Hi,
Benutzer spl schrieb:
Wenn die DTAG meint, bis heute keine echte Festnetz-Flat anbieten zu müssen, und das auch zugibt, ist dagegen nichts zu sagen.
Mir ist bewußt, dass man der DTAG aus formaler Sicht keinen Vorwurf machen kann. Trotzdem gibt es natürlich entsprechende Erwartungshaltungen von Verbrauchern bei Flatrate-Tarifen.
Da finde ich andere Anbieter wie Arcor oder Hansenet viel schlimmer, die teils auch keine echten Flatrates anbieten, es aber nicht offen zugeben.
Man beachte bei Hansenet auch den besonders irreführenden Namen "Talk4Free", obwohl der Tarif nicht nur nicht kostenlos, sondern auch noch keine echte Flatrate ist.
Dass "Free" im TK-Markt nicht unbedingt kostenlos bedeutet, sollte man seit Freenet, wo bekanntlich seit jeher der Schmalband-Zugang kostenlos angeboten wird und die Gebühren lediglich für die telefonische Verbindungszuführung anfallen, wissen - oder auch seit den vielen mit 0€ ausgepreisten DSL-Flats, etc.
Aber ich gebe dir hier recht: bei "Flatrate"-Tarifen sollte man sich umgehend informieren bevor man so einen Vertrag eingeht. Gerade Freenet ist dabei -trotz sicherlich anderer Schwächen- in dieser Hinsicht vorbildlich (zumindest nach dem Tomorrow77-Desaster, nach dem sie aber immerhin die Flat-Gebühren anstandslos erstatteten). Die angebotene Festnetz-Flatrate umfasst neben Verbindungen ins nationale Festnetz auch Verbindungen in die meisten Nachbarländer, nach Italien, Grossbritannien und Spanien und darüberhinaus auch zu 032-NTR-Rufnummern. Mir ist noch nie von irgendjemand zu Ohren gekommen, dass jmd. bei Freenet aufgrund überdurchschnittlicher Nutzung von Flatrates (egal ob Telefonie oder DSL) Probleme bekam.
Im Gegenteil finde ich langsam an der Abwälzung des Zuschlags auf den Kunden durch die DTAG Gefallen, denn die DTAG spielt so der Konkurrenz die Kunden zu,
Aus Wettbewerbssicht kann man das in der Tat so sehen.
die von den Mitbewerbern ersonnenen kostenpflichtigen Servicehotlines oder maliziösen Knebel-Vertragslaufzeiten sind da nur zwei von vielen Merkmalen.
Nun, die Telekom ist da aber bekanntlich auf gutem Wege und übertrifft die Konkurrenz bereits. Bei Arcor kommt man beispielsweise jederzeit gegen eine Ablösezahlung von 100€ aus einem 2-Jahresvertrag heraus. Bei der Telekom dagegen wird im Regelfall in solchen Fällen bis zum Ende der Laufzeit -notfalls ohne Gegenleistung- die volle C&S-Grundgebühr abgebucht - so jedenfalls die gängige Praxis, wenn man nicht an einen Mitarbeiter gerät, der eine kulantere Lösung ermöglicht.
"außer". "Ausser" war nach keiner Rechtschreibung jemals richtig.
Danke für den Hinweis, aber das ist so nicht ganz richtig - außer du siehst die Schweizer Orthographie nicht als Rechtschreibung sondern als Falschschreibung an ;-)
die Telekom bei ihren Festnetzangeboten (nicht dagegen bei Mobilfunk- und VoIP-Angeboten)- den Zuschlag in ihre Mischkalkulation aufnehmen und nicht 1:1 an die Kunden weiterreichen.
Man muss erwähnen, dass rein technisch kein einziger Wettbewerber in der Lage ist, den Zuschlag weiterzureichen, denn es gibt keine in Echtzeit für Wettbewerber erreichbare Portierungsdatenbank für die Festnetzrufnummern. Eine nachträgliche Inrechnungstellung bzw. Zuordnung aufgrund der Inrechnungstellung der Interconnection-Kosten durch die DTAG ist zudem auch nicht möglich, da diese den Wettbewerbern nicht individuell für jede einzelne Verbindung aufgeschlüsselt werden. Selbst wenn der Wille da wäre, wäre das mit den vorhandenen technischen Schnittstellen nicht möglich. Die Telekom verwaltet die Festnetzportierungsdatenbank in Eigenregie und stellt den Wettbewerbern den direkten Zugriff nicht zur Verfügung - anders im Mobilfunkbereich, wo T-Systems die Datenbank für alle Netzbetreiber im Auftrag verwaltet und alle den gleichen Zugang haben.
Die damaligen Versuche waren deshalb von vornherein zum Scheitern verurteilt - sie beruhten ausschliesslich auf der fehlerträchtigen Nutzung der von der BNetzA vergebenen Rufnummernblöcke und umfassten auch Verbindungen zu Arcor - obwohl Arcor gar keinen Zuschlag erhebt.
Die Nutzung der RNB als Basis für den Verbindungspreis weist angesichts der im Festnetz verbreiteten Portierung eine so hohe
Fehlerquote aus, dass ein Zuschlag auf dieser Basis sicher einer rechtlichen Überprüfung nicht standhalten würde.
Da die alternativen Anbieter i.d.R. keine direkte Anbindung ins Netz der zuschlagspflichtigen Citynetzbetreiber verfügen und somit die Gespräche über das Festnetz der Telekom terminieren lassen, zahlen sie sogar das Dreifache für Gespräche in diese Netze im Vgl. zu Gesprächen in das Telekom-Festnetz.
Aktuelle IC-Preise gemäss BNetzA:
Terminierungs-IC Telekom-O.2 (Verbindungen über das Telefonnetz national der Telekom zu anderen nationalen Festnetzen):
Peak (Mo-Fr 9-18h) bei lokaler Zusammenschaltung (EBC-no-transit): 1,15Ct/min zzgl. 0,17Ct/min = 1,32Ct/min jeweils rein netto
Off-Peak (übrige Zeit) entsprechend 0,79Ct/min zzgl. 0,17Ct/min = 0,86Ct/min
Demgegenüber die IC-Kosten für die Gesprächsterminierung im T-Com-Festnetz - IC Telekom - B.1 (Verbindungen in das Telefonnetz national der Telekom): Peak 0,52 Ct/min; Off-Peak 0,36 Ct/min
Dies geht gegenüber den Endkunden alles in einer Mischkalkulation auf.
Für die DTAG muss man auch vorbringen, dass die Durchreichung eines Fremdnetzzuschlags bspw. bei Mobilfunkanschlüssen seit jeher gängige Praxis ist: Selbst bei ihren neuen Tarifen bepreist die DTAG D- und E-Netz-Nummern unterschiedlich
Das ist aber erst seit letztem Herbst wieder der Fall - vormals war jahrelang die unterschiedliche Bepreisung nur noch in den Standardtarifen üblich und in den AktivPlus- bzw. XXL-Tarifen gab es einen Einheitspreis.
Komischerweise beanstandet das niemand, obwohl die Preisdifferenz hier ein Vielfaches des Fremdnetzzuschlags beträgt.
Zumindest ich habe das schon wiederholt beanstandet - aber nicht primär wegen des Preisunterschieds sondern aufgrund der nicht vorhandenen Möglichkeit, die Netzzugehörigkeit einer Mobilfunkrufnummer aus dem Festnetz der Telekom kostenfrei in Erfahrung zu bringen - die Telekom hat für diesen Zuschlag (i.e. die Abfrage des Mobilfunknetzes) nämlich nur eine kostenpflichtige, mit 14Ct/min bepreiste 01805-Nummer geschaltet. D.h. als Telekom-Festnetzteilnehmer kann ich mich -sofern ich keinen Mobilfunkanschluss habe- nicht vorab kostenfrei über die Gesprächsgebühren zu einer Mobilfunknummer informieren - wobei der Preisunterschied 2Ct/min beträgt. Beim Festnetz-Zuschlag, der nur 1/10 beträgt, steht dagegen eine 0800-Nummer zur Abfrage zur Verfügung - absurd.
So long.
fruli