a vendre

Käufer für Sagem gesucht

Französischer Safran-Konzern will Handygeschäft ausgliedern
Von Marie-Anne Winter

Der fran­zösi­sche Safran-Konzern denkt über den Verkauf seiner Handy-Sparte Sagem nach. "Es gibt keinen stra­tegi­schen Willen, diese Akti­vitäten um jeden Preis zu halten", sagte Safran-Chef Jean-Paul Béchat im Gespräch mit dem Handels­blatt. Aller­dings müsse der Preis stimmen.

Safran selbst ist erst vor gut einem Jahr aus der Fusion des Aero­nautik-Spezia­listen Snecma [Link entfernt] mit Sagem hervor­gegangen. Snecma produ­ziert Trieb­werke für Flug­zeuge und Hubschrauber, sowie Fahr­werke. Sagem stellt Handys, Modems und Sicher­heits­elek­tronik her. Im ersten Halb­jahr verzeich­nete die Mobil­funk-Sparte einen Verlust von 24 Millionen Euro. Deshalb werde darüber nach­gedacht, die Handy-Produk­tion zu verkaufen - ähnlich wie das auch bei Siemens und Alcatel der Fall war. Analysten schätzen den Wert der Sparte auf 200 Millionen Euro.

Safran-Chef Béchat geht aller­dings davon aus, dass die Sparte im zweiten Halb­jahr wieder schwarze Zahlen schreiben werde. Daher gebe aber es keinen Druck, wie Siemens die Handy-Sparte schnell und mit Verlust abzu­geben. Anfang September hatte Safran die Koope­ration mit dem chine­sischen Handy-Spezia­listen Ningbo Bird [Link entfernt] ausge­baut. Vertrieb, Forschung und Einkauf sollen gemeinsam erfolgen, die Marken sollen aber getrennt bleiben.

In der Branche werde diese Koope­ration als schritt­weiser Ausstieg aus dem Handy-Geschäft gewertet. Auch Alcatel hatte zunächst mit der chine­sischen TCL koope­riert, aber kurze Zeit später die Handy-Sparte komplett an die Chinesen abge­geben. Genauso wie Alcatel fehle Sagem die kriti­sche Größe im Handy-Geschäft - der Markt­anteil des Herstel­lers liegt bei unter zwei Prozent.