Mediengruppe RTL bleibt DVB-T bis mindestens 2019 treu
RTL, RTL 2, VOX und Super RTL bleiben vorerst bei DVB-T
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Bisher war es nur eine Absichtserklärung, jetzt dürfte es aber so gut wie definitiv sein: Die Mediengruppe RTL verbleibt im digital-terrestrischen Antennenfernsehen (DVB-T). Die TV-Programme der Mediengruppe werden, ebenso wie die der konkurrierenden ProSiebenSat.1 Media AG, weiterhin über DVB-T in Nordrhein-Westfalen ausgestrahlt.
Die Medienkommission der Landesanstalt für Medien Nordrhein-Westfalen (LfM) beschloss in ihrer Sitzung vom 11. April, die Zuweisung der Übertragungsapazitäten für DVB-T um jeweils fünf weitere Jahre - bis 2019 - zu verlängern. Die Programmbouquets bestehen aus den Sendern RTL, RTL 2, VOX und Super RTL sowie ProSieben, Sat.1, kabel eins und N24. Die Verlängerung umfasst auch die Sendezeiten für die jeweiligen Regionalfensterprogramme. Es ist die erste offizielle Lizenzverlängerung für RTL. Ursprünglich wollte die Mediengruppe Ende 2014 aus der Technologie aussteigen, kündigte aber Ende 2013 erstmals öffentlich an, die Entscheidung nochmals zu überdenken.
Update vom 16. April: Wie RTL inzwischen mitteilt bedeute die neue Lizenz in Nordrhein-Westfalen doch noch keine definitive Fortsetzung der terrestrischen Verbreitung über DVB-T. Man befände sich einerseits in Gesprächen mit dem Netzbetreiber Media Broadcast und wolle andererseits schauen, ob und wie es mit der Verbreitung der Sender der Mediengruppe nach dem 31. Dezember 2014 weitergeht. Ende Update
Wohl keine RTL-Rückkehr nach Bayern
RTL, RTL 2, VOX und Super RTL bleiben vorerst bei DVB-T
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Auch Zuschauer in Bayern hoffen nach der Kehrtwende von RTL auf einen Wiedereinstieg der Mediengruppe in die DVB-T-Technik. Doch daraus wird wohl nichts. Der Medienrat der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM) hat die Lizenzen für die bis zum 31. Mai lizenzierten Programme kabeleins, Pro7 MAXX, Sat.1 Gold, Sixx, HSE24, Tele5, N24, DMAX und ManouLenz bis 31. Dezember 2015 verlängert. Doch RTL, das im Großraum München und Oberbayern die DVB-T Verbreitung am 31. Juli 2013 gestoppt hatte, blieb unerwähnt. Dafür gibt es einen weiteren Rückzug: Franken Fernsehen aus Nürnberg will nicht mehr über die digitale Terrestrik senden. Einen entsprechenden Antrag hatte der Veranstalter mit den Kosten und einem Zuschauerpotenzial von nur fünf Prozent begründet. Ein Termin für die Abschaltung hat die BLM jedoch noch nicht publiziert.
Weiter Streit um die Zukunft des 700-MHz-Bandes
Unterdessen rief der Plan der Bundesnetzagentur für eine baldige Auktion des 700-MHz-Fernsehbandes zugunsten des Mobilfunks erneut Kritiker auf den Plan. Laut Ulrich Liebenow von der Deutschen TV-Plattform bestehe weder Bedarf noch Investitionsbereitschaft für das 700-MHz-Band, berichtet das aktuelle "Meinungsbarometer Digitaler Rundfunk". Das Frequenzband wird derzeit noch vom digital-terrestrischen Fernsehen genutzt.
Alexander Dobrindt (CSU), Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur, macht an gleicher Stelle jedoch deutlich, dass er die Frequenzvergabe durchziehen wolle, um bis 2018 eine flächendeckende Breitbandversorgung mit mindestens 50 MBit/s zu sichern. Dobrindt wörtlich: "Ein großer Teil der Einnahmen aus den zukünftigen Frequenzversteigerungen der so genannten Digitalen Dividende" soll "in die Digitalbranche zurückfließen".
Staatskanzlei Rheinland-Pfalz übt Kritik an CDU/CSU-Plänen
Die Mediengruppe RTL verbleibt im digital-terrestrischen Antennenfernsehen
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Zuvor hat sich bereits die CDU Rheinland-Pfalz dafür ausgesprochen, das 700-MHz-Band dem digital-terrestrischem Fernsehen zu entziehen, und stößt hierbei auf kräftige Kritik aus der Staatskanzlei: "Die CDU Rheinland-Pfalz verkennt mit ihrer Forderung, das 700-MHz-Band ohne einen gesicherten Umstieg auf DVB-T2 freizugeben, offenbar zugunsten einer schnellen Schlagzeile, was dabei auf dem Spiel steht", erklärte Jacqueline Kraege, Chefin der Staatskanzlei. "Es geht hierbei um nichts weniger, als die Zukunft der Terrestrik, die sicherlich der verbraucherfreundlichste Übertragungsweg ist". DVB-T2 sei als Verbreitungsweg technologie-, "medien- und gesellschaftspolitisch erwünscht und erhaltenswert, "und das nicht nur im Rhein-Main-Gebiet, wo mehr als 500 000 Haushalte DVB-T nutzen". In ganz Europa werde das 700-MHz-Band noch für Rundfunk genutzt. "Wir sollten in Deutschland keine Insellösung wählen. Die CDU versucht sich offenbar zu profilieren, indem sie die Städte gegen die ländlichen Räume auszuspielen versucht", so Kraege weiter. teltarif.de berichtete bereits vor kurzem über die Pläne von CDU/CSU.