Alternative Appstores: Das Für und Wider der inoffiziellen Märkte
Anders als im originalen App Store sind den Entwicklern bei den Shop-Alternativen keine so hohe Hürden für die Aufnahme ihrer Programme im Store gestellt. Apple ist dafür bekannt, neue Software vor der Zulassung streng nach den gängigen Sicherheitsaspekten sowie weiteren, internen Kriterien zu prüfen – mit dem Ergebnis, das es einige Programme erst gar nicht in den App Store schaffen. So bieten die alternativen Stores unter Umständen eine andere Programm-Auswahl - da hier die Software angeboten werden kann, die es nicht durch die Apple-Richtlinien geschafft hat.
Cydia: Alternativer Appstore fürs iPhone lässt sich nur nach Jailbreak installieren
Bild: teltarif.de
Ein Nachteil für die Kunden ist jedoch, dass sie über ungeprüfte Apps möglicherweise
Schadsoftware auf das Handy laden können. Auch kann es vorkommen, dass die Identität
und Seriosität der App-Entwickler in den alternativen Stores nicht ausreichend geprüft
wird. Im Gegensatz dazu setzt Apple für die Einreichung von neuen Anwendungen eine
Apple-ID für den Entwickler voraus. Anhand des Entwicklerkontos lässt sich so die
Herkunft der Apps besser nachvollziehen.
Zu den bekanntesten Alternativen von Apples App Store zählt Cydia. App-Einkäufe über Cydia sind wie beim offiziellen Shop registriert, werden gespeichert und lassen sich jederzeit wieder installieren, ohne die App erneut bezahlen zu müssen. Für die Bezahlung einer kostenpflichtigen App muss sich der Nutzer zunächst über einen Facebook- oder Google-Account registrieren. Anschließend können Käufe via Kreditkarte, Amazon-Konto oder PayPal getätigt werden.
Android: Offeneres System ermöglicht viele Appstore-Alternativen
Aufgrund des offeneren Systems steht für Googles Android die größte Auswahl an alternativen Shops mit einem nativen App-Angebot zur Verfügung. So hat beispielsweise der Online-Händler Amazon erst im vergangenen Jahr kurz vor dem Deutschland-Start seiner Tablet-Reihe Kindle Fire den Amazon App-Shop gestartet. Aber auch GetJar bietet mit über 150 000 Apps eine breite Auswahl an Programmen an. Beide Shops lassen sich direkt über eine App auf dem Smartphone oder Tablet ansteuern.
2012 gestartet: Der App-Shop von Amazon
Bild: teltarif.de
Die Benutzeranmeldung beim Amazon App-Shop erfolgt gesichert über das Amazon-Konto
des Nutzers. Kostenpflichtige App-Käufe werden über die beim Online-Shop hinterlegte
Kreditkarte, via Bankeinzug oder alternativ auch über Gutscheine abgerechnet. Amazon prüft
wie Google die im App-Shop veröffentlichten Apps, wodurch bösartige Programme zum
großen Teil herausgefiltert werden sollten. Auch die Bewertungen der Nutzer, die nur
nach vorherigem Login abgegeben werden dürfen, können dabei helfen, sich einen
Eindruck von einer App zu machen. Als Schmankerl wirbt der Händler in seinem Shop
zudem jeden Tag mit dem Gratis-Download einer sonst kostenpflichtigen App. Negativ
zum Amazon App-Shop ist allerdings anzumerken, dass Updates
im Vergleich zum Google Play Store teils lange auf sich warten lassen, da Amazon mit
der Freigabe nicht immer zeitnah hinterher kommt. Dies ist ein Problem, mit dem leider
viele alternative Appstores zu kämpfen haben.
Auch GetJar wirbt mit kostenlosen Apps, die im Appstore als Gold Apps bezeichnet werden. Diese stehen in der Regel länger als einen Tag zum Download bereit, was dazu führt, dass Nutzer nicht wie bei Amazon täglich in den Shop schauen müssen. Dafür leidet die Abwechslung jedoch ein wenig. GetJar steht Nutzern sowohl als App als auch als Web-Shop in vielen verschiedenen Sprachen zur Verfügung. Die im Shop angebotenen App-Versionen sind zumeist etwas veraltet und erhalten selten oder verzögert Updates.
Auf der letzten Seite stellen wir ausgewählte Android-Appstores vor, die alternative Zahlungsmethoden anbieten und geben Hinweise, woran Sie einen seriösen Shop erkennen.