OS

Übersicht: Das leisten die Betriebssysteme für Smartphones

Symbian, Windows Mobile, Android, Mac OS X, Blackberry, Palm webOS
Von Ralf Trautmann

Bei Android handelt es sich um ein OS auf Linux-Basis, das zwar von Google initiiert und in seiner Funktion eng mit den Diensten des Suchmaschinen-Giganten verknüpft ist, allerdings mittlerweile von der so genannten Open Handset Alliance mit 47 (namhaften) Hard- und Software-Herstellern getragen wird: Hier sind Größen aus allen ITK-Bereichen wie Intel, Samsung, Sony Ericsson, Motorola, HTC und viele weitere vertreten. Google-Betriebssystem Android

Um das Marktpotenzial vom Android richtig einschätzen zu können, ist es noch etwas zu früh, da mit dem T-Mobile G1 aus dem Hause HTC erst seit kurzem ein passendes Endgerät verfügbar ist. Die breite Unterstützung wird es dem System allerdings aller Wahrscheinlichkeit nach erleichtern, seinen festen Platz im Markt zu finden.

Das OS macht auf den ersten Blick einen aufgeräumten Eindruck, leider hat Android aktuell noch mit einigen Mankos zu kämpfen: Eine Kernfunktion von Android ist die Internet-Nutzung, die es über den integrierten Browser auch gut beherrscht. Allerdings mangelt es zum Beispiel noch an einer Office-Lösung wie auf anderen Smartphones, was das System aktuell für den professionellen Einsatz weniger interessant macht. Zudem fehlt für die multimediale Unterhaltung noch die Flash-Unterstützung (die zum Beispiel zum Abspielen vieler Animationen auf Webseiten benötigt wird), ein Problem, das Android aktuell mit dem iPhone teilt. Das Google-Handy synct auch, vor allem natürlich mit Google-Diensten. Wer den Kalender oder E-Mails im Google-Account abgleichen will, hat daher kein Problem. In Zusammenarbeit mit Microsoft-Lösungen indes sieht es bisher nicht so gut aus, über nachrüstbare Software sind hier zumindest schon Teillösungen verfügbar.

Doch für diese und andere Probleme werden sich mit der Zeit sicher entsprechende Applikationen finden, denn für Android wird schon fleißig entwickelt: Software gibt es zum Beispiel über den Android Market, eine Plattform, die im Gegensatz zum AppStore von Apple bewusst auf ein offeneres Konzept setzt. Hier können Applikationen ohne strikte Kontrolle angeboten werden.

Auf Linux-Basis ist übrigens zum Beispiel mit OpenMoko ein weiteres System verfügbar, das hier aber mangels Marktrelevanz nicht weiter betrachtet werden soll. Dies gilt aktuell auch noch für das LiMo-System der gleichnamigen Foundation, der unter anderem Motorola, NEC und Samsung angehören. Die aktuelle Version R2 von LiMo soll ebenso wie passende Endgeräte auf dem Mobile World Congress kommende Woche vorgestellt werden. Der Netzbetreiber Vodafone hat neben anderen großen, internationalen Mobilfunkanbietern bereits Interesse bekundet. Die auch hier relativ breite Unterstützung könnte dem OS zumindest perspektivisch eine gewisse Chance auf dem Markt geben.

Mac OS X für Smartphones: Restriktive Software-Versorgung

Apple hat bei der (Weiter-)Entwicklung seiner mobilen Variante des Mac OS X (es handelt sich um eine abgespeckte Version, die auf Grund der vom klassischen Computer abweichenden CPU-Familie portiert wurde) einen großen Vorteil: Das System kommt nur auf der sehr überschaubaren Palette der verschiedenen iPhone-Smarthpones zum Einsatz, die sich zudem zwar in einigen Punkten gravierend unterscheiden (zum Beispiel mit UMTS-Unterstützung oder nur EDGE), bezüglich der Steuerung allerdings gleichen. Das macht im Gegensatz zu Symbian oder Windows Mobile eine sehr individuelle Anpassung des OS an die Hardwaregegebenheiten möglich und ist sicher auch ein Faktor für den hohen Bedienkomfort des iPhones. Wer zu Hause einen Mac stehen hat, wird darüber hinaus auch bei diesem OS zum Beispiel mit dem Safari-Browser auf alte Bekannte stoßen. Kult-Smartphone:
iPhone mit Mac OS X

Restriktiv ist beim iPhone allerdings die Software-Versorgung gestaltet: Diese erfolgt (zumindest offiziell) ausschließlich über den so genannten AppStore, und den hat Apple fest in der Hand. Hierüber können auch Fremd-Anbieter Applikationen bereitstellen, was auf das Smartphone des Endanwenders kommen kann, entscheidet allerdings schlussendlich Apple. Umgangen werden kann dies lediglich über einen so genannten Jailbreak, also das Entsperren des Gerätes, der mittels Lösungen von diversen Hacker-Gruppen möglich ist. Allerdings beeinträchtigt dies auch die Garantie-Ansprüche des Nutzers.

Das iPhone steht irgendwo zwischen Smartphone und Unterhaltungs-Endgerät. So synchronisiert auch das Apfel-Handy relativ problemlos mit Outlook. Trotz des Apple-kontrollierten Shop-Konzeptes ist die Zahl der verfügbaren Anwendungen groß, wenngleich auch der Anteil von Unterhaltungsanwendungen vergleichsweise hoch ist. Allerdings hat das iPhone auch mit ein paar Besonderheiten zu kämpfen, die sich unter anderem aus dem restriktiven Shop-Konzept ergeben: So gibt es zum Beispiel (wie schon bei Android) aktuell keine Flash-Unterstützung, auch Java-Applikationen sind mangels entsprechendem "Software-Unterbau" nicht lauffähig. Außerdem "darf" das iPhone kein Multitasking unterstützen, das heißt bis auf wenige Ausnahmen nicht mehrere Anwendungen gleichzeitig ausführen: Technisch ist dies, wie bei nahezu jedem anderen Smartphone auch, möglich (und nach einem Jailbreak auch nutzbar), wird aber von Apple unterbunden. Begründet wird dies mit der daraus resultierenden (zu) hohen Prozessorlast. Trotz allem wird auch das Apple-OS kontinuierlich weiterentwickelt, so dass für die genannten Widrigkeiten nicht das letzte Wort gesprochen ist.

Auf der folgenden Seite erfahren Sie Details zum RIM OS der Blackberrys sowie Details zum neuen Palm-Betriebssystem webOS.

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