connect: Diese Netze erhalten die Note "überragend"
Wie berichtet hat die Deutsche Telekom zum zehnten Mal in Folge den connect Netztest in Deutschland gewonnen. Mit 926 Punkten erreichte das Mobilfunknetz des Bonner Betreibers die Note "sehr gut". Damit lässt die Telekom zwar Vodafone und Telefónica hinter sich. Im Vergleich zu den Netzen in Österreich und der Schweiz zeigt sich aber, dass es in Deutschland nach wie vor Luft nach oben gibt. Und das gilt auch für den Testsieger.
Auch die österreichische Tochtergesellschaft der Deutschen Telekom, Magenta, kommt auf ein besseres Ergebnis als die deutsche Konzernmutter. Zum dritten Mal in Folge hat Magenta den connect Netztest in der Alpenrepublik gewonnen. Das Unternehmen erreichte 955 Punkte. Das ist die gleiche Punktzahl wie im vergangenen Jahr. Damit erhält Magenta als einziger Netzbetreiber in Österreich die Note "überragend".
Im Netztest konnte das Unternehmen sowohl in der Sprach- als auch in der Daten-Kategorie die meisten Punkte erzielen. Geht es um den mobilen Internet-Zugang, dann konnte der Betreiber - wie auch die Deutsche Telekom in Deutschland - auch durch den bereits weit fortgeschrittenen 5G-Ausbau punkten. Beim Walktest in Großstädten wurden 566,7 MBit/s im Downstream gemessen.
Magenta gewinnt den Netztest in Österreich
Logos: Connect/Swisscom, Grafik: Connect, Montage: teltarif.de
So schnitten A1 und Drei ab
Die beiden anderen österreichischen Mobilfunk-Netzbetreiber, A1 und Drei, haben sich gegenüber dem vergangenen Jahr leicht verschlechtert. Sie erreichen aber immer noch die Note "sehr gut". A1 kommt in der Gesamtwertung auf 940 Punkte, für Drei wurden 892 Punkte ermittelt. Dabei galten in Österreich die gleichen Bedingungen wie in Deutschland. Für die Sprachtelefonie wurden bis zu 320 Punkte vergeben, für den mobilen Internet-Zugang bis zu 480 Punkte und 200 Zähler kamen durch Crowdsourcing zusammen.
Der Abstand zwischen A1 und Magenta ist denkbar knapp. Für die Note "überragend" fehlten dem Unternehmen nur zehn Punkte. Während das Ergebnis für den mobilen Internet-Zugang, bei dem jetzt auch das 5G-Netz berücksichtigt wurde, stabil blieb, fiel A1 bei der Sprachtelefonie gegenüber dem vergangenen Jahr leicht zurück. Betrachtet man nur das Crowdsourcing, so liegt A1 wiederum sogar vor Magenta.
Drei hat sich gegenüber dem Vorjahr in allen Test-Kategorien leicht verschlechtert, kommt aber dennoch weiterhin auf die Note "sehr gut". Vor allem beim Crowdsourcing war der kleinste der österreichischen Netzbetreiber nur knapp hinter dem Gesamtsieger. Insgesamt können die Provider in der Alpenrepublik besser als ihre Kollegen in Deutschland überzeugen. Magenta und A1 bündeln bei LTE bis zu vier Träger, sodass im Magenta-Netz bis zu 750 MBit/s beim mobilen Internet-Zugang erreicht wurden. A1 folgt mit 387 MBit/s und Drei mit 246 MBit/s.
Schweiz: Zwei Netze sind "überragend"
In der Schweiz hat connect gleich zwei von drei Netzen als "überragend" bezeichnet und selbst der drittplatzierte Anbieter, Salt, kommt immer noch auf die gleiche Punktzahl in der Gesamtbewertung wie die Deutsche Telekom als Gewinner des Netztests auf dem deutschen Markt. Damit setzt sich das Bild aus den vergangenen Jahren fort, denn es hat bereits Tradition, dass die schweizerischen Netze die höchste Qualität im DACH-Raum haben.
Den Unterschied macht beispielsweise die Verfügbarkeit der Mobilfunknetze in den Zügen der schweizerischen Bahnen. connect bezeichnet es als "eine kleine Sensation", dass alle drei Netzbetreiber in der Eidgenossenschaft bei Download-Tests im Zug eine Erfolgsquote von bis zu 100 Prozent aufweisen. Da können die Netze in Österreich und erst recht in Deutschland nicht mithalten.
Aber auch abseits der Züge wissen Swisscom, Sunrise und Salt zu überzeugen. Bis zu vier LTE-Träger werden kombiniert. 5G gibt es bei Swisscom und Sunrise nicht nur in den Städten, sondern in hohem Maß auch in der Fläche. Dabei liegen beide Netzbetreiber dem Test zufolge gleichauf. Salt hat mit dem Aufbau seines 5G-Netzes erst begonnen. Daher bleibt die Verfügbarkeit noch hinter der in den anderen schweizerischen Netzen zurück.
Swisscom mit hauchdünnem Vorsprung vor Sunrise
Logos: Connect/Swisscom, Grafik: Connect, Montage: teltarif.de
Swisscom und Sunrise mit Kopf-an-Kopf-Rennen
In der Gesamtbewertung liefern sich Swisscom und Sunrise ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Dieses konnte die Swisscom mit 960 Punkten knapp für sich entscheiden. Sunrise kommt auf 955 Punkte und erreicht genauso wie die Swisscom die Note "überragend". Entscheidend für den kleinen Vorsprung von Swisscom sind die Telefonie und die Ergebnisse beim Crowdsourcing. Betrachtet man nur den mobilen Internet-Zugang und speziell den neuen Netzstandard 5G, so liegen Swisscom und Sunrise gleichauf.
Swisscom holt damit zum dritten Mal den Gesamtsieg in der Eidgenossenschaft. Salt hingegen konnte sich als einziger schweizerischer Netzbetreiber im Vergleich zum connect Test vor einem Jahr verbessern. Das gilt den Angaben zufolge gleichermaßen für die Telefonie und den mobilen Internet-Zugang, obwohl Salt mit dem 5G-Auf- und Ausbau noch ganz am Anfang steht. Der Betreiber erreicht aber in seinen ersten 5G-Zellen bereits gute Ergebnisse.
Eine Besonderheit des Netztests in der Schweiz waren die für 5G verwendeten Smartphones. In Abstimmung mit den Netzbetreibern wurde anstelle des in Deutschland und Österreich genutzten Samsung Galaxy S20+ das noch aus dem Vorjahr stammende Samsung Galaxy S10 5G genutzt. Warum diese Sonderregelung getroffen wurde, ist nicht bekannt.
In einer weiteren Meldung lesen Sie, welches Ergebnis der diesjährige Netztest der Computer BILD hat.