Acer Liquid E700: Tri-SIM-Funktion im Test
Was ein Dual-SIM-Handy ist, hat sich in den vergangenen Jahren selbst jenseits der informierten Smartphone-Nutzer herumgesprochen. Beliebt sind sie vor allem im beruflichen Umfeld, wenn es sowohl eine private als auch eine geschäftliche Handyrufnummer gibt, zwei Handys aber nicht gewünscht sind. Beide SIM-Karten können so gleichzeitig in einem Handy genutzt werden. Mit dem Acer Liquid E700 - an einigen Stellen auch als Acer Liquid E700 Trio bezeichnet - wird diese Funktion noch erweitert: Bis zu drei SIM-Karten - alle drei im mittlerweile üblichen Micro-SIM-Format - können gleichzeitig in das Handy gelegt und auch genutzt werden. Dabei befinden sich alle drei im Active-Standby. Wir haben uns dieses spezielle Feature des Liquid E700 im Detail angesehen, einen kompletten Test des Gerätes lesen Sie zu einem späteren Zeitpunkt.
Drei SIM-Karten? Wofür?
Drei MIcro-SIMs in einem Handy: Das Acer Liquid E700 (Trio)
Foto: teltarif.de / Thorsten Neuhetzki
Zunächst sollten wir klären, wofür drei SIM-Karten notwendig sein können. Zugegeben: Vor allem ambitionierte Smartphone-Nutzer werden drei SIM-Karten gleichzeitig
nutzen. So wäre es beispielsweise denkbar, dass ein SIM-Karten-Schacht mit einem reinen Datentarif bestückt wird. Datentarife sind oftmals als Händlerangebote
mit Auszahlung besonders günstig zu haben und kommen mit deutlich höherem Datenvolumen daher als die meisten Discounter-Smartphone-Tarife.
Über derartige Angebote berichtet teltarif.de immer wieder in seiner Schnäppchen-Rubrik. Die beiden anderen SIM-Karten lassen sich dann mit beruflicher und privat
genutzter SIM bestücken.
Ein weiteres Szenario sind Reisen ins Ausland. Wer als Geschäfts- oder Privatmann häufig in ein bestimmtes Land reisen muss oder im Grenzgebiet wohnt, wird
sich freuen, wenn er neben den beiden deutschen SIM-Karten auch eine SIM-Karte aus dem Reiseland in sein Handy stecken kann, um im Ausland jenseits
der von seinem Provider angebotenen Roaming-Pakete auch preiswerter(e) Datennutzung zu realisieren.
Das Acer Liquid E700 (Trio)
Foto: teltarif.de / Thorsten Neuhetzki
Mit drei SIM-Karten-Schächten lässt sich auch eine nahezu flächendeckende Erreichbarkeit in drei von (noch) vier Netzen in Deutschland umsetzen. Wer Telekom, Vodafone und E-Plus oder o2 in seinem Handy nutzt, muss schon intensiv suchen, bis er einen Ort in Deutschland findet, an dem er nicht telefonieren kann. Die Liste der Szenarien lässt sich individuell sicher noch erweitern.
Im Detail: Was kann das Tri-SIM-Handy?
Um eins vorwegzunehmen: Ein LTE-Tri-SIM-Handy ist das Acer Liquid E700 nicht. Es kann lediglich den GSM- und UMTS/HSPA-Standard, unterstützt hier aber nahezu alle möglichen Frequenzbänder. Genutzt werden die Frequenzen um 850 und 900 MHz (GSM/UMTS), 1800 MHz (GSM), 1900 MHz (GSM/UMTS) und 2100 MHz (UMTS). Daten lassen sich dabei grundsätzlich über alle drei SIM-Karten nutzen, es wird lediglich im Einstellungsmenü festgelegt, welche SIM-Karte die Daten transportieren soll. Das ist insofern sinnvoll, als dass so beispielsweise im Ausland einfach per Benutzeroberfläche die Daten-SIM geändert werden kann. Eine gleichzeitige Nutzung ist erwartungsgemäß nicht möglich. Sie würde die Bündelung verschiedener Mobilfunknetze ermöglichen. Dies beherrscht aktuell jedoch kein Smartphone.
Eigentlich sollte das Handy mit dem HSPA+-Standard bis zu 42 MBit/s im Downstream liefern. Das konnten wir im Test jedoch nicht bestätigen. Während wir mit einem iPhone 6 im Telekom-HSPA+-Netz bei mehreren Stichproben immerhin 11 MBit/s bekamen (was angesichts eines auch von zahlreichen anderen Kunden mitten in Berlin genutzten Netzes ein guter Wert ist), erreichte das E700 am gleichen Ort mit gleichem Vertrag und gleichem Testserver aber nur wenige Sekunden zeitversetzt nur 3 bis 6 MBit/s. Dieser Effekt war reproduzierbar. Die Schwachstelle ist hier also offenbar nicht das Netz, sondern die Umsetzung im Handy. Auch nach Wechsel des SIM-Karten-Schachtes wurde die Datenrate nicht besser.