Beschluss

ZDF will Sendungen länger in der Mediathek lassen

Viele Sendungen in den auch mit dem Rund­funk­beitrag der Zuschauer finan­zierten Media­theken der öffent­lich-recht­lichen Sender verschwinden viel zu schnell. Das soll sich beim ZDF nun ändern.
Von dpa /

Das ZDF will seine Mediathek mehr an die Bedürfnisse der Zuschauer anpassen Das ZDF will seine Mediathek mehr an die Bedürfnisse der Zuschauer anpassen
Bild: dpa
Das ZDF will Sendungen und Videos in seiner Media­thek künftig länger als bisher zum Abruf bereit­stellen.

So sollen nach einem neuen Konzept beispiels­weise Maga­zine, Repor­tagen, Talk­shows oder Kaba­rett­sendungen künftig bis zu zwei Jahre statt wie bisher ein Jahr verfügbar sein, teilte der öffent­lich-recht­liche Sender diese Woche in Mainz mit. Das Kinder­angebot tivi.de soll künftig bis zu fünf Jahre abrufbar sein, bislang gilt eine Grenze von zwei Jahren. Die zeit­liche Beschrän­kung für die Media­thek werde aber nicht grund­sätz­lich abge­schafft.

Orien­tiert an den Erwar­tungen der Nutzer?

Das ZDF will seine Mediathek mehr an die Bedürfnisse der Zuschauer anpassen Das ZDF will seine Mediathek mehr an die Bedürfnisse der Zuschauer anpassen
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"Das neue Konzept orien­tiert sich an den Erwar­tungen der Nutze­rinnen und Nutzer, die sich längere Verweil­dauern von Inhalten im ZDF-Online­angebot wünschen", erklärte das ZDF, das auch verstärkt Inhalte in Platt­formen wie YouTube einstellen will.

Außerdem soll es auch Beiträge geben, die nur online abrufbar sind und nicht oder nur lose in Zusam­menhang mit einer ausge­strahlten TV-Sendung stehen. Dabei gehe es etwa um Wissen­schaft oder Kultur, aber auch um Nach­richten.

Möglich sei das neue Konzept durch den neuen Tele­medi­enstaats­vertrag, der Anfang Mai in Kraft getreten sei, erklärte das ZDF. Inten­dant Thomas Bellut stellte das Konzept am Freitag dem Fern­sehrat vor. Nun soll ein Gutachter die Pläne bewerten. Eine Entschei­dung darüber soll im Früh­jahr 2020 fallen.

Die harte Währung im TV- und Strea­ming-Markt ist die Aufmerk­samkeit des Zuschauers. Nur mit ihr lässt sich Geld verdienen. Und so ringen Programm- und Platt­form­anbieter darum, was der Zuschauer bzw. Nutzer auf dem Bild­schirm zu sehen bekommt. Umschalten bleibt glück­licherweise weiterhin erlaubt.

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