abgebaut

Siemens will sich von 7 000 Mitarbeitern trennen

In Deutschland sollen 2 000 Arbeitsplätze wegfallen
Von dpa / Anja Zimmermann

Der Stellenabbau in der Siemens-Telefonsparte (SEN [Link entfernt] ) hat wesentlich größere Dimensionen als bisher bekannt. Insgesamt stehen weltweit rund 7 000 Arbeitsplätze zur Disposition, hieß es heute in Unternehmenskreisen. In Deutschland will Siemens rund 2 000 Arbeitsplätze streichen, weitere 2 000 Stellen im Ausland. Zusätzlich sollen rund 3 000 Arbeitsplätze durch Partnerschaften oder Auslagerungen wegfallen. Insgesamt sind in der Sparte, die schon seit längerem zum Verkauf steht, weltweit rund 17 500 Mitarbeiter beschäftigt.

Ein Siemens-Sprecher wollte sich heute in München nicht dazu äußern. Die Geschäftsführung der Siemens Enterprise Communications - zuvor Siemens Enterprise Networks - plane, den Arbeitnehmervertretern morgen konkrete Pläne zur zukünftigen Ausrichtung des Unternehmens vorzustellen. Danach werde Siemens auch die Öffentlichkeit informieren. Am Wochenende war zunächst nur von dem Abbau von 3 000 Stellen in Deutschland die Rede gewesen. Der noch SEN genannte Bereich ist im Siemens-Konzern für das Telefonanlagen- Geschäft mit Firmenkunden zuständig.

Der Abbau der Arbeitsplätze in Deutschland wird nach Informationen aus dem Unternehmensumfeld vor allem München treffen, wo derzeit rund 1 700 Mitarbeiter in diesem Bereich arbeiten. Ein weiterer großer Standort der Sparte ist Leipzig mit 630 Mitarbeitern. Dort sollen aber keine größeren Einschnitte geplant sein. Weitere Niederlassungen gibt es unter anderem in Hamburg und im Ruhrgebiet. Der Arbeitsplatzabbau soll vor allem durch natürliche Fluktuation, eventuelle Verkäufe und andere sozialverträgliche Maßnahmen erreicht werden.

SEN ist eines der letzten Überbleibsel des traditionsreichen Siemens-Telekommunikationsgeschäfts. Zuletzt wurde der Großteil der Festnetzsparte Com in ein Gemeinschaftsunternehmen mit Nokia eingebracht. Für SEN wird bereits seit längerem ein Käufer gesucht. Neben Finanzinvestoren sollen auch Alcatel-Lucent und Nortel Networks zu den Interessenten gehören.