Benutzer thomas_70806 schrieb:
Das ist wieder einmal rypisch für unseren sog. Rechtsstaat.
unsere Staatsanwlatschaft ermittelt nicht gengen die Verbrecher (Zalando) sodern gegen die jenigen, welche solche Maschenschaften aufdecken, da daran u.a. eine staatsanwaltschaft offensichtlich gar kein interesse hat.
Nun, das ist einfach zu erklären und ein Zeichen, dafür, dass unser Rechtsstaat gut funktioniert. Zalando wurde offenbar nicht angezeigt wg. "verbrecherischer" Methoden. Vielleicht gibt es die auch gar nicht und die Methoden sind zwar ethisch völlig daneben, aber rechtlich gerade noch OK (Wobei ich mir da bei Pausenlänge und Sitzverbot nicht so sicher wäre). Solange da aber nichts angezeigt wird, ermittelt auch niemand, es sei denn, es besteht ein dringender Anfangsverdacht. Dann können die Staatsanwaltschaft auch selbst ermitteln. Das sagt aber die Staatsanwaltschaft cleverer Weise nicht, denn es könnten dann ja Beweise vernichtet werden, von demjenigen, gegen den ermittelt wird.
Andersherum hat wohl Zalando RTL angezeigt. Da muss die Staatsanwaltschaft (Polizei führt das aus) ermitteln (nennt sich "Verfolgungszwang"). Immerhin geht es ggf. um eine Straftat ("Verbrechen"). Wenn du deinen Nachbarn wegen Beschädigung deines Autos und Fahrerflucht oder wegen illegaler Downloads von Filmtauschbörsen anzeigst, willst du auch, dass gegen den ermittelt wird. Ist ja eine Straftat. Ob das allerdings zu irgendeiner Anklage/Nebenklage führt steht auf einem völlig anderen Blatt, das zeigen die Ermittlungen. Vielleicht hast du ja auch nur dem Nachbarn eins auswischen wollen und an deiner Anzeige ist gar nichts dran. So könnte es hier auch sein:
RTL wird clever genug sein, dass sie sich nichts haben zu Schulden kommen lassen und damit verläuft die Sache schnell im Sand (Ermittlungsverfahren wird eingestellt).
Zalando gewinnt mit der Aktion etwas Publicity zurück, weil sie "zurückschlagen" konnten/sich wehren. Aber das ist Medienspektakel und hat mit Rechtsstaat nichts zu tun. Kenntnis von Ermittlungen der Staatsanwaltschaft hat Zalando auch nur deshalb, weil sie selbst angezeigt haben und Zalandos Anwälte wissen, dass der Staatsanwalt dann ermitteln MUSS. Anklagen muss er allerdings überhaupt nicht. Und meines Erachtens wird es dazu auch nicht kommen. Was da allerdings im Hintergrund ggf. gegen Zalando läuft darf eben nicht bekannt werden. Denn das wäre zu deren Vorteil.
Ergo: Der Rechtsstaat funktioniert offenbar bestens.
Wirksames Hilfsmittel gegen die Methoden Zalandos wäre übrigens eine Klage eines Wettbewerbers, z.B. einer Schuh-Filialkette wie wir sie in der Fußgängerzone (noch) reichlich haben, gegen Zalando. Die Klage richtet sich dann gegen Zalando, wenn sie sich mit unlauteren Methoden einen Wettbewerbsvorteil "erschleichen" und der lokale Händler diesen nicht erreichen kann, da er sich an alle Gesetze etc. hält und Zalando (so müsste die Vermutung in der Klageschrift lauten) dies nicht tut. Das Gericht könnte dann, sofern der lokale Händler Recht bekommt, Zalando mit einer empfindlichen Geldstrafe belegen, ggf. sogar Gewinn abschöpfen.
Fragt man sich nur warum das noch niemand gemacht hat. Vielleicht weil die "Methoden" im lokalen Handel gar nicht so viel besser sind? Da kann man nur spekulieren...