Outdoor-Smartphone

Cyrus CS 23 im Test: Smartphone für 13 Stunden Dauerbetrieb

Das Cyrus CS 23 ist ein Outdoor-Smartphone mit Dual-SIM und LTE für raue Umgebungen. Im Test kann es mit einer sehr langen Akkulaufzeit von über 13 Stunden überzeugen. Doch der Käufer muss Kompromisse machen.
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Wie schon beim Cyrus CM 16 ist auch beim Cyrus CS 23 der Akku wechselbar. Das bedeutet, dass der Hersteller bei einer abnehmbaren Akku-Klappe trotzdem Wasser- und Staubdichtigkeit garantieren muss. Cyrus hat dies bei beiden Geräten durch Schraubverbindungen gelöst. Zum Abnehmen des Deckels muss der Anwender zwei Schrauben lösen. Dem Cyrus CS 23 liegt dazu ein Öffnungswerkzeug bei - das Gerät kann also ohne die Suche nach einem Schraubenzieher in Betrieb genommen werden. Das Öffnungswerkzeug passte hierbei besser in die Schlitz-Schrauben als das des Cyrus CM 16.

Nach dem Abschrauben des Akkudeckels werden die beiden SIM-Kartenslots und der microSD-Schacht sichtbar. Hierbei ist zu erwähnen, dass beide SIM-Karten im Micro-SIM-Format vorliegen müssen. Ist der aufgrund seiner Kapazität etwas klobige Akku eingesetzt, wird der Akkudeckel wieder aufgesetzt und mit den beiden Schrauben fest verschraubt.

Micro-USB hinter einer Klappe Micro-USB hinter einer Klappe
Bild: teltarif.de / Alexander Kuch
Nach dem ersten Einschalten folgt die typische Einrichtungs-Routine von Android, in deren Verlauf ein WLAN gesucht sowie die Daten eines Google-Kontos eingegeben werden können. Anschließend ist das Smartphone betriebsbereit. Spezielle vorinstallierte Apps außer den Android-Standard-Anwendungen sind Instagram sowie die Push-to-talk-Anwendung Zello, für die ein Account notwendig ist. Rückseite des Smartphones Rückseite: Kameramodul, SOS-Taste, Akku-Deckel mit Schrauben, Lautsprecher
Bild: teltarif.de / Alexander Kuch

Netzwerk und Telefonie per Dual-SIM

In unserem Test wechselte das Cyrus CS 23 zwischen LTE Cat. 4 und WLAN schnell hin- und her. LTE und UMTS wird allerdings nur auf dem ersten SIM-Kartenslot unterstützt, der zweite beherrscht nur GSM und GPRS.

Beim Telefonieren stellten wir fest, dass das Cyrus CS 23 über ein Dual-SIM-Modul im Dual-Standby verfügt. Das Smartphone hat also nur eine Empfangseinheit. Als wir mit der ersten SIM-Karte ein Telefonat starteten und anschließend die zweite SIM-Karte anriefen, ertönte der Hinweis, dieser Teilnehmer sei momentan nicht erreichbar. Findet gerade kein Telefonat statt, sind natürlich beide SIM-Karten ins Netz eingebucht und auch erreichbar.

Bei der Sprachqualität bekleckerte sich das Cyrus CS 23 nicht gerade mit Ruhm. Obwohl wir im Test per UMTS telefonierten, klang das Telefonat im Telekom-Netz wie ein etwas vernuscheltes GSM-Telefonat, abgeschnittene Silben gab es allerdings nicht. Gar nicht zufrieden waren wir mit dem auf der Rückseite in einen Schlitz eingelassenen Lautsprecher: Schon bei geringer Lautstärke quäkte dieser und bot einen verzerrten Klang, was sich bei zunehmender Lautstärke noch verstärkte. Akku und Öffnungswerkzeug Zum Einsetzen des Akkus muss mit dem Öffnungswerkzeug der Deckel abgeschraubt werden.
Bild. teltarif.de / Alexander Kuch

Leistung, Akku-Wunder und Kamera

Bei einem 1-GHz-Prozessor darf man nicht allzu viel Leistung erwarten. Bei anspruchsvollen 3D-Rendering-Tests lieferte das Handy bei der Bildrate Werte von neun bis 22 fps ab - ein Ruckeln war deutlich sichtbar. Ein Arbeitshandy wird aber eher selten für Spiele benutzt, und wer auf dem Handy spielen will, sollte das Cyrus CS 23 mit seinem 4-Zoll-Display und der geringen Auflösung ohnehin nicht kaufen. Musik und Videos waren aber ruckelfrei abspielbar.

Eine wirkliche Sensation lieferte das Cyrus CS 23 allerdings bei der Akku-Laufzeit ab. Smartphones mit einer Akku-Kapazität von 5000 mAh oder mehr gibt es nur sehr wenige. Beispiele sind das Acer Liquid Zest Plus, Archos 50 Saphir, Asus Zenfone Max oder das Allview P8 Energy. Allerdings ist zu vermuten, dass die großen und leuchtstarken Displays und leistungsfähigen Chips dieser Smartphones den Akku recht schnell leersaugen.

Foto der Kamera mit Farbverfälschungen Foto der Kamera mit Farbverfälschungen
Bild: teltarif.de / Alexander Kuch
Die Akkulaufzeit testen wir mit dem Tool PCMark. Dieses Tool simuliert typische Smartphone-Anwendungen wie Surfen, Office-Dokumente anschauen sowie Videos abspielen. Schon während der Testphase wunderten wir uns, dass nach rund sieben Stunden der Test immer noch lief. Letztendlich machte das Cyrus CS 23 erst nach sage und schreibe 13 Stunden und 48 Minuten schlapp. Wohlgemerkt: Während dieser ganzen Zeit war der Bildschirm eingeschaltet und auf die höchste Helligkeitsstufe gestellt. Das dürfte dem Cyrus CS 23 momentan kaum ein anderes Smartphone nachmachen.

Die Kamera des Cyrus CS 23 eignet sich zwar für Schnappschüsse, große Wunderwerke darf man allerdings nicht erwarten. Die Bilder sind zwar scharf und auch farbkräftig, allerdings verfälscht die Kamera auch manche Farben und betont beispielsweise Rottöne stärker als notwendig. Beim Fotografieren von Gebäuden sind stürzende Linien sichtbar, auch wenn man das Handy nur ganz leicht angekippt hat. Mit aktuellen Smartphone-Kameras kann das Kamera-Modul also nicht mithalten.

Fazit: Robustes Akku-Wunder für raue Umgebungen

PRO
  • robust, staub- und wasserdicht
  • sehr lange Akkulaufzeit
  • Dual-SIM
CONTRA
  • schlechter Lautsprecher
  • 2. SIM nur GSM/GPRS
  • niedrige Display-Auflösung
Die Einzelnoten im Handy-Test:
  • Technische Ausstattung: 3
  • Bedienung, Handling, Software: 2
  • Hardware, Verarbeitung, Material: 1
  • Basis-Feature des Handys: 2
  • Einschätzung des Redakteurs: 2
  • Gesamtnote: 2
Das Cyrus CS 23 mit LTE und Dual-SIM ist robust und daher auf Baustellen und sonstigen rauen Umgebungen einsetzbar. Ein Highlight ist der starke Akku, der im Test bei eingeschaltetem Display über 13 Stunden lang durchhielt. Android-Anwendungen laufen flüssig auf dem Outdoor-Smartphone, zum Spielen ist es aber nicht geeignet. Punktabzug gabs für die schlechte Sprachqualität und den quäkenden Lautsprecher.

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