Skype als Messenger

Skype - mehr als nur Videotelefonie

Mitt­lerweile zeichnet sich Skype nicht nur durch Video­tele­fonie, sondern auch durch Messa­ging aus. Die Erwei­terung des Port­folios ermög­licht es dem Anbieter sich in die voll­stän­dige Konkur­renz zu etablierten Kurz­mittei­lungs­diensten zu begeben.
Von Julian Ruecker

Skype - Videotelefonie und Nachrichten Skype - Videotelefonie und Nachrichten
Logo: Skype, Foto/Montage: teltarif.de
Mit dem Dienst Skype verbinden auch heut­zutage noch viele Nutzer ihre ersten Video­tele­fonate. Mitt­lerweile verfügt das Port­folio von Skype hingegen über einiges mehr, beispiels­weise Instant-Messa­ging.

Damit wagt der Dienst aus dem Hause Micro­soft den Schritt in die Konkur­renz zu WhatsApp, Face­book und Co. Während andere Dienste mit ausgie­bigen Chat-Ange­boten star­teten und anschlie­ßend Video­tele­fonate hinzu­fügten, verläuft Skypes Entwick­lung genau gegen­läufig. Was den Dienst mitt­lerweile auszeichnet erfahren Sie hier.

Verfüg­barkeit und Voraus­setzungen

Skype ist grund­sätz­lich sowohl für Mobil­geräte als auch für Desktop-Anwender verfügbar. Dies gilt auch für das Messenger-Angebot. Dabei ist Skype sowohl für Nutzer von Linux, macOS und selbst­verständ­lich Windows erhält­lich. Ebenso gibt es die Möglich­keit der Nutzung im Browser. Wich­tigste Voraus­setzung zu Beginn ist das Vorhan­densein eines Micro­soft-Kontos, ohne das sämt­liche Micro­soft-Dienste, einschließ­lich Skype, nicht verwendet werden können.

Ebenso gibt es die App für Apple-Geräte im App Store (für iOS 14 oder höher) und für Android-Geräte im Google Play Store (für Version 8.0 oder höher) für Anwender der mobilen Version. Wenig verblüf­fend hatten auch Nutzer von Micro­softs XBox die Möglich­keit, auf den Dienst zurück­zugreifen. Mitt­lerweile wurde die Unter­stüt­zung für XBox-Konsolen (Xbox-Serie X/S und Xbox One) jedoch einge­stellt. Die einzelnen System­anfor­derungen können im Detail auf dieser Seite nach­gelesen werden. Skype - Videotelefonie und Nachrichten Skype - Videotelefonie und Nachrichten
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Die wich­tigsten Funk­tionen

Aushän­geschild des Dienstes ist nach wie vor die Video­tele­fonie. Ob in Einzel- oder Grup­penge­sprä­chen lassen sich Gespräche via Internet Face-to-Face führen. Skype bietet darüber hinaus unter anderem die Möglich­keit, Gespräche aufzu­zeichnen oder mit einem Live-Unter­titel zu versehen. Ein beson­ders bemer­kens­wertes Feature ist die Bild­schirm­über­tragung, mit deren Hilfe sich mehrere Gesprächs­partner gemeinsam beispiels­weise eine Präsen­tation anschauen können.

Wie eingangs beschrieben, bietet Skype mitt­lerweile auch einen üppig ausge­prägten Messenger-Dienst an. Dieser ähnelt vom Design, nicht zuletzt durch das vornehm­lich blau-weiße Farb­bild, in gewisser Weise dem Face­book Messenger. Wie die Konkur­renz verfügt auch der Skype Messenger über zahl­reiche Emojis und Text-Verzie­rungen.

Wie berichtet bringt Micro­soft mit Bing in Skype die KI auch in seine Messenger-Soft­ware. Diese soll als sein eigener "copilot" fungieren und per Chat auf Fragen antworten. Wie auch bei anderen Chat­bots gehen die Dienste von Bing in Skype jedoch über simples Frage­stellen hinaus. So kann dieser beispiels­weise auch auf Bitte Nach­richten erstellen, Gedichte schreiben und vieles mehr. Dabei ist dieser Dienst nicht nur in Privat-Chats, sondern auch in Gruppen-Chats nutzbar. Dementspre­chend kann "@Bing" inter­aktiv als weiterer Chat­partner in jegliche Kommu­nika­tion einge­bunden werden.

Neben Bing in Skype steht mit dem Sprach-Assis­tenten Cortana eine weitere Möglich­keit zur Verfü­gung, schnelle intel­ligente Antworten oder nütz­liche Tipps wie nahe Restau­rants oder ähnli­ches zu erhalten.

Bing in Skype Bing in Skype
Bild: Skype
Die Echt­zeit­über­set­zung von Sprach­anrufen, Video­anrufen und Chat­nach­richten per Skype Trans­lator erlaubt die Kommu­nika­tion mit Anders­spra­chigen, ohne Kennt­nisse der fremden Sprache zu haben. Anfangs kann der Sprach­über­setzer Unter­hal­tungen in elf Spra­chen über­setzen, darunter Arabisch, Chine­sisch (Mandarin), Deutsch, Englisch, Fran­zösisch, Italie­nisch, Portu­gie­sisch (Brasi­lien), Russisch und Spanisch, der Text­über­setzer über­setzt Chat­nach­richten in mehr als 60 Spra­chen. Zu beachten ist jedoch, dass nicht jede Funk­tion in jedem Land oder jeder Region mit jedem Gerät verfügbar und nutzbar ist. Den vollen Funk­tions­umfang von Skype können Sie auf dieser Seite entde­cken.

Anrufe ins In- und Ausland

Mit Skype-to-Phone sind auch Anrufe in Fest- und Mobil­funk­netze im In- und Ausland möglich, also benö­tigt der Gesprächs­partner weder einen Internet-Anschluss noch Skype. Voraus­setzung für die Nutzung ist ausrei­chend Skype-Guthaben oder ein Abon­nement, das beides auf der Home­page erworben werden kann. Guthaben ist für 5, 10 oder 25 Euro erhält­lich. Für 10 Euro können beispiels­weise etwa 416 Minuten lang Skype-Gespräche inner­halb des deut­schen Fest­netzes (2,4 Cent pro Minute) geführt werden, bei Anrufen in das deut­sche Mobil­funk­netz (10,3 Cent pro Minute) sind es etwa 29 Minuten.

Die Abon­nements enthalten je nach Anruf­ziel verschie­dene Pakete mit Frei­minuten, die für Anrufe in Fest- und/oder Mobil­funk­netze genutzt werden können. Beispiels­weise kosten 400 Frei­minuten in deut­sche Fest- und Mobil­funk­netze bei jähr­licher Zahlung (exklu­diert etwaige Rabatte/Aktionen) 6,63 Euro, was einem Minu­ten­preis von etwa 1,60 Cent entspricht. Je nach Tele­fonie-Verhalten (Ziel­land, Häufig­keit, Mobil- oder Fest­netz etc.) kann also ein Guthaben-Paket oder auch ein Abon­nement am güns­tigsten sein, sodass vor der Entschei­dung und dem Erwerb ein kurzer Vergleich ratsam ist. Zu beachten ist außerdem, dass sich die Abon­nements auto­matisch verlän­gern. Sollte der Wunsch bestehen, das Abon­nement zu kündigen, muss dies drei Tage vor Verlän­gerungs­datum geschehen.

Skype-Account löschen

Grund­sätz­lich haben Nutzer die Möglich­keit, Skype zu deak­tivieren oder Skype gänz­lich zu löschen. Diese Unter­schei­dung ist beson­ders deshalb wichtig, da Micro­soft seine Dienste unter einem Schirm anbietet. Das verein­facht häufig die Verwal­tung verschie­dener Apps, wie Skype, XBox Live oder OneDrive, macht das Löschen einzelner Accounts aber unmög­lich. Denn per se verfügen Nutzer, seit 2011, nicht über einen geson­derten Skype-Account, viel eher eben über ein Micro­soft-Konto, inner­halb dessen sich Skype befindet. Eine voll­stän­dige Löschung des "Skype-Accounts" ist somit nur in Verbin­dung mit der Löschung des Micro­soft-Kontos möglich.

Wer dies vermeiden will, sollte seinen Skype-Zugang ledig­lich deak­tivieren. Dazu können Nutzer über ihr Profil­bild auf die Einstel­lungs­optionen gelangen. Hier besteht nun die Möglich­keit, sämt­liche Benach­rich­tigungs­wege stumm zu schalten und darüber hinaus zu deak­tivieren, dass andere Skype-User den betref­fenden Nutzer­namen in der Such­leiste finden können. Damit wird der Account quasi unsichtbar und stumm geschaltet.

Daten­schutz

In Sachen Sicher­heit ergeben sich bei Skype ähnliche Bedenken wie bei anderen US-ameri­kani­schen Firmen. Da die betref­fenden Server sich weit­gehend der Kontrolle durch euro­päisches Recht entziehen können, sollten Nutzer achtsam sein.

Zu über­zeugen weiß die App aller­dings aufgrund der gebo­tenen Ende-zu-Ende-Verschlüs­selung. Diese ist bei Skype stan­dard­mäßig vorge­sehen und bietet einen hohen Daten­schutz für die Kommu­nika­tion. Auch, dass Inhalte gesen­deter und empfan­gener Nach­richten bei einge­henden Mittei­lungen verborgen bleiben, trägt zur allge­meinen Sicher­heit der Nach­richten gegen­über Unbe­fugten bei.