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Zalando - Staatsanwaltschaft ermittelt


17.04.2014 07:33 - Gestartet von thomas_70806
Das ist wieder einmal rypisch für unseren sog. Rechtsstaat.

unsere Staatsanwlatschaft ermittelt nicht gengen die Verbrecher (Zalando) sodern gegen die jenigen, welche solche Maschenschaften aufdecken, da daran u.a. eine staatsanwaltschaft offensichtlich gar kein interesse hat.
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[1] mikiscom antwortet auf thomas_70806
17.04.2014 08:30
Benutzer thomas_70806 schrieb:
Das ist wieder einmal rypisch für unseren sog. Rechtsstaat.

unsere Staatsanwlatschaft ermittelt nicht gengen die Verbrecher (Zalando) sodern gegen die jenigen, welche solche Maschenschaften aufdecken, da daran u.a. eine staatsanwaltschaft offensichtlich gar kein interesse hat.

Ja, leider.

Ähnlich ist es, wenn du am Bahnhof siehst, wie jemand zusammengeschlagen wird. Greifst du ein, indem du den Schläger von dem am Boden liegenden Opfer weg ziehst, wirst du händisch aktiv und bei einer anschließenden Schlägerei zwischen dem Schläger und dir, kann der dich auf Körperverletzung verklagen oder zumindest anzeigen.
Tolle Gesetze!
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[1.1] comfreak antwortet auf mikiscom
17.04.2014 10:21
Benutzer mikiscom schrieb:
Benutzer thomas_70806 schrieb:
Das ist wieder einmal rypisch für unseren sog. Rechtsstaat.

unsere Staatsanwlatschaft ermittelt nicht gengen die Verbrecher (Zalando) sodern gegen die jenigen, welche solche Maschenschaften aufdecken, da daran u.a. eine staatsanwaltschaft offensichtlich gar kein interesse hat.

Ja, leider.

Ähnlich ist es, wenn du am Bahnhof siehst, wie jemand zusammengeschlagen wird. Greifst du ein, indem du den Schläger von dem am Boden liegenden Opfer weg ziehst, wirst du händisch aktiv und bei einer anschließenden Schlägerei zwischen dem Schläger und dir, kann der dich auf Körperverletzung verklagen oder zumindest anzeigen.
Tolle Gesetze!

Sorry, aber das ist Seemannsgarn und was für den Stammtisch. Wenn man in eine Schlägerei eingreift, wird das nicht zu Schadensersatzansprüchen für einen der "Schläger" führen, außer man geht bedeutend zu weit dabei. So eine Klage hält vor keinem Gericht stand.

Wenn man will, gibt es immer einen Grund irgendjemanden anzuzeigen. Entscheidend ist nicht, dass man ungerechtfertigt anzeigt werden kann, sondern dass man nicht zu Unrecht verurteilt wird. Und das passiert nicht so häufig, kommt aber auch mal vor. Es gibt immer Raum für Verbesserungen.

Aber wen interessiert schon eine Anzeige. Wenn sie zu nichts führt, steht sie später auch in keiner Akte mehr...Unser Rechstsstaat funktioniert bedeutend besser, als der Stammtisch es wahr haben will!
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[1.1.1] mikiscom antwortet auf comfreak
17.04.2014 10:28
Benutzer comfreak schrieb:
...
Unser Rechstsstaat funktioniert bedeutend besser, als der Stammtisch es wahr haben will!

Also ich glaube nicht, dass sich die Fernsehsender alles nur ausdenken, wo jemand interviewt wird, der aufgrund von beschriebenem Geschehnis Schadenersatz zahlen muss.
Den einen am Bahnhof, der zu Tode geprügelt wurde, weil er eingegriffen hat, haben einige ja hinterher auch als brutalen Schläger bezeichnet.
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[1.1.1.1] comfreak antwortet auf mikiscom
17.04.2014 10:51
Benutzer mikiscom schrieb:
Benutzer comfreak schrieb: ...
Unser Rechstsstaat funktioniert bedeutend besser, als der Stammtisch es wahr haben will!

Also ich glaube nicht, dass sich die Fernsehsender alles nur ausdenken, wo jemand interviewt wird, der aufgrund von beschriebenem Geschehnis Schadenersatz zahlen muss. Den einen am Bahnhof, der zu Tode geprügelt wurde, weil er eingegriffen hat, haben einige ja hinterher auch als brutalen Schläger bezeichnet.

Dass sie sich das ausdenken, habe ich auch nicht behauptet. Aber wer sagt, denn, dass der Interviewte den Sachzusammenhang im Interview korrekt dargestellt hat? Vielleicht hat er unnötig stark zugeschlagen oder nur einen Grund gesucht "mal richtig die S*u raus zu lassen". Dann liegt der Fall nämlich schon ganz anders. Sowas sagt man aber der Kamera nicht so gerne.

Und auch der, der am Bahnhof eingegriffen hat, kann durchaus ein brutaler Schläger sein. Dadurch war er aber (in diesem Fall) nicht zwangsläufig im Unrecht. Man kann ohne Akten-Kenntnis (haben Fernsehsender nicht unbedingt) solche Sachen nicht korrekt analysieren. Und von so einer Meinung, dass jemand ein "brutaler Schläger" ist, kann man sich auch nix kaufen.

Außer eben Publicity. Und das ist schließlich die Währung der Medien...
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[2] comfreak antwortet auf thomas_70806
17.04.2014 10:44
Benutzer thomas_70806 schrieb:
Das ist wieder einmal rypisch für unseren sog. Rechtsstaat.

unsere Staatsanwlatschaft ermittelt nicht gengen die Verbrecher (Zalando) sodern gegen die jenigen, welche solche Maschenschaften aufdecken, da daran u.a. eine staatsanwaltschaft offensichtlich gar kein interesse hat.

Nun, das ist einfach zu erklären und ein Zeichen, dafür, dass unser Rechtsstaat gut funktioniert. Zalando wurde offenbar nicht angezeigt wg. "verbrecherischer" Methoden. Vielleicht gibt es die auch gar nicht und die Methoden sind zwar ethisch völlig daneben, aber rechtlich gerade noch OK (Wobei ich mir da bei Pausenlänge und Sitzverbot nicht so sicher wäre). Solange da aber nichts angezeigt wird, ermittelt auch niemand, es sei denn, es besteht ein dringender Anfangsverdacht. Dann können die Staatsanwaltschaft auch selbst ermitteln. Das sagt aber die Staatsanwaltschaft cleverer Weise nicht, denn es könnten dann ja Beweise vernichtet werden, von demjenigen, gegen den ermittelt wird.

Andersherum hat wohl Zalando RTL angezeigt. Da muss die Staatsanwaltschaft (Polizei führt das aus) ermitteln (nennt sich "Verfolgungszwang"). Immerhin geht es ggf. um eine Straftat ("Verbrechen"). Wenn du deinen Nachbarn wegen Beschädigung deines Autos und Fahrerflucht oder wegen illegaler Downloads von Filmtauschbörsen anzeigst, willst du auch, dass gegen den ermittelt wird. Ist ja eine Straftat. Ob das allerdings zu irgendeiner Anklage/Nebenklage führt steht auf einem völlig anderen Blatt, das zeigen die Ermittlungen. Vielleicht hast du ja auch nur dem Nachbarn eins auswischen wollen und an deiner Anzeige ist gar nichts dran. So könnte es hier auch sein:
RTL wird clever genug sein, dass sie sich nichts haben zu Schulden kommen lassen und damit verläuft die Sache schnell im Sand (Ermittlungsverfahren wird eingestellt).

Zalando gewinnt mit der Aktion etwas Publicity zurück, weil sie "zurückschlagen" konnten/sich wehren. Aber das ist Medienspektakel und hat mit Rechtsstaat nichts zu tun. Kenntnis von Ermittlungen der Staatsanwaltschaft hat Zalando auch nur deshalb, weil sie selbst angezeigt haben und Zalandos Anwälte wissen, dass der Staatsanwalt dann ermitteln MUSS. Anklagen muss er allerdings überhaupt nicht. Und meines Erachtens wird es dazu auch nicht kommen. Was da allerdings im Hintergrund ggf. gegen Zalando läuft darf eben nicht bekannt werden. Denn das wäre zu deren Vorteil.

Ergo: Der Rechtsstaat funktioniert offenbar bestens.

Wirksames Hilfsmittel gegen die Methoden Zalandos wäre übrigens eine Klage eines Wettbewerbers, z.B. einer Schuh-Filialkette wie wir sie in der Fußgängerzone (noch) reichlich haben, gegen Zalando. Die Klage richtet sich dann gegen Zalando, wenn sie sich mit unlauteren Methoden einen Wettbewerbsvorteil "erschleichen" und der lokale Händler diesen nicht erreichen kann, da er sich an alle Gesetze etc. hält und Zalando (so müsste die Vermutung in der Klageschrift lauten) dies nicht tut. Das Gericht könnte dann, sofern der lokale Händler Recht bekommt, Zalando mit einer empfindlichen Geldstrafe belegen, ggf. sogar Gewinn abschöpfen.
Fragt man sich nur warum das noch niemand gemacht hat. Vielleicht weil die "Methoden" im lokalen Handel gar nicht so viel besser sind? Da kann man nur spekulieren...
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[3] huso antwortet auf thomas_70806
17.04.2014 10:57
Benutzer thomas_70806 schrieb:
Das ist wieder einmal rypisch für unseren sog. Rechtsstaat.

unsere Staatsanwlatschaft ermittelt nicht gengen die Verbrecher (Zalando) sodern gegen die jenigen, welche solche Maschenschaften aufdecken, da daran u.a. eine staatsanwaltschaft offensichtlich gar kein interesse hat.

Dreist fand ich auch die Antwort "Wir sind nicht perfekt" des Logistikleiters von Zahlando auf die Frage, wie es zu der Kritik kommt. Für mich ist das eine unumwundene Bestätigung des Berichts.