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Siemens: Communications-Sparte drückt das Ergebnis

Siemens Communications macht viel mehr Verlust als erwartet
Von dpa / ddp / Marie-Anne Winter

Der Siemens-Vorstand rechnet für seinen umsatzstärksten Bereich Communications nach einem Bericht von Capital mit einem Verlust von rund 80 Millionen Euro im laufenden Geschäftsjahr 2004/05 (30. September). Damit würde das Bereichsergebnis um fast 400 Millionen Euro schlechter ausfallen als geplant und außerdem den geplanten operativen Gewinn auf Konzernebene in Gefahr bringen, berichtete das Magazin heute vorab. Ein Sprecher des Industrie- und Technologiekonzerns wollte auf Anfrage keine Stellung dazu nehmen. "Wir kommentieren dies nicht, denn wir veröffentlichen keine Budgetzahlen."

Seit Oktober 2004 fasst Siemens die ehemals unabhängigen Sparten Festnetz und Mobilfunk unter Communicatons zusammen. Der Jahresumsatz soll 17,3 Milliarden Euro erreichen. Dem Bericht zufolge stehen weitere Arbeitsplätze auf dem Spiel. Eine Übersicht über die Mitarbeiterentwicklung im Vergleich zu Wettbewerbern, die Com-Chef Lothar Pauly habe erstellen lassen, zeige, dass Konkurrenten bislang rigoroser durchgegriffen hätten. Während die Siemens-Sparte von 2000 bis 2004 rund 22 Prozent der Stellen gestrichen habe, seien es einschließlich Ausgliederungen beim US-Konzern Lucent 74 Prozent, beim kanadischen Telekom-Ausrüster Nortel 64 Prozent und beim französischen Telekommunikationskonzern Alcatel 57 Prozent der Arbeitsplätze gewesen.

Im ersten Halbjahr des Geschäftsjahres 2004/05 von Oktober bis März habe der Bereich Com noch mit Hilfe eines außerordentlichen Verkaufserlöses 221 Millionen Euro verdient. Hohe Verluste in zwei der acht Com-Bereiche hätten aufgefangen werden können. Allein die Handysparte, die Siemens-Chef Klaus Kleinfeld an einen Partner abgeben möchte, habe mit einem Verlust von 280 Millionen Euro zu Buche geschlagen, das Festnetzsegment mit 60 Millionen Euro.