hersteller kochen also ihr eigenes Süppchen. Zwar belebt die Konkurrenz den Markt, doch zu Lasten der Otto-Normal-Verbraucher. Wer diese Smart-Home-Produkte nutzen möchten, sollte sich zunächst darüber informieren, welchen Standard das jeweilige Gerät verwendet. So wird ein ZigBee-Rauchmelder nicht mit dem Popp Hub funktionieren. Wünschenswert wäre somit ein Smart-Home-Standard für alle. Einen ersten guten Ansatz - um alle Smart-Home-Standards zu vereinen - könnte die Telekom mit der neuen Qivicon-Zentrale bieten. Demnach ist in der Smart-Home-Zentrale ab Werk Z-Wave und ZigBee integriert. Zudem besteht die Möglichkeit, über USB-Ports weitere USB-Sticks samt dem jeweiligen Smart-Home-Standard im System zu integrieren.
Die Telekom will mit ihrer Smart-Home-Lösung ein führender Anbieter in Europa werden.