Benutzer skowo2000@gmail.com schrieb:
Ich habe nach der Tariferhöhung telefonisch gekündigt, wie in der Mail stand. Daraufhin habe ich eine Kündigungsbestätigung erhalten.
Die Kündigung eines Telekommunikationsvertrages erfordert die Textform. Fernmündlich genügt nicht. Am einfachsten erledigt man die Kündigung über den gesetzlich vorgeschriebenen Kündigungsbutton auf der Webseite des Anbieters.
Kurz danach habe ich ein neues Angebot erhalten und die Kündigung zurückgenommen.
Eine Kündigung kann man nicht "zurücknehmen". Es gab ein (neues) Vertragsangebot und dieses kann durch den Kunden angenommen werden oder nicht.
Das Angebot sollte ich durch Anklicken in einer Mail bestätigen. Die Mail kam, sogar dreimal, beim Klicken aber kam immer ein Fehler. Jetzt ist die Kündigung weg, ein neues Angebot aber nicht aktiv, und auch nach langen Hotline-Gesprächen werde ich nur vertröstet.
Zunächst mal den alten Vertrag noch mal (richtig) rechtswirksam kündigen, sofern die Dreimonatsfrist noch nicht abgelaufen ist. Schriftlich oder in Textform mit beweisbarem Zugang. Ob dann irgendwo eine Kündigung drinsteht, spielt dann keine Rolle, nach Ablauf der Frist der Vertrag dann beendet. Es besteht kein Zahlungsanspruch auf den (erhöhten) Monatspreis. Ist die Dreimonatsfrist abgelaufen, endet der Vertrag auf jeden Fall zum Ende der (alten) Vertragslaufzeit und verlängert sich nicht nochmal um zwei zusätzliche Jahre.
Zudem keine "Angebote" annehmen (damit geht eine neue zweijährige Vertragslaufzeit einher), sondern in Ruhe das Vertragsende abwarten. Danach zu einem anderen günstigen Anbieter wechseln. In der Restlaufzeit auch noch mal in Ruhe überlegen, ob Festnetz überhaupt noch sein muss.
Allerdings muss ich sagen, dass ich 1&1 nach 12 Jahren eigentlich nicht als unseriös abgestempelt hatte. Das ist jetzt neu...
Der Markt privater Telekommunikationsanbieter ist in Deutschland in einem Umfeld von 0190-Hotline-Prostitution, 0137-TV-Glücksspielen, Ladengeschäften mit kriminellen Betreibern (siehe Fall Vodafone), sowie Cold-Call- und Haustürdrückergeschäften entstanden. Das Adjektiv "seriös" geht daher nicht ohne Grund der gesamten Branche ab.