Quartalszahlen

Drillisch macht weniger Umsatz und gewinnt mehr Vertragskunden

Telekommunikations-Konzern kann mehr Postpaid-Kunden gewinnen
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Drillisch macht Verlust, gewinnt aber mehr Vertragskunden Drillisch macht Verlust, gewinnt aber mehr Vertragskunden
Logo: Drillisch AG
Die Drillisch AG konnte im Vergleich zum ersten Quartal des Vorjahres ihre Vertragskundenzahl auf über 1,6 Millionen steigern. Gleichzeitig fiel der Umsatz auf 74,7 Millionen Euro. Das Konzernergebnis konnte sich fast auf dem Vorjahresniveau halten.

Mit der Reduzierung der freenet-Beteiligung am 20. März geht auch eine Änderung an der Bilanzierung einher, die es bei der Bewertung der Quartalszahlen zu berücksichtigen gilt. Denn mit Wirkung zum 20. März hat Drillisch (in Form seiner Tochterfirma MSP Holding) 13,2 Millionen freenet-Aktien veräußert und im Gegenzug Darlehensverbindlichkeiten getilgt. Drillisch hält aber weiterhin Anteile sowohl an freenet als auch an eteleon. Andere Änderungen zum Vorjahresquartal sind auch durch den Verkauf eines großen Teils der Prepaid-Teilnehmer im Mai 2012 erklärbar - diese wurden beim Ergebnis des ersten Quartals 2012 noch eingerechnet.

Gesamtumsatz fällt, EBITDA steigt leicht

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Der Gesamtumsatz der Drillisch AG fiel im Vergleich zum Vorjahr auf 74,7 Millionen Euro (1. Quartal 2012: 84,2 Millionen Euro). Der bereinigte Umsatz lag bei 76,4 Millionen Euro (1. Quartal 2012: 77,7 Millionen). In diese bereinigte Rechnung floss nicht nur die Veräußerung der Prepaid-Teilnehmer ein, sondern auch die Senkung der Terminierungsentgelte.

Auch im Service-Bereich sank der Umsatz von 75,3 auf 69,9 Millionen Euro. Obwohl der Rohertrag von 27,7 auf 26,2 Millionen Euro fiel, stieg die Rohertragsmarge von 32,9 auf 35,5 Prozent. Das EBITDA, also den Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen, konnte Drillisch von 14,8 auf 16,2 Millionen Euro steigern. Das Konzernergebnis (bereinigt um freenet) blieb mit 9,8 Millionen Euro verglichen mit dem Vorjahr fast gleich (1. Quartal 2012: 9,9 Millionen Euro).

Drillisch kann mehr Kunden für Postpaid-Verträge gewinen

Obwohl die Gesamtkundenzahl von 2,427 Millionen "Teilnehmern", wie Drillisch die Kunden bezeichnet, auf 1,851 Millionenen sank, konnte das Unternehmen mehr Postpaid-Vertragskunden an sich binden. Im ersten Quartal 2012 waren es 1,562 Millionen, im vergangenen Quartal 1,678 Millionen Kunden.

Der Gesamtrückgang resultiert aus dem Verkauf der Prepaid-Kunden - hier sank die Kundenzahl von 865 000 auf nur noch 173 000 Kunden. Die aktuelle Kundenanzahl an MVNO-Teilnehmern beträgt 1,531 Millionen Kunden. Auch hier konnte der Konzern die Kundenzahl steigern, im Vorjahresquartal waren es lediglich 1,211 Millionen Kunden.

Zum ARPU, also dem durchschnittlichen Erlös pro Kunde, macht Drillisch keine Angaben. Es ist aber zu vermuten, dass angesichts der vorliegenden Zahlen (mehr Postpaid-Kunden bei weniger Gesamtumsatz) auch der durchschnittliche Erlös pro Kunde gesunken sein könnte, was kein Drillisch-spezifisches Problem wäre, sondern dem allgemeinen Markttrend entsprechen würde.

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