Open-RAN: So will die Telekom ihr Netz flexibler ausbauen
Die Deutsche Telekom will ihr Mobilfunknetz noch flexibler und effizienter ausbauen. Dafür setzt der Bonner Telekommunikationskonzern auf Open-RAN (Radio Access Network). Anders als bisher sollen dabei Technik-Komponenten verschiedener Lieferanten zusammen funktionieren. In Neubrandenburg hat die Telekom nun die "O-RAN Town" aktiviert, um die Technik zu erproben.
An bis zu 25 Standorten will der Bonner Netzbetreiber LTE- und 5G-Dienste auf Open-RAN-Basis bereitstellen. Die ersten Standorte habe das Unternehmen jetzt in Betrieb genommen und in das Live-Netz integriert. Dazu gehöre auch die europaweit erste Integration von Massive-MIMO-Funkeinheiten (Multiple Input, Multiple Output), die über die sogenannte O-RAN-Open-Fronthaul-Schnittstelle mit der virtualisierten RAN-Software verbunden sind. Dahinter verbirgt sich der Einsatz einer Vielzahl kleiner Antennen pro Sendeeinheit.
"Bei Open RAN geht es darum, die Flexibilität zu erhöhen, die Komponentenauswahl zu vergrößern und unserer Branche neue Impulse zu geben, um Innovationen zum Nutzen unserer Kunden einzuführen", erklärte Claudia Nemat, im Telekom-Vorstand zuständig für Technologie & Innovation. "Die Einschaltung unserer O-RAN-Town einschließlich Massive MIMO ist ein entscheidender Moment auf unserem Weg, die Entwicklung von Open RAN als wettbewerbsfähige Lösung für den Makro-Einsatz im großen Maßstab voranzutreiben. Dies ist nur der Anfang. Wir werden O-RAN Town im Laufe der Zeit mit einer Reihe von Zulieferpartnern erweitern, um unsere Betriebserfahrung mit hochleistungsfähigem, herstellerübergreifendem offenem RAN weiter auszubauen."
Neues Campus-Netz im Hamburger Hafen
Mit einem Campus-Netz der Telekom steuert und überwacht HHLA Sky ihre Drohne-Flotte
Foto: Telekom
Vor wenigen Tagen hat die Telekom im Auftrag der HHLA Sky, einem Tochterunternehmen der Hamburger Hafen und Logistik AG, den Aufbau eines Campus-Netz im Hamburger Hafen bekannt gegeben. Über dieses Netz will HHLA Sky eine Flotte von Industrie-Drohnen aus einem einzigen Leitstand heraus steuern und überwachen.
Auf den Terminals der HHLA sollen die Flugroboter Containerbrücken und Asphaltflächen inspizieren, um so die Sicherheit auf dem Hafengelände zu erhöhen. Das spare Zeit im Vergleich zu bisherigen Inspektions-Verfahren. Zusätzlich sollen die Drohnen Sensor- und Flugdaten über das Campus-Netz übertragen.
Zu den weiteren Neuerungen, die die Telekom anlässlich des Mobile World Congress (MWC) bekanntgegeben hat, ist die vereinfachte Inbetriebnahme von IoT-Geräten durch einen in Zusammenarbeit mit Amazon Web Services und 1NCE angebotenen "Zero-Touch-Service". Ferner will die Telekom in Kooperation mit Samsung ein für den Massenmarkt geeignetes "grünes" 5G-Smartphone entwickeln. Dieses soll Ende 2022 auf den Markt kommen und sich unter anderen durch eine einfache Reparatur und einen wechselbaren Akku auszeichnen.
In einer weiteren Meldung lesen Sie, welche Neuheiten die Telekom zum 5G-Network-Slicing verraten hat.